Katernberg-Konferenz muss sich selbst erneuern

Beim rundum gelungenen Zechenfest ("Ein Welterbe, ein Bezirk, ein Fest") gab es auch einen Wehrmutstropfen: Die Katernberg-Konferenz. Zugegeben, es ist längst keine Katernberg-Konferenz, sondern eigentlich eine Katernberg-Stoppenberg-Schonnebeck-Konferenz.
Aber ist sie das wirklich? Nein. Schon seit einiger Zeit ist es im Wesentlichen eine Veranstaltung, auf der durch Stiftung Zollverein, die Stadt und geladene Referenten über den Stadtteil bzw. Bezirk, dessen Historie und (mögliche) Zukunft referiert werden. So auch dieses Mal, als zum 40ten Mal zur Konferenz geladen wurde.
Im Rahmen des Zechenfestes wurde sie auf 1 Stunde gekürzt und im Wesentlichen gab es nur den Vortrag vom Vorsitzenden der Stiftung Zollverein Hermann Marth über die Historie und über die geplante Zukunft des Zechengeländes. Der Vortrag war eines Festaktes würdig, nicht aber einer Konferenz, die auf Bürgerbeteiligung baut. Ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie es richtig geht, liefert derzeit die Altenessen-Konferenz. Obwohl "nur" eine Stadtteil-Konferenz (Altenessen) und nicht eine Bezirks-Konferenz (Katernberg, Stoppenberg, Schonnebeck) ist sie ein Muster an Bürgerbeteiligung, gelebter Bürgermitverantwortung und offensichtlich intelligenter Organisation. Es gibt zwar einen einleitenden Vortrag, aber bereit nach kurzer Zeit befasst sich die Konferenz mit dem eigentlichen Thema. Das geschieht nicht etwa in Vorträgen, sondern das Thema ist vorher zur Mitwirkung und Beteiligung vorbereitet worden. In Workshops mit Gruppen von Bürgern werden die Probleme, die in ihrer unmittelbaren Umgebung exisitieren, diskutiert und Lösungsvorschläge erarbeitet. Der Lohn für das Konzept: Mit ca. 300 Bürgern eine fast 5 mal so hohe Beteiligung an der letzten Altenessen-Konferenz wie an der letzten Katernberg- bzw. Bezirk Zollverein - Konferenz.
Die Altenessener haben bei der Planung der Konferenzen nicht nur auf die Erfahrung aus dem Nachbarbezirk aufgebaut, sondern sie intelligent weiterentwickelt, während sich die Katernberg-Konferenz zurückentwickelt hat und sich dringend erneuern muss. Das fängt schon damit an, dass es unmöglich war, den Termin und Ort der Konferenz im Internet zu finden, wenn man nicht schon wußte, dass sie im Rahmen des Zechenfestes stattfindet.

Autor:

Andreas Walter aus Essen-Nord

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