Mehr Gratisparkplätze für Altenessen
Parkflächen schaffen: Neuer kostenloser Parkplatz zwischen Zeche Carl und Allee-Center geöffnet

Der so lang erwartete frisch gepflasterte, geteerte und entwässerungsfähige neue Parkplatz zwischen Zeche Carl und Wilhelm-Nieswandt-Allee darf jetzt genutzt werden. 570000 € für schöneres Gratisparken werden Autofahrer*innen freuen. Auf dem Dach des nahegelegenen Alleecenters gibt`s ja nur 2 Stunden Parken umsonst. | Foto: Walter Wandtke
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  • Der so lang erwartete frisch gepflasterte, geteerte und entwässerungsfähige neue Parkplatz zwischen Zeche Carl und Wilhelm-Nieswandt-Allee darf jetzt genutzt werden. 570000 € für schöneres Gratisparken werden Autofahrer*innen freuen. Auf dem Dach des nahegelegenen Alleecenters gibt`s ja nur 2 Stunden Parken umsonst.
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Begrüßen wir doch schnell den schicken neuen Parkplatz an der Zeche Carl. In einer Zeit, die aus Kriegs- und Klimakrisengründen fast alles teurer werden läßt, ist es für Autofahrer*innen schön, wenn Parkplätze kostenlos bleiben. Durchgängige "Gratismentalität" wie mit dem Sommerhype des 9 € Tickets für den ÖPNV drohend, sollte nicht nur durch unseren Bundesfinanzminister unterbunden werden.
Der vor wenigen Wochen eröffnete neue Parkplatz zwischen Zeche Carl und Allee-Center an der Nieswandt-Allee in Altenessen zählt zweifelsohne zu den kostenfreien Annehmlichkeiten, die unsere Autogesellschaft braucht. Schließlich müßten sonst Autofahrer*in nach Einkäufen im Allee-Center bereits nach 2 Studen fürs Parken auf dem Centerdach eine Gebühr zahlen und im nahen Parkhaus an der Nieswandt-Allee wären für 24 Stunden Parkzeit 2, 50 € fällig ( Stand Oktober 2021), was sicherlich Kund*innen abschrecken könnte. Kein Wunder, daß dieses Parkhaus gegenüber dem Kulturzentrum Zeche Carl fast immer leer ist.
Wo vor einem Jahr noch ein - nach damals manchmal vorkommenden Regentagen - schlammiger Parkplatz lag, wurden jetzt ordentlich geplasterte Parkplatzbuchten mit kanalisierter Wasserabfuhr angelegt. Sogar für 10 Fahrradbügel hat das Geld der Stadt Essen noch gereicht. Die Kosten von über 570000 € für den neuen Autoabstellplatz rechtfertigt die Stadt damit, dass dieser Parkplatz ja als eine Art "Park and Ride-Platz" genutzt würde. Wenn Menschen z.B aus Karnap oder andern Nachbarstadtteilen hier in Altenessen-Mitte ihr Auto abstellen, um dann vielleicht in eine der beiden  U-Bahnlinien U 11 oder U17 Richtung Essen-Mitte und Hauptbahnhof umzusteigen, nennen wir das in unserer Stadt "Park and Ride". Baumaßnahmen unter diesem Titel ermöglichen dann Bundes- oder Landeszuschüße für mehr Autoparkplätze. Wetterhäuschen und Sitzgelegenheiten für die Busanreise, z.B. mit dem 170ziger  nach Altenessen-Mitte/ Alte Badeanstalt und zur Zeche Carl scheinen nicht förderfähig zu sein. Auf jeden Fall gibt es dort auf der Südseite der Vogelheimerstraße keine und es steht auch nichts in Aussicht.

Exkurs für seltenere ÖPNV-Beförderungsfälle

Nach dem vorerst ersatzlosen Ende des 9 €-Monatstickets ist der öffentliche Personennahverkehr wieder nichts für arme Schlucker und sonstige Weicheiern. Die Anzahl ertappter sogenannter Schwarzfahrer*innen und wegen "Fahrterschleichung" im Gefängnis landender Menschen dürfte jetzt im September mit den alten teuren Tarifen wieder rapide ansteigen. Der bekannte, undurchsichtige Tarifdschungel verdeckt oft nur fadenscheinig, dass die öffentliche Förderung umweltfreundlicher Mobilität völlig unzureichend ist. Mit sehr komplizierten Tarifregelungen wird dann von einzelnen Städten oder dem VRR - Verkehrsverbund Rhein Ruhr versucht, soziale Ermäßigungen für bestimmte Fahrgastgruppen aufrechtzuerhalten.
Monats-Ticket  2000; 9Uhr-Sparticket oder das Bärenticket für Leute über Sechzig werden ab September wieder ein teurer Spaß. In allerbilligster, erst nach 9 Uhr morgens nutzbarer Abovariante kostet es 57 €. Das bekanntere, über den ganzen Tag gültige "Ticket 2000" für die Stadt Essen kostet bereits mehr als 80 €. Die entsprechenden Monatskartenbesitzer dürfen damit aber noch lange nicht etwa werktags mit der Regionalbahn zur Arbeit von Essen nach Unna fahren - da müssten sie in der billigeren 1-Jahres Abovarinante schon monatlich knapp unter 185 € bezahlen. Erst wenn sie die Sechzig überschritten haben, dürften sie diese Strecke mit dem Bärenticket und einem günstigeren Monatspreis von knapp unter 93 € fahren. Für etwaige Weiterfahrten z.B. nach Hamm oder vielleicht nach Köln müssten sie natürlich weiterhin Zusatztickets kaufen.

Karnap - Altenessen, der Fahrspaß für 3 €

Ein letztes Beispiel für unregelmäßige Ruhrbahnnutzer*innen im essener Norden:
3 € kostet ein Einzelfahrschein, der gebraucht wird, um z.B. von einer Haltestelle in Karnap mit der U-Bahn nach Altenessen-Mitte zu kommen. Da geht es oft nicht um Shopping, sondern um Arzt- oder Jugendamtstermine an der Zeche Carl oder vielleicht den Besuch der Badeanstalt oder der Stadtbücherei.  Wer stattdessen die Fahrt nach Altenessen mit dem 170ziger Bus in der Kleinstraße in Vogelheim beginnt, fährt innerhalb des gleichen Stadtbezirks V genauso teuer. Im Unterschied zur U-Bahn gibt es  an der Bushaltestelle Altenessen-Mitte/Alte-Badeanstalt aber weder Wetterhäuschen noch Sitzgelegenheit.
Ob hier ein kombiniertes Wetterhäuschen mit Sitzgelegenheit auch mit mehr als einer halben Million € bei Ruhrbahn und Stadt Essen zu Buche geschlagen hätte? Die Investitionen für diese Wartehäuschen zahlt meistens sogar die Werbepartnerfirma der Ruhrbahn.
(Gut - wahrscheinlich ist der fehlende Komfort dieser Bushaltestelle, an der die Linie 170 in Stosszeiten im 5 Minutentakt, abends aber eben auch bloß halbstündlich vorfährt, nicht an fehlendem Geld gescheitert. Vor Jahren nach einem Ortstermin der Bezirksvertretung V hatte deren Mehrheit  festgestellt, auf der Bürgersteig gegenüber der Alten Badeanstalt sei an der Vogelheimer Strasse kein Platz für sowas.)
Fahrradfahren ist sicherlich sowieso kostengünstiger, aber leider sind Wetter oder eigener Fitness-Zustand nicht immer geeignet, diese gesunde Alternative zu nutzen.
So bleibt uns nichts anderes übrig, als  über den gratis Halbmillionen-Parkplatz vor der Zeche Carl Freude zu entwickeln. Ideenskizzen, dass der denkmalgeschützter Malakowturm, Kesselhaus und Turmstummel, sogar die dort verfallende Grubenschreinerei ebenfalls öffentliche Erhaltungsinvestitionen erhalten würden, sind ja schon veröffentlicht worden. Aber die wichtigsten Dinge müssen natürlich zuerst gebaut werden.
Nachtrag P.s.. Die Grünen in der Bezirksvertretung V war die einzigen, die nicht für den Neubau des Parkplatzes vor der Zeche Carl gestimmt haben.

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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