Spannungen in der AfD: Widersprüche und Spaltungen in der Essener Lokalpolitik

Im Pott, wo's im Leben und in der Politik manchmal ganz schön zur Sache geht, hab ich mir am 28. November 2023 die letzte Klappe in 2023 der Bezirksvertretung im Essener Norden gegeben. Als Bürger mit offenen Augen war ich mittendrin, als sich in der AfD-Fraktion was Kurioses abgespielt hat.

Die Sitzung war fix durch, aber was da rüberkam, hat mich schon stutzig gemacht. Der AfD-Fraktionsboss Radau hat sich zurecht mächtig gegen diesen kostspieligen Radhochweg ausgesprochen – 77 Millionen, kein Pappenstiel! Aber dann der Guido Reil, der ja bekannt ist für seine Show, tickt da ganz anders. Der meint, am Verkehrsknotenpunkt muss was passieren. Hoppala, fährt die AfD jetzt auf Fahrradwege ab? Oder zeigt das nur, wie zerstritten die sind, wie's neulich schon in der WAZ stand?

Klar wie Kloßbrühe war: Da gab's zwei Lager. Einerseits die Showtruppe um Guido Reil, der noch drei Wochen vor Einritt in die AfD groß getönt hat, niemals zur AfD zu gehen, und jetzt wirkt der wie'n Witz. Nach seinem Flop im EU-Parlament kennt man ihn hier nur noch von der Theke. Man kennt ihn als Alleindarsteller.

Als jemand, dem der Essener Norden am Herzen liegt, mach ich mir Sorgen um die Zukunft meiner Enkel. All die Jahre in der Politik hab ich's selten erlebt, dass jemand aus der eigenen Mannschaft den Boss so an die Wand spielt. Traurig, wenn man sieht, wie die AfD aufholt.

Auch in der AfD-Ratsfraktion gab's Zoff. Ich hab der Debatte mit Spannung im Zuschauerbereich gefolgt. Am 29. November hat sich gezeigt, dass Ratsfrau Poußet, obwohl sie sich voll für die Partei reinhängt, von den anderen abgehängt wird. Ratsfrau Brecklinghaus, die ordentlich für Wirbel sorgt, indem sie ihr eigenes Ding macht, und die Herren Meitzke und Parussel mit ihren klaren Worten – man hat's den anderen angesehen, dass die eigene Politik ihnen schwer im Magen liegt.

Was heißt das jetzt für die AfD in Essen? Kriegen die ihre Querelen in den Griff? Klar ist: Wir Essener haben was Besseres verdient als diese Eitelkeiten und das ganze politische Theater. Wir brauchen Leute, die echt was für uns tun.

Autor:

Jörgen Franiel aus Essen-Nord

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