Essen: Junge Griechin aus Bordell befreit

Eine 18-jährige Griechin wurde, wie die Polizei Essen mitteilt, durch Kriminalbeamte aus einem Bordell an der Stahlstraße befreit. Die Mutter der leicht behinderten, jungen Frau hatte sich an die Deutsche Botschaft in Athen gewandt. In telefonischen Hilferufen hatte ihre Tochter erklärt, in Essen zur Prostitution gezwungen zu werden.
Alles hatte, so die Polizei, damit begonnen, dass die 18-Jährige durch ihre Cousine in Athen einen 25-jährigen Albaner kennenlernte. Frisch verliebt reisten beide nach Albanien und später nach Italien, wo die 18-Jährige das erste Mal mit dem Thema "Straßenstrich" konfrontiert wurde. Eine Bekannte ihres Liebhabers ging dort der Prostitution nach.
Nach wenigen Tagen setzte das Paar seine Reise nach Deutschland fort.
Im Essen wurde die Griechin aufgefordert, Geld für den Unterhalt zu verdienen. Der 25-Jährige nutzte ihre Hilflosigkeit aus und brachte sie durch eine Bekannte als Prostituierte an der Stahlstraße unter. Gewinne musste sie komplett an ihren Zuhälter abtreten.

Auf Grund mangelnder Sprachkenntnisse wusste sich die junge Griechin
nicht anders zu helfen, als ihre Mutter anzurufen. Diese gab die Informationen an die Botschaft in Athen weiter, woraufhin der Wohnort des Opfers in Essen ermittelt wurde. Das Kriminalkommissariat 12 nahm am 3. November den Albaner in einem Appartment an der Friedrichstraße fest, traf die Griechin aber nicht an. Der Festgenommene wollte ihren Aufenthaltsort nicht preisgeben.
Die Spur der Ermittlungen führte in das Bordell an der Stahlstraße. Dort wurde die unfreiwillige Prostituierte durch Polizeibeamte befreit. "Die 18-Jährige fiel uns förmlich in die Arme und war sichtlich erleichtert. Sie bedankte sich mehrfach bei uns", so der ermittelnde Kriminalhauptkommissar Volker
Steinkämper. Anschließend sagte sie bei einem Richter umfangreich
gegen ihren Zuhälter aus und konnte am 11. November in ihre Heimat
zurückkehren. Der 25-Jährige sitzt wegen des Verdachts des Menschenhandels und der Zuhälterei in Untersuchungshaft.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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