Niederländischer Ministerpräsident Mark Rutte besucht Zollverein

Mark Rutte (Mitte) und Hannelore Kraft ließen sich von Prof. Dr. Peter Zec durch das Red Dot Design Museum führen.
  • Mark Rutte (Mitte) und Hannelore Kraft ließen sich von Prof. Dr. Peter Zec durch das Red Dot Design Museum führen.
  • hochgeladen von Patrick Torma

Hoher Besuch auf Zollverein: NRW-Landesmutter Hannelore Kraft (SPD) empfing am Mittwoch den niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte. Der Rundgang über das Welterbe war dabei mehr als nur ein freundliches Nachbarschaftstreffen.

Ziel sei die weitere Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen, erklärte Mark Rutte nach einem gemeinsamen Rundgang im Red Dot Design Museum. Dabei ist die wirtschaftliche Verpflechtung beider Länder schon jetzt besonders eng.

Die Niederlande sind mit Abstand vor Frankreich wichigster Handelspartner des bevölkerungsreichsten Bundeslandes. Der Export erreichte 2012 ein Volumen von über 20 Milliarden Euro, der Import gar eines von 37,5 Milliarden Euro. Gleichzeitig ist der Beneluxstaat das größte Investorenland in NRW. Die Direktinvestitionen betrugen in den ersten zehn Jahren des neuen Jahrtausends 40,5 Milliarden Euro, im Gegenzug flossen 47,8 Milliarden Euro aus NRW ins Nachbarland.

Aktuell bearbeiten 3107 niederländische Unternehmen (mit 95.000 Arbeitsplätzen) von Nordrhein-Westfalen aus den bundesweiten Markt. Beeindruckende Zahlen, die nach Ansicht beider Gäste aber noch ausbaufähig seien – nach dem Besuch auf Zollverein stand ein Mittagessen mit deutschen Unternehmern auf dem Plan.

Weitere Formen des Austausches kündigten Hannelore Kraft und Mark Rutte auf der Ebene der Justiz an. Hier gibt es sicherlich Nachholbedarf. In Essen sorgte die Ermittlungsarbeit im Fall des verschwundenen Pierre Pahlke aus Frillendorf für Irritationen – die holländische Grenze stoppte Fahnder, die eine heiße Spur verfolgten.

Mit Interesse dürfte Ministerpräsident Mark Rutte die Debatte über eine mögliche PKW-Maut verfolgen. Gelbe Nummerschilder sind bekanntlich keine Seltenheit auf den Autobahnen NRWs. Trotz der Mindereinnahmen im vergangenen Jahr glaubt Hannelore Kraft an den Erfolg der LKW-Maut. Eine PKW-Maut für Ausländer halte sie für wenig gerecht. „Aber mal sehen, was der Verkehrsminister [Alexander Dobrindt, Anm. d. Red.] nun vorlegt.“

Der Treffpunkt im Essener Norden war überdies passend gewählt. Ausschlaggebend waren allerdings nicht die Oranje-Rolltreppen vor dem Ruhr Museum. Auf dem Gelände der ehemaligen Kokerei begutachteten die beiden Politiker ein Beispiel für den niederländisch-nordrhein-westfälischen Wissenschaftsaustausch. Das Erwin L. Hahn Institut, in dem die Forscher einen Hochleistungs-Magnetresonanz-Tomographen erproben, wurde von den Universitäten Duisburg-Essen und Nimwegen ins Leben gerufen.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.