Fußball-Oberliga Niederrhein
"Auf manche Erfahrungen hätte ich verzichten können" - Interview mit dem 1. Vorsitzenden des ETB SW Essen Karl Weiß

"Stand heute, denke ich, dass wir ab Mitte/Ende März wieder mit dem Training beginnen dürfen", wagt Karl Weiß eine Prognose für den Amateurfußball.  | Foto: Foto: Archiv LK Kreis Wesel
  • "Stand heute, denke ich, dass wir ab Mitte/Ende März wieder mit dem Training beginnen dürfen", wagt Karl Weiß eine Prognose für den Amateurfußball.
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Im September 2019 wurde Karl Weiß zusammen mit Markus Röder und Kai Strathmann von den Mitgliedern des Oberligisten ETB Schwarz-Weiß Essen in den Vorstand der Fußballabteilung gewählt und ist seitdem 1. Vorsitzender der Schwarz-Weißen. Jetzt stand der Geschäftsführer des Jobcenters Herne ausführlich Rede und Antwort zur derzeitigen Lage am Uhlenkrug und zur näheren Zukunft beim Traditionsclub aus dem Essener Süden. 

Seit dem 1:0-Sieg gegen den FC Kray Ende Oktober ruht der Trainings- und Spielbetrieb am Uhlenkrug. Fehlt Ihnen der sonntägliche Fußball?

Ja, das fehlt mir, andererseits gewöhnt man sich an alles. Aber der Fußball und der ETB fehlen mir schon, das ist ganz klar.

Konnten Sie die zusätzliche Freizeit ohne die ganzen Spieltage gut nutzen?

Ja, das ist schon gut gelungen. Man hat einfach mehr Zeit für die Familie, liest mehr, mistet mehr aus im Haus und irgendwie hat man ja auch noch den ETB, da gibt es auch immer irgendetwas zu tun. Von daher hatte und habe ich selten Langeweile.

Wann glauben Sie, darf die Oberligamannschaft wieder auf dem Platz trainieren und Spiele austragen?

Das ist schwer zu sagen. Stand heute, denke ich, dass wir ab Mitte/Ende März wieder mit dem Training beginnen dürfen. Drei bis vier Wochen später sollte man dann auch wieder spielen können.

Letzte Woche gab es eine Videokonferenz, in der sich die meisten Oberligavertreter dafür ausgesprochen haben, dass nach Möglichkeit die komplette Hinrunde gespielt werden soll, damit die Saison gewertet werden kann. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Das war auch meine Meinung. Dann möglichst mit Zuschauern, aber wahrscheinlich wieder begrenzt, und einem entsprechenden Hygienekonzept. Das hat alles ja schon gut beim ETB und anderen Vereinen geklappt. Das wäre auch mein Wunsch.

Der ETB ist bekanntlich nicht auf Rosen gebettet. Wie schlimm ist es für Ihren Verein, wenn man seit Monaten auf die zusätzlichen Einnahmen durch Heimspiele verzichten muss?

Wir haben ja jetzt seit circa einem Jahr damit zu tun und in diesem Zeitraum haben wir fast sieben Monate gar nicht gespielt. Es trifft uns schwer und natürlich auch mit voller Wucht, da braucht man nicht herumzureden.

Bis zur Saisonunterbrechung hatte die Oberligamannschaft 14 Punkte nach elf Partien auf dem Konto. Wie fällt Ihr Fazit bis dahin aus?

Jürgen Lucas, Ralf vom Dorp und das ganze Team haben insgesamt einen wirklich guten Job gemacht. Es war ein Neubeginn, und das ist nie einfach. Ich bin im Großen und Ganzen schon zufrieden. Ich denke, wir haben mehr Punkte liegen gelassen, als mal glücklich gewonnen. Insgesamt bin ich mit der Entwicklung im Verein, auch im Jugendbereich, absolut zufrieden.

In den letzten beiden Partien vor der Zwangspause war die Mannschaft richtig gut drauf und hat zwei Mal zu Null gewonnen. Was erwarten Sie von dem Team, wenn es wieder weitergeht?

Nach einem Restart ist es immer schwer zu sagen, wie ein Team ins Laufen und am besten auch ins Punkten kommt. Ich glaube, dass die Mannschaft, die sportliche Leitung und das Trainerteam absolut in der Lage sind, die notwendigen Punkte für einen guten Mittelfeldplatz zu holen. Aber keiner weiß nach einem Wiederbeginn, wo er steht.

Sie sind jetzt seit knapp anderthalb Jahren Vorsitzender der Fußballabteilung. Wie haben Sie die Zeit bisher empfunden?

Diese anderthalb Jahre waren natürlich durch die Pandemie und deren Auswirkungen geprägt. Das muss man ganz klar sagen. Es war immer kurzweilig und auch aufregend. Auf manche Erfahrungen hätte ich in dieser Zeit auch gut verzichten können. Trotzdem muss ich sagen, dass die Zusammenarbeit mit den Vorstandskollegen und den vielen Helfern, mit der sportlichen Leitung, den Trainern und den Mannschaften gut war. Das hat mir schon sehr gefallen. Es gibt immer noch viele Unterstützer beim ETB, das muss man auch mal festhalten. Trotz der Pandemie und manch unruhiger Nacht wegen diverser Sorgen, bin ich schon immer noch der Auffassung, dass ich es jederzeit wieder machen würde und es sich auch gelohnt hat, in und für diesen Verein zu arbeiten. Der ETB ist es mir absolut wert und deshalb geht es auch für mich weiter. Es gibt kein Aufgeben, das ist überhaupt keine Option. Ganz im Gegenteil, wir haben als Team noch eine Menge vor.

Autor:

Lokalkompass Essen-Süd aus Essen-Süd

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