EVANGELISCHE KIRCHE IN ESSEN
Familienzentrum Friede trotzt der Pandemie

Beim Papa-Kind-Samstag im Familienzentrum bastelten 26 Väter und ihre Kinder zeitgleich unter fachlicher Anleitung per Video-Konferenz das Logo-Tier der Kita Friede nach. Wunderschön! | Foto: Kirchenkreis Essen/Kindertagesstätte Friede
  • Beim Papa-Kind-Samstag im Familienzentrum bastelten 26 Väter und ihre Kinder zeitgleich unter fachlicher Anleitung per Video-Konferenz das Logo-Tier der Kita Friede nach. Wunderschön!
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Die Kindertagesstätte Friede der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Altstadt bildet gemeinsam mit der Kita Mathilde-Kaiser-Straße ein Familienzentrum. Was bedeutet das – und vor allem – was heißt das in Zeiten von Corona? Leiterin Sonja Uehlin über die Herausforderung, eine Pandemie zu meistern.

„Wir pflegen ein vertrauensvolles Miteinander, das uns ermöglicht, die Befindlichkeiten und Bedürfnisse von Eltern und Kindern wahrzunehmen und entsprechende Angebote zur Alltagsunterstützung und besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu machen“, erläutert Sonja Uehlin, Leiterin der Kindertagesstätte Friede, den Leitgedanken des Familienzentrums. „Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern können wir regelmäßige Sprechstunden zur Erziehungsberatung, Elternkurse oder besondere pädagogische Kinderprojekte anbieten. Unsere stets ausgebuchte, jährlich stattfindende Familienfreizeit, aber auch der Papa-Kind-Samstag erfreuen sich großer Beliebtheit. Wir übernehmen einen aktiven Part bei gemeinsamen Festveranstaltungen auf dem nahegelegenen Spielplatz und bieten Raumvermietung für Kindergeburtstage an – und vieles mehr. Zudem sehen wir uns als Ort der Begegnung und laden die Eltern jederzeit herzlich dazu ein, bei einer Tasse Kaffee mit uns ungezwungen ins Gespräch zu kommen.“

Corona hat die Arbeitsweise grundlegend verändert

Zumindest war das so – bis Corona kam. „Corona hat unsere Arbeitsweise sehr verändert!“, stellt Sonja Uehlin fest. Seit dem Frühjahr 2020 fährt die Einrichtung doppelgleisig: Morgenkreise und pädagogische Angebote für die Kinder finden analog statt; die Angebote als Familienzentrum werden digital angeboten. „Unsere Eltern-Kind-Nachmittage, Elternabende, Elterncafés, persönliche Entwicklungsgespräche und Beratungsgespräche der Familientherapeutin führen wir als Video-Konferenzen und Online-Meetings aus“, berichtet Sonja Uehlin. Dabei fänden die digitalen Elternangebote großen Anklang: „Die Teilnahme an Elternabenden und die Nachfrage hinsichtlich der offenen Sprechstunde sind fast rekordverdächtig gestiegen. Zum einen ist es organisatorisch leichter, digital von zu Hause aus teilzunehmen, während das Kind im Kinderzimmer schlafen kann – so entfällt die Beauftragung eines Babysitters. Zum anderen sind wir alle richtig ausgehungert nach sozialen Kontakten und haben in dieser Krise den einen oder anderen Beratungsbedarf.“

Tüten mit Bastelmaterial zum Mitnehmen

Ergänzt werden die Online-Angebote durch „Tüten zum Mitnehmen“, die in der Garage der Einrichtungen abgeholt werden konnten. Die Tüten enthalten zum Beispiel Bastelmaterial, Ostergeschenke oder eine Ausrüstung für die von der Einrichtung geplante Abenteuerrallye am Wochenende, die dann von den teilnehmenden Familien individuell unter Corona-Bedingungen absolviert werden konnte. „Wir kümmern uns liebevoll um die Kinder vor Ort und halten gleichzeitig den Kontakt zu den Familien über digitale Medien aufrecht“, erläutert Sonja Uehlin. Anfänglich wurde das Portal Dropbox als Cloud zum Austausch genutzt; mittlerweile kommt das Programm „Padlet“ zum Einsatz: „Dort stellen wir regelmäßig Informationen, Fotos von unseren Aktionen, Bastelangebote, von den Erziehern eingelesene Entspannungsgeschichten und Hörbücher, Videos mit Bauanleitungen, pädagogische Angebote, Ausmalbilder und vieles mehr ein. Das Interesse daran ist groß und die leuchtenden Kinderaugen der wertvolle Dank und die Bestätigung, dass sich unsere Mehrarbeit auszahlt.“

Sehnsucht nach "echten" Kontakten wächst

Und trotzdem: Natürlich gelangen mittlerweile alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ihre Belastungsgrenzen. Teamsitzungen finden nur online statt. Planung und Durchführung unserer Angebote sind zeitaufwändiger und müssen stets mehrfach überdacht werden. Sonja Uehlin: „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, dass die Familien spüren, dass sie uns wichtig sind und wir unserem Bildungsauftrag gerade auch in dieser belastenden Zeit gerecht werden. Wir nutzen alle unsere Möglichkeiten und geben unser Bestes, freuen uns aber auch sehr, wenn bald wieder Treffen in Präsenzform möglich sind. Denn auch das wird uns dieser Tage immer wieder deutlich: Kleine und große Menschen sind soziale Wesen und auch auf echte Kontakte angewiesen!“

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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