Spielen Sie es? Wenn Realitäten verschwimmen: Essener VR-App "Der Spalt"

Gibt es wirklich nur eine Realität? Theater-Stifter Friedrich Grillo (Axel Holst) zweifelt. Foto: Philip Lethen
  • Gibt es wirklich nur eine Realität? Theater-Stifter Friedrich Grillo (Axel Holst) zweifelt. Foto: Philip Lethen
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Ein geisterhafter Linienbus, sich überlappende Realitäten und eine Videobotschaft des Oberbürgermeisters: Geht es in unserer Stadt noch mit rechten Dingen zu? Man munkelt, es hätte sich gar ein Spalt in eine andere Realität geöffnet, eine Tür zu "Essen 2". Was ist dran an den Gerüchten? Mit der Mixed Reality-App "Der Spalt" können Essener den Geheimnissen auf die Spur kommen – und ihre Stadt mit ganz anderen Augen sehen.

Augmented Reality hat sich spätestens mit der "Pokémon Go"-App aus den Kreisen von Technik-Nerds verabschiedet und es bis zum normalen Smartphone-Nutzer geschafft. Unter erweiterter Realität, so die deutsche Übersetzung, versteht man eine mit technischen Hilfsmitteln veränderte Wahrnehmung. Meist setzt der Spieler eine VR-Brille auf, mit welcher er in eine computeranimierte Welt eintauchen und durch welche er sich frei bewegen kann. Doch auch ohne Brille, lediglich mit dem Smartphone, können Computerspiele in die "echte" Welt getragen werden. So sieht der Nutzer auf seinem Bildschirm ein Abbild seiner Umgebung – doch eventuell leicht abgeändert; bei "Pokémon Go" können Spieler durch den Screen plötzlich kleine Monster neben ihren Schreibtisch hocken sehen.
Das Konzept der erweiterten Realität hat das Schauspiel Essen zu einem neuen Projekt inspiriert: Für drei Wochen, bis zum 30. Juni, können die Spieler der "Spalt"-App in eine parallele Realität eintauchen. Sie treten in die Fußstapfen verschiedener Charakter, ermitteln, entdecken und verändern ihre Stadt. "Allein und in Gruppen erleben sie eine komplexe Story an öffentlichen und nicht öffentlichen Orten in unterschiedlichen Stadtteilen", kündigen die Verantwortlichen des Schauspiels Essen an. Denn nachdem das Gerücht vom "Geisterbus" die Runde gemacht hat, soll die "Spezialgentur für Alternierende Territorien" (SPALT) diesem seltsamen Phänomen auf den Grund gehen. Dafür benötigt sie jedoch dringend Hilfe von der Bevölkerung.
Da nun Augmented Reality und Smartphone-Spiele nicht jedermanns Sache sind, erläutern die Spielemacher Christiane Hütter und Sebastian Quack sowie Software-Entwickler Markus Schubert und Dramaturg Florian Heller im Rahmen eines "Offenen Tutorials" morgen, 10. Juni, ab 11.15 Uhr im Café Central International Näheres zu Spielweise und Download. "Das Smartphone sollte man zum Tutorial mitbringen", wird den Besuchern empfohlen. Alles kompliziert und viel zu abgespaced? Die "Spalt"-Macher winken ab. "Wir versichern, dass an diesem Spiel sowohl geübte Gamer ihren Spaß haben, als auch Menschen, die ihre Handys eher selten bis nie zum Spielen nutzen." Also: keine Angst und auf geht's in die Parallelwelt.

Info:

Ab Freitag, 8. Juni, kann die App über www.spalt.xyz heruntergeladen werden.
Ergänzend zur Forschungs-App öffnet SPALT die Türen des temporären Headquarters in der Maxstraße 54. Interessierte Bürger sind eingeladen, sich einen Überblick über die laufende Forschungs-Aktivität im Stadtraum zu verschaffen.
Zur Auswertung der dreiwöchigen Forschungsarbeit von SPALT wird am 30. Juni, 20 Uhr, ins Grillo-Theater zur "After Game Lounge" geladen.
Infos und Termine auf www.theater-essen.de/spielplan/a-z/der-spalt

Sind Sie SPALT-Spieler?

Haben Sie sich schon in der virtuellen Welt von "Der Spalt" verloren? Schildern Sie uns doch Ihre Erfahrung,Meinung und Erlebnisse oder senden Sie uns Screenshots oder Fotos von ihrem VR-Abenteuer an n.sikora@funkemedien.de oder laden Sie Ihr Foto gleich hier hoch. Vielleicht erscheint ihr Bild dann bald abgedruckt im Stadtspiegel Essen.

Autor:

Julia Hubernagel aus Essen-Süd

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