Ihr Lächeln ist die Eintrittskarte: Cäcilie Gwosdz ist eine Pflegerin mit Herz
Immer da für die Alten und Kranken

Ihr Lächeln beweist es: Die Werdenerin Cäcilie Gwosdz ist eine Pflegerin mit Herz. 
Foto: Henschke
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Cäcilie Gwosdz war erst sauer über die „Verschwörung“ hinter ihrem Rücken: „Mein Lebensgefährte Torsten hat mich ohne mein Wissen angemeldet. Das hat er gemeinsam mit einer älteren Dame ausgeheckt, die ich betreue. Dabei bin ich doch gar nichts Besonderes.“ Von wegen. Diese Werdenerin ist eine Pflegerin mit Herz.

Ihre Patientin zählt auf: „Cäcilie Gwosdz ist immer mit ganzem Herzen bei ihren zu Betreuenden. Sie hört wirklich zu und hilft auch gern, ist stets freundlich und zuverlässig. Ich kann mir keine bessere Betreuung vorstellen.“ Die derart Gelobte wird ganz rot. Ihr verlegenes Lächeln steckt an. Seit 30 Jahren arbeitet die lebenslustige Mutter von drei Kindern in der Pflege, seit 20 Jahren beim Caritasverband, jetzt cse Caritas SkF Essen.

Alt sein nichts für Feiglinge

In der Sozialstation St. Lucius Werden hat sie eine 30-Stunden-Woche: „Mehr geht nicht mit Familie. Das sind zwölf Tage am Stück und dann zwei Tage frei. Die braucht man dann aber auch.“ Morgens um fünf aus den Federn, um sechs Uhr schon auf dem Weg zu ihren Patienten. Sie klingelt vorher an, auch wenn sie die Schlüssel hat. Betreut um die zehn Patienten täglich, am Wochenende gar noch mehr. Das schlaucht: „Wir sind für die Alten und Kranken da. Aus dem Bett helfen, waschen, anziehen, kämmen. Die Frisur muss stimmen. Werte messen, Insulin spritzen, Medikamentengabe, Frühstück.“ Auch außerhalb ihres Dienstes oder in den Pausen schaut Cäcilie Gwosdz oft noch bei „ihren“ Menschen vorbei und hilft mit Kleinigkeiten: Spült schnell die von der Enkelin geschenkte Lieblingstasse, aus der der Kaffee einfach am besten schmeckt. Besorgt mal eben neue Pantoffeln: „Ich lasse alles stehen und liegen, wenn meine Leute in Not sind. Meine Familie kennt das schon. Das mache ich gerne. Ein Lächeln ist alles an Belohnung, was ich dafür möchte.“ Manche sind alt, gebrechlich und ängstlich. Wollen auch mal partout nicht so, wie die Pflegerin möchte: „Dann ist das eben so. Wir werden auch mal alt. Und alt sein ist nichts für Feiglinge.“ Und wenn sie dann so schlaue Sprüche jüngerer Mitmenschen hört, denkt sie sich: „Die müssten mal eine Woche lang mit mir mitkommen.“

Patienten haben Hilfe verdient

Ihre Patienten hätten doch so viel geleistet: „Hart gearbeitet, das Land wieder aufgebaut, Kinder groß gezogen. Die haben es verdient, dass wir für sie da sind.“ Viele haben Angst vor Trickbetrügern und sind misstrauisch. Da gibt es ein ganz einfaches Rezept, sagt Cäcilie Gwosdz und macht es schnell mal vor: „Ein freundliches Lächeln ist eine Eintrittskarte.“ In der Pflegestation Werden der Caritas fühlt sie sich pudelwohl: „Wir haben eine tolle Atmosphäre im Team. Ich arbeite zwar alleine, aber in der Not würden alle meine Kollegen sofort helfen. Ein Anruf genügt.“ Aber sie macht sich Sorgen um den Nachwuchs der Pflegearbeit: „Von den jungen Leute will keiner mehr die Drecksarbeit machen. Meine Kinder würden den Job wohl auch kaum machen. Die sehen ja, was ich jeden Tag leisten muss. Es ist schwer. Aber sehr schön.“ Der Arbeitsumfang ist in Ordnung, mehr geht aber nicht: „Selbst wenn ich mehr Gehalt bekäme, würden mir keine zusätzlichen Arme wachsen.“ Ihre zwei reichten auch so aus für Kleinigkeiten am Rande: „Das haben die Leute nach zehn Jahren noch nicht vergessen. Und das macht doch Leben aus.“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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