Die CDU-Ortsverbände haben ihre Kandidaten für die Kommunalwahl 2020 genannt
Ein vierter Wahlkreis für den Süden

1963 wurde Hanslothar Kranz vom späteren OB Horst Katzor in das Amt des Werdener Bürgerausschuss-Vorsitzenden eingeführt.
Foto: privat
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  • 1963 wurde Hanslothar Kranz vom späteren OB Horst Katzor in das Amt des Werdener Bürgerausschuss-Vorsitzenden eingeführt.
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Das Jahr 2020 und damit eine spannende Kommunalwahl stehen vor der Tür.
Eine neue und höchst umstrittene Regelung sorgt für Umwälzungen. Wie sieht das ein politisches Urgestein?

Vor sechs Jahren holte die CDU bei den Wahlen zur Bezirksvertretung 45,3 Prozent und damit 9 der 19 Mandate, stellt mit Michael Bonmann auch den Bezirksbürgermeister. In den Rat gewählt wurden die CDU-Kandidaten Guntmar Kipphardt für Kettwig, Martina Schürmann für Werden und Heidhausen sowie Ulrich Beul für Bredeney, Fischlaken und Schuir. Alle 41 Essener Wahlbezirke sollen beim Schnitt von 12.672 wahlberechtigen Deutschen oder EU-Ausländern liegen oder höchstens um 25 Prozent davon abweichen. Diese gesetzlich festgelegte Vorgabe wurde aber nicht überall eingehalten. Durch vom Wahlamt vorgeschlagene Neuordnung für die Abstimmung am 13. September wird im Norden ein Wahlkreis wegfallen, dafür entsteht im Bezirk IX ein zusätzlicher. Obwohl die CDU im Bezirk bei der Europawahl mit 31,68 nur noch gut sechs Prozent vor den Grünen (25,38 Prozent) lag, scheint auch für den neuen Wahlkreis 28 ein Sieg der Christdemokraten möglich. Die ländlichen Teile von Kettwig und Schuir, Werden, Fischlaken und Heidhausen gelten als konservativ. Die SPD hatte vergeblich gegen die Entscheidung protestiert.

Kandidatenkür

Die einzelnen CDU-Ortsverbände haben ihre Vorschläge gemacht, wer für sie in den Kommunalwahlkampf ziehen soll. Anfang 2020 folgen die Aufstellungsveranstaltungen. Man erwartet, dass dem Erstvorschlagsrecht der Ortsverbände gefolgt wird. Doch in einem Fall wird es nicht ohne Kampfabstimmung abgehen: In Bredeney wurde Bezirksbürgermeister Michael Bonmann für eine Ratskandidatur nominiert, für Fischlaken aber der bisherige Mandatsinhaber Ulrich Beul.
In Werden stimmte der Ortsverband für Martina Schürmann und Yannick Lubisch als Ratskandidaten. Schürmann sitzt seit 2014 im Gremium und möchte weiterhin ihre Werdener im Stadtrat vertreten. Für die Bezirksvertretung wurden die BV-Mitglieder Hanslothar Kranz und Herbert Schermuly auf die ersten beiden Plätze gesetzt. Auf der Liste folgen Gisela Berndt, Daniel Schwarze, Dennis Bohnen, Annette Dirkes, Tim Schwarze, Ina Jüte und Fabian Hoffmann.
Die CDU Heidhausen-Fischlaken möchte gerne Martina Schürmann und Yannick Lubisch im Rat der Stadt Essen sehen. Für die Bezirksvertretung wurden der Fraktionsvorsitzende Stephan Sülzer, Klaus Beier und Lennard Kelbch vorgeschlagen. Neben Guntmar Kipphardt wurde in Kettwig auch Lubisch empfohlen. Die Bredeneyer CDU dagegen schlug gar keinen Kandidaten vor, da für sie Schuir traditionell zu ihrem Stadtteil gehört.

Unzählige Wahlkämpfe

Dienstältester Ortspolitiker ist Hanslothar Kranz, trat 1957 der CDU bei und hat seitdem unzählige Wahlkämpfe bestritten. 1963 wurde er Vorsitzender der Werdener CDU und zugleich des Bürgerausschusses: „Damals saß sogar ein KPD-Mann im Gremium.“ Sein Stellvertreter war   Wilhelm Gottlob von der SPD. Kettwig war noch selbstständig und Fischlaken gehörte teilweise zum Kupferdreher Wahlkreis. Vor exakt fünfzig Jahren wurde Kranz in den Rat der Stadt Essen gewählt. Der spätere Bezirksbürgermeister weiß um den Ärger, der durch den neuen Zuschnitt entstand: „Mir tun die Sozialdemokraten schon leid, dass sie einen Wahlkreis im Norden verlieren. Doch hier sind so viele Menschen zugezogen. Ich würde sagen, der vierte Wahlkreis für den Süden geht in Ordnung.“ Völlig in Ordnung findet Kranz übrigens auch die geplante Kita im Löwental: „Für mich wie ein Geschenk zu meinem runden Ratsjubiläum.“ Der Bebauungsplan gebe nichts anderes her und die Stadt wolle laut OB Kufen das Gelände nicht verkaufen.
Hanslothar Kranz freut sich darüber, dass der Werdener Wahlkreis mit einer Frau besetzt ist und sieht auch den Jungspund auf dem Weg: „Martina Schürmann und Yannick Lubisch haben meine volle Unterstützung.“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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