Feuerwehr und Polizei ziehen Bilanz nach der Silvesternacht
Unruhiger Start ins neue Jahr: Raketen fliegen auf Einsatzfahrzeuge

Eine unruhige Silvesterschicht liegt hinter den Einsatzkräften von Feuerwehr und Polizei in Essen. Brände, Verletzungen durch Feuerwerkskörper, Schlägereien, Randalierer und Ruhestörungen ließen die diensthabenden Beamten von Feuerwehr und Polizei, aber auch Notärzte ausrücken. Besonders unschön: Auch in dieser Silvesternacht wurden die Retter bei ihren Einsätzen vielfach behindert.  

Die Silvesterschicht ins neue Jahrzehnt der Feuerwehr Essen verlief wieder gewohnt unruhig. In der Zeit vom 31. Dezember, 18 Uhr bis 01. Januar, 8 Uhr wurden insgesamt 293 Einsätze gefahren (Vorjahr 314).
Ab etwa 22 Uhr war im Bereich Brandschutz ein erhöhtes Einsatzaufkommen zu verzeichnen. Ein Einsatzschwerpunkt lag dabei in Essen-Freisenbruch und Essen-Horst, insbesondere im Philosophenweg. Dort brannten an mehreren Stellen Unrat, Mülleimer und Container.

Einsatzkräfte teilweise massiv behindert

Die Einsatzkräfte wurden teilweise massiv bei den Löschmaßnahmen behindert, indem man ihnen keinen Platz machte und im Weg stehen blieb. Hier und auch an einigen weiteren Einsatzstellen im Stadtgebiet wurden in dieser Silvesternacht wieder vermehrt Böller und Raketen auf Einsatzfahrzeuge geworfen bzw. geschossen. Größere Schäden an Einsatzfahrzeugen gab es glücklicherweise nicht. Außerdem pöbelten alkoholisierte Mitbürger die Einsatzkräfte an und behinderten so zusätzlich die Einsatzmaßnahmen.

Notärzte hatten alle Hände voll zu tun

Während der Silvesterschicht wurden von der Berufsfeuerwehr Essen und den Hilfsorganisationen zehn zusätzliche Rettungswaren in Dienst genommen. Am Abend und in der Nacht wurden insgesamt 193 Rettungsdiensteinsätze gefahren (2018/19: 248 Einsätze). Bei 42 dieser Einsätze wurde zusätzlich ein Notarzt alarmiert (2018/19: 45 Einsätze). Die häufigsten Einsatzgründe waren Erkrankungen und Verletzungen in Folge von übermäßigem Alkoholgenuss, Stürzen oder Schlägereien und unsachgemäßer Umgang mit Feuerwerkskörpern.
Im Bereich Brandschutz und Technische Hilfeleistung wurden von der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr Essen 97 Einsätze (Vorjahr 66) gefahren. Bei den meisten Einsätzen (65) handelte es sich um Brände von Papier- und Abfallcontainern, die durch den Missbrauch von Feuerwerkskörpern oder Brandstiftung in Brand gerieten (Vorjahr: 53). Darüber hinaus wurden die Einsatzkräfte zu zehn Zimmerbränden alarmiert. In einem Fall startete das Feuer auf einem Balkon und breitete sich durch eine geborstene Scheibe in die Wohnung aus. Zusätzlich wurde die Feuerwehrzu drei brennenden PKW und 15 kleineren Vegetationsbränden alarmiert.

Polizei kümmert sich um Ruhestörungen

Die Polizei Essen und Mülheim an der Ruhr war auch in diesem Jahr verstärkt für Ihre Sicherheit und Ordnung in den Stadtgebieten unterwegs. Neben einigen Ruhestörungen meldeten Bürgerinnen und Bürger mehrere Kleinbrände, die von den Feuerwehren Essen und Mülheim an der Ruhr gelöscht wurden. Hierbei handelte es sich oftmals um Mülltonnenbrände, die nach wenigen Minuten bereits erfolgreich gelöscht werden konnten.
Gegen 0:30 Uhr meldeten Anwohner einen Randalierer auf dem Erlenkampsweg. Zunächst konnte die Person nicht angetroffen werden. Kurz vor 1 Uhr meldeten sich die Anwohner erneut. Hierbei konnte ein 31-jähriger Essener angetroffen werden, der einen Seitenspiegel eines geparkten Fahrzeugs abgetreten hatte. Zudem konnte ein Schlagring bei ihm aufgefunden werden. Er wurde durch die Beamten in Gewahrsam genommen.

Streifenwagen durch Brand beschädigt

Während des Einsatzes meldete sich ein weiterer Anwohner, da er eine Rauchentwicklung unter dem abgestellten Streifenwagen bemerkte. Mit einem Feuerlöscher konnte der Anwohner den Brand löschen. Der Streifenwagen wurde durch den Brand beschädigt und war nicht mehr fahrbereit. Er wurde daher abgeschleppt.
Gegen 1:50 Uhr meldeten Zeugen einen brennenden PKW an der Centrumstraße in Essen. Bei Eintreffen der Beamten entdeckten diese eine Feuerwerksbatterie, die sich direkt am Fahrzeug befand und mutmaßlich den Brand verursacht hat. Neben einer beschädigten Plastikverkleidung zersplitterte ein Fensterglas des Fahrzeugs. Die Kriminalpolizei prüft derzeit, ob die Batterie absichtlich an das Fahrzeug gestellt wurde, um eine Brand zu verursachen. Zeugen, die etwas beobachtet haben werden gebeten, sich bei der Polizei unter der Rufnummer 0201/829-0 zu melden.

Altpapiercontainer in Flammen

Gegen 2:37 Uhr meldeten Zeugen den Brand eines Altpapiercontainers auf der Giesebrechstraße in Essen. Noch während der Anfahrt wurden der Polizei weitere Brände gemeldet. Dabei war festzustellen, dass die Brände alle in kurzen Abständen in räumlicher Nähe gelegt wurden. Aufgrund einer zuvor geschilderten Personenbeschreibung konnte eine verdächtige Person auf dem Parkplatz der Eissporthalle angetroffen werden. Bei Erblicken des Streifenwagens flüchtete dieser in Richtung des S-Bahnhofs. Fahndende Polizeibeamte entdeckten den Verdächtigen (23) auf der Koppestraße, Ecke Oberdorfstraße und konnten ihn daraufhin widerstandslos festnehmen.

Schlägerei auf der Friedrich-Ebert-Straße

Eine größere Schlägerei meldeten Zeugen gegen 5:15 Uhr von der Friedrich-Ebert-Straße. Mit Eintreffen der Beamten waren bereits mehrere Männer flüchtig. Eine schwerverletzte Person konnte am Boden liegend angetroffen werden, Rettungskräfte transportierten den bewusstlosen Mann in ein Essener Krankenhaus. Die Personalien sind derzeit unbekannt. Mehrere Zeugen teilten den Beamten mit, dass drei oder vier Männer in Richtung Limbecker Platz und dann zum Grüngürtel geflüchtet sein. Während der Fahndungsmaßnahmen entdeckte ein Streifenwagenteam einen Verdächtigen, der bei Erblicken des Streifenwagens sofort wegrannte. Bei der Flucht sprang der Mann (21) über einen Zaun, stürzte mehrere Meter tief und verletzte sich schwer. Er wurde ebenfalls in ein Essener Krankenhaus gebracht. Die Polizei ermittelt die Hintergründe der Schlägerei.

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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