Bläss- und Teichhuhn im Winter
Eiszeit an den beiden Altendorfer Seen

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Viel los ist an den beiden Altendorfer Seen zur Zeit nicht. Radfahrer sind auf dem Radschnellweg zur Essener Uni und Innenstadt kaum unterwegs. Und auch die Tierwelt scheint sich bei den eisigen Temperaturen total zurückgezogen zu haben. Doch reiz- und (für Hobbyfotografen)  motivlos sind die sonst von Mensch und Tier so gut frequentierten Seen auch im Winter nicht.
Gut. Am Kruppsee, der in seiner ganzen Fläche zugefroren ist, wird man vergeblich nach Enten, Möwen und Co. Ausschau halten.  Ihr Lebensraum ist für sie total unzugänglich und selbst Tierfreunde, die sonst dort die Tauben und Wasservögel füttern, bleiben bei den Temperaturen aus. Das Leben spielt sich mit stark reduziertem Stoffwechsel am Grund des Sees ab.
Etwas anders sieht es am Niederfeldsee aus. Auch dort wird man zunächst vergeblich nach Wasservögeln Ausschau halten. Lediglich zwei Bereiche sind im Moment nicht ganz zugefroren. Ein schmaler Streifen unter der Rad- und Fußgängerbrücke ist zur Zeit noch eisfrei und dank der eingeschalteten Fontäne kann auch die Fläche vor der "Radmosphäre" nicht zufrieren.
Da die Wasserschichten im Winter geschichtet sind und deshalb  kein Sauerstoffaustausch zwischen dem Grund und der Wasseroberfläche stattfinden kann, ist es z.B. für die Fische total wichtig, dass die Fontäne für eine Durchmischung  und Sauerstoffanreicherung des Wasserkörpers sorgt.
An den eisfreien Stellen kann man  eine Handvoll Teich- und Blässhühner  beobachten, die dort ausharren, so lange der See nicht ganz zugefroren ist. Erst kurz bevor sie selbst festfrieren , würden sich diese auf hastige Wetterflucht begeben und offene Gewässer aufsuchen.
Aber anders wird es einem schon, wenn man die Teichhühner bei den Temperaturen auf ihren kurzen Tauchgängen beobachtet oder mit ansehen  muss, wie sie festgefrorene (Samen)kapseln aus dem Eis hacken.  Angesichts der knappen Nahrung geben sie kurzzeitig sogar  ihre Geselligkeit auf und werden untereinander aggressiv, wenn es um das Futter geht. Zur Not finden sie  immer noch Nahrung auf den umliegenden Wiesen und an der "Seepromenade".
So interessant es ist, die wenigen Teich- und Blässrallen zu beobachten, freut man sich doch schon auf das Frühjahr, wenn Schwäne,  Enten, Gänse, Kormorane und Zwergtaucher wieder die beiden Seen bevölkern und man ihnen bei ihren Balzspielen  und  bei der Jungenaufzucht zuschauen kann.
Zum Glück sind solch eisige Zeiten bei uns ja die Ausnahme.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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