Im Ruhrgebiet droht eine verheerende regionale Umweltkatastrophe

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Unter dem Titel "Unsere Kinder und Enkel klagen an! Tickende Giftmüll-Bombe unter dem Ruhrgebiet!" fand am 5. März eine hochspannende Veranstaltung des Kommunalwahlbündnisses "AUF Herten" im Hertener Glashaus statt. Etwa 100 Besucher, darunter Besucher aus Südafrika und Bangladesh diskutierten über den Vortrag von Monika Gärtner-Engel, Stadtverordnete des Gelsenkirchener Wahlbündnisses "AUF Gelsenkirchen" bezüglich der Giftmülleinlagerung auf den Zechen.

Monika Gärtner-Engel hatte verschiedentlich Auseinandersetzungen über den Kampf um eine Akteneinsicht als Stadtverordnete gewonnen. U.a. auch bei der Auseinandersetzung um das PPP-Projekt um das Hans-Sachs-Haus und dem Skandal darum. Mehr unter www.auf-gelsenkirchen.de
Monika Gärtner-Engel erklärte in der Einführung, dass nach Änderungen der Gemeindeordnung jeder Stadtverordnete mittlerweile das Recht auf Akteneinsicht betreffend Geschehnisse seiner Stadt besitzt. Sie erkämpfte sich die Akteneinsicht, und weil ihr Kopien verweigert wurden, schrieb sie fast 300 Seiten ab. Sie betonte auch, dass Mitarbeiter des Umweltamtes immer Widerspruch zu dieser Giftmülleinlagerung ausgesprochen hatten.

Aus dem Bericht über die Giftmülleinlagerung geht hervor, dass mit Beginn 80er Jahre hochgiftige Abfälle aus Gießereien, Metallverarbeitung, Müllverbrennungsanlagen, Kraftwerken und Chemie ausgehend auf den Zechen eingelagert wurden. Die RAG kassierte für jede Tonne Gift zwischen 100 und 800 DM. Der besondere Clou: die damalige Landesregierung SPD half, indem sie Giftmüll zu "Wirtschaftsgut" umdeklarierte. Das Bergamt legalisierte dieses Vorgehen, obwohl es erheblichen Widerspruch gab. Der Giftmüll lagert in ganz NRW auf 700 Meter unter der Erde.

Mit der geplanten Zechenstilllegung, Stilllegung der Wasserhaltung und damit verbundenen Anhebung des Wasserspiegels auf 500 Metern droht eine regionale Verseuchung des Grundwassers im gesamten Ruhrgebiet. Die Theorie, dass Grund- und Grubenwasser getrennt gehalten werden können, haben Wissenschaftler eingehend widerlegt. Im Saarland ist diese Verseuchung mit der Zechenstilllegung schon eingetreten.
Auch die spätere Landesregierung SPD-Grüne wusste dies. Auch Frau Höhn wusste alles. Das zum Thema der grünen „Umweltschützer“.

Auch der Bergmann Christian Link hat zur Gefährdung des Trinkwassers öffentlich Stellung genommen und bekam deshalb eine Abmahnung, ein Anfahrverbot auf alle RAG – Betriebe und ihm droht eine Kündigung, wenn er weiter öffentlich dazu Stellung nimmt. Ihm wurde auch angedroht, nach Russland verlegt zu werden.
Hier droht eine regionale Umweltkatastrophe, die einen Widerstand aller Menschen im Ruhrgebiet erfordert. Die Wasserhaltung muss aufrecht erhalten werden und es gibt keine andere Möglichkeit, als den Giftmüll auf Kosten der RAG wieder heraus zu holen und zu entsorgen. Außerdem ist es auch angesagt, gegen die Zechenstilllegungen zu kämpfen. Wir brauchen die Arbeitsplätze und auch die Kohle hat Zukunft.

Meinen Respekt zolle ich der mutigen Stadtverordneten Monika Gärtner-Engel und dem ebenso mutigem Bergmann Christian Link – nehmen wir uns ein Beispiel daran. Übernehmen wir die Verantwortung für die Zukunft unserer Kinder!

Autor:

Horst Dotten aus Essen-West

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