Clown-Kriminalität
Essen ist Hochburg der Kriminellen

Entsetzen im Essener Rathaus. Den Oberbürgermeister traf es wie eine Torte ins Gesicht. Neueste Zahlen belegen, was hinter vorgehaltener Hand längst kein Geheimnis mehr war: Die Clown-Kriminalität wächst und wächst und hat in Essen nun einen alarmierenden Höchststand erreicht. Besonders viele Intensiv-Humoristen leben im Essener-Norden. Wie konnte es soweit kommen?

Ein Insider packt aus

„Viele unserer Großeltern sind mit einem Narrenschiff über die Berne gekommen oder mit einem Sambazug angereist. Einige wenige unserer Vorfahren sprangen auch einfach aus einer Torte. Damals gab es ja einen Humormangel und man begrüßte uns freudig mit Konfetti-Kanonen. Das ist heute nahezu undenkbar und die Einreise und das Leben hier ist wesentlich schwieriger geworden. Nur mit Hilfe engagierter Witznotretter überleben einige von uns, viele aber bleiben auf der Strecke. Das ist traurig und wird gerne verschwiegen.“ sagt Hans-Abou Wurst (Name von der Redaktion geändert) und fügt schelmisch und frech grinsend an: „Hier verehren sie den Todesernst und haben statt einem Rückgrat oft nur einen Stock im Arsch. Ich fühle mich nicht verstanden, nicht angenommen. Da schlage ich lieber Purzelbäume statt Wurzeln.“

Die Taten

Sie tauchen aus dem Nichts auf, werfen angstfrei mit Sarkasmus um sich, lassen mitten in einer Fußgängerzone Wasser aus einer Plastikblume spritzen oder stolpern plötzlich über ihre eigenen Füße. Das Erschreckende: Keiner weiß, wer hinter der Maske steckt und wann die Clowns wieder zuschlagen werden. Besorgniserregend sind auch die 4444 Fälle von „Kamerakaspereien“, bei denen Horden von mit Pappnasen bekleideten Menschen ihren Ulk vor Überwachungskameras in der Innenstadt oder in U-Bahnstationen treiben.

Ratlose Politiker fordern Clown-Konferenz

„Ja, wir haben zu lange weg geschaut, aber damit ist jetzt Schluss“ so tönt es aus Rat und Bezirksvertretungen. „Die Clowns wollen bestimmen, was Spaß und gutes Leben ist. Das lassen wir nicht zu. Bei uns gilt nicht das Gesetz des Lächelns und das sage ich in vollem Ernst", so ein Innenminister, dessen Stimme wir hier zu seinem Schutz verändert haben. „Wir werden mit aller Härte auf die Spaßbremse treten und dem Unfug ein Ende setzen. Keine Handbreit den Possenreißern, die Freiheit hört bei der Narrenfreiheit auf.“

Auch die Stadtspitze ist sich einig und sagt dem Juxvolk den Kampf an. Eine Machbarkeitsstudie unter dem Arbeitstitel „Essen – ernsthaft jetzt?!“ wurde heute in Auftrag gegeben. Bereits im Jahr 2024 soll ein Handlungspapier vorgelegt werden, dass Wege aus der Clown-Falle aufzeigt. Bis dahin soll jedoch schon einigen das Lachen vergehen.
„Wir müssen bei den Kindern anfangen. Erste Modellversuche zeigen, dass das so genannte Anti-Schalk-Training gute Wirkung zeigt. Zwei von drei Kindern im Modellversuch bleibt schon jetzt das Lachen im Halse stecken. Ferner werden wir ungesunde Worte wie „Ulknudel“ oder „Scherzkeks“ aus dem Duden streichen lassen. Unsere Kinder sollen den Ernst des Lebens schon mit der Muttermilch aufsaugen.“

Razzia in der Jeck-Musikszene

In einer groß angelegten Polizeiaktion wurden am frühen Morgen in Altenessen zahlreiche Schallplatten sichergestellt, unter anderem 100 Stück mit dem Titel „Ein bisschen Spaß muss sein“ und 13 Stück „Ich will Spaß“. Besonders stolz zeigte sich der Leiter des Sonder-Anti-Humor-Kommandos über einen Rekordfund von 1000 Stück „Witzigkeit kennt keine Grenzen“.
Der Pressesprecher: „Dieser Vinylfund zeigt, wie wichtig der Schutz unserer Grenzen ist. Und eins sage ich hier deutlich: Witzigkeit hat Grenzen und die werden wir mit aller Macht schützen. Kein Witz.“
Trotz des Durchgreifens der Ordnungskräfte ließen sich einige Mitglieder der Jeck-Musikszene nicht zur Raison bringen. Während der Festnahme sangen sie unbeirrt laut „Lasst uns froh und munter sein…“ und riefen respektlos in Richtung der Beamten „Ich merk mir dein Gesicht, beim nächsten Mal komm ich mit Dick & Doof und dann lacht auch deine Mudda.“

Rathaus räumt Fehler ein – Bürgerinitiative #essenstelltsichdoof gegründet

In einer Stellungnahme aus dem Rathaus heißt es „Trotz ernst gemeinter Ansätze, hat unser Programm zur Integration von Menschen mit Humorhintergrund nicht das gewünschte Ergebnis erzielt. Wir werden nun in zahlreichen Arbeitskreisen das Thema Humorbefreiung, Frohsinnsbegrenzung und Heiterkeitsverbote neu beleuchten, Pakete schnüren und Dinge auf den Weg bringen.“

All das bringt die Sympathisanten der neu gegründeten Bürgerinitiative #essenstelltsichdoof auf die Barrikaden. Sie fordern unter anderem, dass am 11.11.2019 der Schlüssel zum Rathaus für mindestens drei Monate im Besitz der Narren bleiben soll und der Rosenmontagszug 2020 über die Gladbecker Straße geführt wird. Das Motto „Wir schießen euch mit Spaßkanonen runter von den Rathausthronen“. Der Verein „Spaßvögel international“ hat bereits seine Solidarität bekundet.

Am Nachmittag trafen Essener Politiker und Verwaltungsmitarbeiter erstmals persönlich auf Clowns. Aufgrund eines Lachkrampfes vom „Dummen August“ aus Altenessen-Süd musste das Gespräch nach einer Viertelstunde abgebrochen werden. Auf die Frage, wie die Essener Stadtverantwortlichen das kurze Treffen mit den Clowns empfunden haben, gab es eine einhellige Antwort: „Irgendwie sind die komisch.“

Autor:

Susanne Demmer aus Essen-Nord

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