Frage der Woche:
Wie sicher fühlt ihr euch in Deutschland?

Gewalttaten sorgen häufig dafür, dass Bahnhöfe oder Bahnsteige von vielen Menschen als Angsträume wahrgenommen werden. Foto: Pixabay
  • Gewalttaten sorgen häufig dafür, dass Bahnhöfe oder Bahnsteige von vielen Menschen als Angsträume wahrgenommen werden. Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Michael Menzebach

Das Sicherheitsgefühl der Deutschen ist auf einem hohen Niveau, so die aktuelle BKA-Studie "Sicherheit und Kriminalität in Deutschland". Allerdings fühlten sich Frauen nachts in der Öffentlichkeit deutlich unsicherer als Männer: Mehr als die Hälfte der befragten Frauen meide nachts bestimmte Orte oder Verkehrsmittel, um sich vor Kriminalität zu schützen.

"Hier muss mehr zum Schutz getan werden – durch die Präsenz von Sicherheitsdiensten etwa bei der Bahn, aber auch durch höhere Polizeipräsenz an belasteten Orten und durch mehr Videoüberwachung", so Nancy Faeser, Bundesministerin des Innern und für Heimat. Bei der Vorstellung der Studie in Berlin wurde auch deutlich, dass die Polizei in Deutschland ein hohes Vertrauen bei den Bürgerinnen und Bürgern genießt. 84 Prozent der Befragten gaben an, die Polizei sei da, wenn sie gebraucht würde. Und 87 Prozent sagten, die Polizei leiste gute Arbeit in der Verbrechensbekämpfung.

Polizei leistet gute Arbeit

Und doch fordert aktuell die Polizeigewerkschaft (GdP) mehr Polizisten auf Bahnhöfen. Hintergrund ist der tödliche Messerangriff in einem Regionalzug, bei dem zwei Menschen starben und zahlreiche verletzt wurden. Es gebe zu wenig Sicherheitskräfte und fehlende Technik, sagte GdP-Vizechef Andreas Roßkopf dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Der Messerangriff bei Brokstedt in Schleswig-Holstein sei eine schreckliche Tat, "die morgen leider wieder so passieren" könne. 

Schreckliche Tat

Neben den realen Bedrohungen sind es häufig Angstwahrnehmungen, die vor allem in Parkhäusern, dunklen Unterführungen, U-Bahn-Stationen auftreten. Inzwischen versuchen viele Städte, bewusst gegen Angsträume vorzugehen. Doch eine einheitliche Strategie ist schwierig, schreibt das Portal dw.com.  Jeder Mensch würde Bedrohungen anders wahrnehmen, je nach persönlichen Erfahrungen. Trotzdem können schon bauliche Veränderungen Angsträume verhindern helfen.

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Wie das Portal weiter berichtet, sei die Stadt Bonn Vorreiter bei diesen Veränderungen. Zitiert wird dort die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn, Brigitte Rubarth: "Inzwischen haben wir überall Frauenparkplätze eingerichtet, die Beleuchtung wurde verbessert und in U-Bahnhöfen gibt es nur noch Aufzüge, in die man hineinschauen kann." 

Stadtplanerisches Problem

Angsträume zu beseitigen, hat sich auch ein Projekt in der kleinen Gemeinde Buchholz in der Nordheide in Niedersachsen vorgenommen. Wie der Deutschlandfunk Kultur schreibt, wurden durch Bürgerbefragungen zuerst potentielle Angsträume ausfindig gemacht. Und anschließend wurden diese von einem Kompetenzteam aus Bürgern und Vertreterinnen der Stadt begangen, um gemeinsam Lösungen für die Orte zu entwickeln. Klar wurde in dem Projekt aber auch, dass Angsträume nicht nur ein stadtplanerisches Problem seien. Alle Bürger und Bürgerinnen seien dafür verantwortlich, dass man sich in der Stadt wohlfühle. Betroffene müssen deshalb zwar unterstützt, Nicht-Betroffene aber im gleichen Maße sensibilisiert werden.

Wie ist die Lage in eurer Stadt? Kennt ihr Plätze und Orte, die ihr meidet? Und was habt ihr für Vorschläge, diese Angsträume zu entschärfen? Schreibt uns eure Meinung als Kommentar.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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