Neuer Vorstand, neue Pläne
Verein „Förderturm - Ideen für Essener Kinder e. V.“ schmiedet Pläne für nach der Pandemie

Am Freitag, 10. September 2021 trat der neue Vorstand des Vereins „Förderturm - Ideen für Essener Kinder e. V.“ bei einer Pressekonferenz im Förderturmhaus an der Wilhelm-Nieswandt-Allee an, um Interessierten mehr über die Ziele und Ideen des Vereins für die Zukunft zu berichten.

Doch wirklich im Fokus standen die rund 22 Kinder, die zur Pressekonferenz gekommen waren und von den Angeboten des Vereins profitieren. Der Verein, der rein gemeinnützig ist, hat das Ziel benachteiligte Kinder und Jugendliche aus Essen zu unterstützen und ist bereits seit 2001 aktiv. Zunächst wurden Angebote zur Betreuung direkt an den Grundschulen etabliert, doch der sich schnell zeigende Erfolg dieser Unterstützung sorgte dafür, dass auch der Freizeitbereich stärker in den Fokus rückte. „Der Erfolg unserer Förderturmkinder sprach sich bald rum. Darum haben wir die Schulbetreuung in den ersten Jahren auf drei Grundschulen ausgeweitet. Das war aber irgendwann schwer zu koordinieren. Mechthild Bönte, die Leiterin der Karlschule kam dann mit der tollen Information, dass auf dem Gelände der Zeche Carl das ehemalige Pförtnerhaus leer stehen würde. Der damalige Leiter des Essener Jugendamts, Peter Renzel, war sofort begeistert von der Idee, hier ein Förderturmhaus für die Betreuung von bis zu 50 Kindern einzurichten. Das Projekt konnten wir dann in enger Abstimmung mit der Stadt Essen realisieren, die im Haus auch gleich das Büro für den Stadtteilkoordinator einrichtete. So haben wir uns von Beginn an bei der Arbeit mit den Kindern und Erwachsenen in Altenessen ideal ergänzt. Wir sind dann sogar von Vertretern anderer Städte und Kommunen im Förderturmhaus besucht worden, die sich unser Konzept genau erklären ließen: soziale Verantwortung, Engagement und privates Vertrauen der Familienangehörigen, weil die mit ihren Themen jetzt ja nicht mehr zu einem anonymen Amt gegangen sind, sondern die kamen jetzt zu Leuten, die denen echt auf Augenhöhe geholfen haben“, so Armin Holle, Gründungs-Präsident des Förderturm e.V im Vereinsjahrbuch. Fast 300 Mitglieder zählt der Verein heute, darunter auch Personen „von Rang und Namen“. Doch darauf kommt es nicht an. Was zählt ist Engagement und Vertrauen und der Glaube an die Werte des Vereins. Das auf diese Verlass ist, zeigte sich auch in der Pandemie.
Armin Holle und Peter Plaß, die ehemaligen Vorstände und nun Mitglieder des Kuratoriums, freuen sich über den Erfolg des Vereins und übergaben bei der Jahreshauptversammlung im Juni mit Freude ihre Ämter an die neue Vorstands-Generation. Der neue Vorstand, bestehend nur aus Männern, hat ehrgeizige Ziele. Robin Bartling, Hilmar Thamm, Helge Brinkschulte, Dirk Zuhorn und Wolfgang Rübben wollen als Team wirken und den betreuten Kindern weitere Optionen bieten. Zuhorn, Uhlendahl und Brinkschulte blicken bereits auf Erfahrungen in der Rolle zurück.
Das vergangene Jahr war auch für den Verein ein schwieriges, viele Aktionen mussten pandemiebedingt ausgesetzt werden und so blickte Schatzmeister Brinkschulte oft in erschreckend leere Kassen. Doch die Kinder konnten, dank Spenden insbesondere der Mitglieder, stets weiterbetreut werden und auch das Förderturmhaus bleibt dem Verein erhalten. „Wir danken unseren Mitgliedern für ihren Einsatz“, so der Vorstand, der sich in Corona-Zeiten sogar direkt an die Menschen gewandt und um Unterstützung geworben hatte. Von der Resonanz sei man dann tief beeindruckt gewesen, so heißt es. Für die Zeit nach der Pandemie sollen die Events jedoch wieder aufleben und neues Geld in die Kasse spülen. Dies ist eines der wesentlichsten Ziele des Vereins.
Im Förderturmhaus werden in normalen Zeiten Kinder und Jugendliche am Nachmittag betreut und individuell gefördert. In 2020 und bislang auch in diesem Jahr, war dies in weiten Teilen nur virtuell möglich. Dan der Spende der Stiftung einer Essener Einzelhandelsunternehmensgruppe konnten zum Beginn der Pandemie schnell Laptops für alle beschafft werden, doch für eine Ausbildung der Betreuenden in virtuellen Fördermöglichkeiten reichte die Zeit nicht aus. Den Kontakt zu Kindern und Eltern zu halten stand im Vordergrund und so fand man Lösungen, immer im Dialog. Einige Zeit musste die hauptamtlichen Mitarbeitenden in Kurzarbeit bis ein tragfähiges Konzept stand, so erinnern sich alle mit einem leichten Schaudern, denn in diesen Wochen blieben die sonst so trubeligen Flure im Förderturmhaus leer. Die Teenagergruppe musste komplett ausgesetzt werden, um zumindest den jüngeren Kindern weiterhin Betreuung zu ermöglichen. Diese können in der Pandemie kaum Gutes erkennen. Mehr Zeit mit den Eltern vielleicht, doch im Wesentlichen sind die Kleinen einfach nur genervt vom Masketragen und den Einschränkungen. Sie sehnen sich nach Normalität und einer Kindheit mit Freunden und Freude. Und auch die Betreuenden möchten endlich wieder den direkten, normalen Kontakt mit den Kindern genießen und die Fördermöglichkeiten auf dem gewohnten Niveau anbieten.
Wer dem Verein nun kurzentschlossen beitreten möchte, der findet im Internet nähere Informationen und hat die Chance, viele Essener Kinder glücklich zu machen.

Autor:

Meike Coenders aus Essen

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