Bürgerreporter des Monats August
Lokalkompass präsentiert: Heinz Kolb aus Gelsenkirchen

Bürgerreporter des Monats August ist Heinz Kolb aus Gelsenkirchen. | Foto: SPD
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Heinz Kolb ist unser Bürgerreporter des Monats Ausgust. Im Gespräch erzählt er, was es außer dem FC Schalke 04 in seiner Heimat Gelsenkirchen zu entdecken gibt und warum er bereits seit 2010 im Lokalkompass registriert ist. Außerdem erzählt der gebürtige Hesse, wie er den ehemaligen Bundespräsidenten und NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau persönlich kennen lernte...

Du bist seit 2010 im Lokalkompass registriert. Wie bist du auf den LK aufmerksam geworden und was war deine Motivation, dich zu registrieren?

Eines Tages habe ich im Stadtspiegel Gelsenkirchen einen Beitrag gelesen, in dem stand, dass die WVW mit dem Lokalkompass hier an den Start gehen will. Gesucht wurden Menschen, die gerne schreiben.  Da ich zu dieser Zeit schon einige Broschüren erstellt, mich schon immer für die Geschichte des Stadtteils Horst interessiert und Pressearbeit für die Partei und den AWO-Ortsverein gemacht habe, meldete ich mich an.

Was sind deine schönsten Erinnerungen als BürgerReporter?

Als ich 2011 ehrenamtlicher Seniorenvertreter/Nachbarschaftsstifter (Sena) der Stadt Gelsenkirchen wurde und zusammen mit den Horster Kitas die Aktion der Horster Erzählbänke begleitete, bei der die Bänke von den Kindern der einzelnen Einrichtungen selbst bemalt und jede Einzelne nach einem Märchen benannt wurde. Diese Bänke wurden dann an verschiedenen Stellen aufgestellt. Unter anderem standen diese in Seniorenheimen, Krankenhäusern und Kleingartenanlagen. Ich habe das Ganze als BürgerReporter begleitet und im Stadtspiegel darüber berichtet. Hier war die Freude bei den Kindern, Eltern, Betreuern und Senioren groß.

Du berichtest im Lokalkompass aus Polizeiberichten, von Sportereignissen und allem, was in GE vor sich geht. Wie kommst du zu deinen Themen?

Ich erhalte von der Pressestelle der Polizei und Feuerwehr täglich die Pressemitteilungen, damit ich immer auf dem Laufenden bin, was in Gelsenkirchen, aber insbesondere in Horst los ist.
Außerdem möchte ich über die Beiträge der Polizei und Feuerwehr Barrieren abbauen, und darstellen, wie schwer es die Frauen und Männer haben, welche 24 Stunden am Tag für uns ihr Leben aufs Spiel setzen.
Aber auch Bürger geben mir Anregungen, was sie stört und was sie im LK lesen wollen. Beim Thema Sport bekomme ich viele Informationen des BV Horst – Süd 1962, der den Lokalkompass als Plattform entdeckt hat. So haben mich die Verantwortlichen gefragt, ob ich die Pressearbeit machen würde. Jedes große Unternehmen hat heute eine Pressstelle, so gibt es auf der Seite der Stadt Gelsenkirchen sowie den Unternehmen täglich neue Pressemeldungen. Darüber hinaus schicken mir Freunde Berichte zu, damit im Lokalkompass darüber berichtet wird. Dadurch habe ich viel Kontakt zu den Menschen.

Beschreibe dich selbst mit fünf Begriffen.

Ich kann als gebürtiger Hesse dickköpfig sein, helfe gerne den Menschen, bin friedlich, zuverlässig und pünktlich.

Was ist dein größter Traum, den du dir auf jeden Fall erfüllen möchtest?

Ich werde Mitte August 70 Jahre alt. Träume habe ich keine, da ich mit meinem Leben, so wie es ist, zufrieden bin. Ich wünsche mir, dass meine Familie und ich noch ein paar schöne Jahre miteinander verbringen können und dass sich die gesundheitlichen Beschwerden in Grenzen halten und nicht schlimmer werden.

Gelsenkirchen - genauer gesagt GE-Horst - ist dein Revier. Was macht deine Heimat für dich aus?

Als ich 1970 im Alter von 21 Jahren aus meiner Geburtsstadt Büdingen im hessischen Wetterauskreis nach Horst kam, habe ich diesen Ort, welcher im Rahmen der Gebietsreform seit dem 1. Januar 1975 zum Stadtgebiet Gelsenkirchen–West gehört, in mein Herz geschlossen. Die Menschen hier sind aufgeschlossen, es gibt die Horster Galopprennbahn, Zeche Nordstern, Gelsenberg, Schloss Horst, der Nahverkehr funktioniert gut und es gibt viele Grünanlagen sowie den Schlosspark und den STV Horst Emscher mit dem Fürstenbergstadion. Nach der Schließung der Zeche Nordstern 1992 kam 1997 die Bundesgartenschau. Heute ist es in Horst wie überall im Ruhrgebiet. Viele Ladenlokale stehen in den Einkaufsstraßen leer und der Wochenmarkt im Horster Süden ist tot. Horst bleibt für mich aber liebens- und lebenswert und ich möchte mit keinem anderen Ort tauschen.

Was sind deine stärksten Erinnerungen an den Stadtteil?

Als Maurer erinnere ich mich gerne an die alten Gebäude, die den neuen weichen mussten, an das Festival der Hausmusikanten, wo am Schacht III/IV viele Jahre Männer und Frauen zusammenkamen und jährlich musizierten, das jährliche Schlossparkfest, Bezirksfeste und vieles mehr. Diese Veranstaltungen haben die Menschen zusammengehalten und vereint.

Was macht Gelsenkirchen für dich lebenswert? Was ärgert dich?

Jetzt erwarten sicher alle, dass ich Schalke 04 schreibe. Aber außer Fußball gibt es in dieser Stadt auch noch andere Sachen, die Gelsenkirchen lebenswert machen. Gelsenkirchen hat viele schöne Seiten zu bieten, zum Beispiel die Arena, den Nordsternturm mit seiner Aussichtsplattform oder Schloss Horst mit dem zentralen Standesamt. Das Zusammenleben zwischen alten und jungen Menschen gefällt mir auch sehr.  Ärgern tut mich in erster Linie, dass es Menschen gibt, die alles schlecht reden, aber auch nichts dazu beitragen, dass unsere Stadt sauberer wird. Im Gegenteil - diese Menschen lassen ihren Müll und Unrat dort fallen, wo es ihnen gerade passt. Und dann noch auf die städtischen Mitarbeiter schimpfen, sie würden nichts tun.

Welche Vorbilder hattest du in deiner Kindheit und Jugend? Was bedeuten sie dir heute?

Eines meiner großen Vorbilder ist Johannes Rau, der von 1999 bis 2004 der achte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland und von 1978 bis 1998 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Johannes Rau lernte ich im Mai 1990 in Horst kennen, als er die Schirmherrschaft für das 30-jährige Bestehen des Jugendheimes und der Falken von Horst – Nord übernahm.  Aber es gibt auch noch ein weiteres Vorbild, nämlich meinen Freund Hans-Jürgen Meißner. Mit ihm habe ich sehr viele Veranstaltungen durchgeführt. So auch das Festival der Hausmusikanten von 1990 bis 2000.

Wenn du ein Jahr lang Oberbürgermeister von GE wärst - was würdest du ändern?

Zuerst würde ich dafür sorgen, dass der Marktplatz im Horster Süden, welcher durch meine Initiative nach fast 70 Jahren nach Ilse Kibgis benannt wurde, eine neue Asphaltdecke mit Parkstreifen und Behindertenparkplätzen bekommt. Ilse Kibgis entstammte einer Bergmannsfamilie und war Verfasserin von Erzählungen und Gedichten, in denen sie sich vorwiegend mit den einfachen Menschen des Ruhrgebiets befasste. Ihr Werk wurde erst in den 70er Jahren durch die Vermittlung des Leiters der literarischen Werkstatt, Josef Büscher, einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Zudem würde ich dafür sorgen, dass alle fünf Gelsenkirchener Stadtteile gleich behandelt werden, und nicht die einen bessergestellt werden als die anderen. Außerdem wünsche ich mir mehr seniorengerechte und behindertengerechte Wohnungen, die auch bezahlbar sind. Außerdem würde ich mehr für Kinder tun. Viel mehr Kinder würden sich zum Beispiel in Sportvereinen anmelden, wenn es Rasenplätze und keine unebenen Spielfelder gäbe. Auch die Straßen würde ich sanieren, aber vor allem würde ich mich mehr unter die Bürger meiner Stadt mischen. Gelsenkirchen ist lebens- und liebenswert, weil es unsere Heimat ist. Glück auf!


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Autor:

Christian Schaffeld aus Oberhausen

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