Die zweieinhalb Schleusenfahrt

Das Boot
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Wie kommt man vom Rhein-Herne-Kanal zum Baldeneysee? In Zeiten gesperrter Autobahnen am besten auf dem Wasserweg. Hatten wir uns gedacht und daher
für letzten Sonntag eine Schiffsfahrt durch das westliche Ruhrgebiet gebucht. Die nennt sich 5-Schleusen-Fahrt und wird alle paar Wochen angeboten, manchmal auch in Gegenrichtung.

Sonntag 15.7.
09:15 Ankunft Nordsternpark
Das Parkhaus ist fast leer. Wir begrüßen den Herkules auf dem Förderturm und machen uns auf die Suche nach dem Amphitheater denn dort soll auch die Anlegestelle sein.

09:45
Das Gelände der ehemaligen Zeche ist weitläufig. Wir haben die Anlegestelle trotzdem rechtzeitig gefunden. 'Ein Schiff wird kommen' trifft heute aber nicht zu - denn es ist schon da. Wir gehen als letzte an Bord finden aber Plätze auf dem überdachten Oberdeck. Die Außenbänke sind noch nass vom letzten Schauer, im Moment regnet es komischerweise nicht.

09:50
Da alle angemeldeten Gäste an Bord sind legen wir etwas früher ab als vorgesehen. An der Essener Zweigertbrücke steigen noch einige Fahrgäste zu, dann begrüßt uns der Käptn offiziell und erklärt den Ablauf der Fahrt.

10:30
So ein Kanal eignet sich für viele Arten von Freizeitsport: wir sehen Radfahrer, Jogger, Angler und natürlich Ruderer. Erstaunlich ist auch die Vielzahl an Brücken die wir unterqueren, jede ist deutlich beschriftet. Jede zweite ist eine Eisenbahnbrücke.

11:15
Wir sinken!
Die Schleuse Oberhausen ist die größte an unserer Strecke, hier geht es zusammen mit einem Frachter und einer privaten Yacht ca. 6 m hinunter.

11:45
Der Käptn kennt eine Abkürzung: einen Stichkanal vom Rhein-Herne-Kanal zur Ruhr. Rhein und Ruhrmündung sehen wir also heute nicht, bzw. erst später wieder auf dem Nachhauseweg von der Autobahnbrücke aus.

12:09
Der Styrumer Ruhrbogen ist Naturschutzgebiet und für den Schiffsverkehr gesperrt, der Käptn kennt schon wieder eine Abkürzung :)

12:30
Es geht wieder aufwärts!
Die erste Ruhrschleuse heißt Raffelberg und liegt auf Mülheimer Gebiet. Dahinter ist die Ruhr noch Bundeswasserweg und wird u. a. vom Stahlhandel und der ehemaligen Siemens KWU genutzt.

13:00
Der Käptn macht während der Zufahrt auf die nächste Schleuse in Mülheim komische Andeutungen dass es Probleme wegen des hohen Wasserstands der Ruhr geben könnte. Wir halten das erstmal für Getue, weil er die Strecke ja öfter fährt.

13:15
Wir stecken fest! Die Mülheimer Schleuse ist tatsächlich deutlich enger und hat vor allem eine leicht bogenförmige Zufahrt. Das Schiff passt nicht hindurch! Der Käptn setzt zurück, legt an und telefoniert erstmal. Der Wasserbahnhof ist heute wohl eine Endstation für uns.

13:25
Wir kehren um. Statt über Kettwig und Werden in den Baldeneysee zu fahren und anschließend mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen bringt uns die 'Baldeney' nun zurück nach Gelsenkirchen. Wenige Fahrgäste steigen aus. Der Käptn ist untröstlich und 'belohnt' uns mit scheußlicher Ruhrpottmusik: Wolle Petry und der Jupp von Krupp...

14:00
Zum Glück gibts genug Kuchen an Bord, und wir entdecken einige Details die uns auf der Hinfahrt entgangen sind. Die Decklautsprecher lassen sich nicht abschalten, daher müssen wir den Jupp von Krupp noch ein zweites Mal ertragen.

16:15
Wir legen in Gelsenkirchen an. Solch eine unvollendete Fahrt steht am nächsten Tag sogar in der Zeitung :)

Trotz der Widrigkeiten hat uns die Fahrt gut gefallen!
Die weiße Flotte meldete sich inzwischen per Mail und hat uns als Entschädigung für den ungeplanten Verlauf dieser Fahrt eine weitere Rundfahrt angeboten.

Autor:

Klaus Wurtz aus Kamp-Lintfort

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