Heisenberg-Abiturienten organisieren Benefiz-Festival für Flüchtlinge

Die Heisenberg-Abiturienten (v.l.) Jesse Ostermann, Moritz Naujoks und Maximilian Franke ziehen am 26. September innerhalb eines Projektkurses der Schule ein Benefiz-Festival für und mit Flüchtlingen im Bonhoefferhaus auf.
  • Die Heisenberg-Abiturienten (v.l.) Jesse Ostermann, Moritz Naujoks und Maximilian Franke ziehen am 26. September innerhalb eines Projektkurses der Schule ein Benefiz-Festival für und mit Flüchtlingen im Bonhoefferhaus auf.
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Junge Menschen haben kein Interesse an Politik und ihren unmittelbaren Auswirkungen? Nicht in Gladbeck: Im Rahmen eines Abitur-Projektkurses mit dem Thema „Global denken, lokal handeln“, beschäftigen sich Maximilian Franke, Jesse Ostermann und Moritz Naujoks mit der aktuellen Flüchtlingsproblematik. Und ziehen im Rahmen ihrer Projektarbeit „Nationalität Mensch“ in Eigenregie ein Benefizfestival für und mit politischen Flüchtlingen im Bonhoefferhaus am 26. September auf.

Schon seit Januar diesen Jahres feilen die drei 17-jährigen Gladbecker an dieser nicht gerade einfachen Aufgabe. Denn ein Projekt durchzuführen heißt immer auch, ein Projekt planen - Sponsorengelder müssen besorgt, Sicherheitsaspekte berücksichtigt, Auftritte von Künstler geplant, Gespräche mit der Stadt und der Flüchtlingshilfe der Ev. Kirche geführt werden.

Vorurteile auf Dauer abbauen

Doch diese vielen Aufgaben nahmen und nehmen sie gerne in Kauf, engagierten sich größtenteils in ihrer Freizeit. Denn sie verfolgen ein Ziel: „Es geht uns darum, Vorurteile gegenüber den Flüchtlingen, die tief in den Köpfen der Bevölkerung verankert sind, zu lösen und auf Dauer zu beseitigen und Flüchtlingen die Integration in unsere Gesellschaft zu erleichtern,“ erklärt Maximilian Franke. Die Idee zu einem Musikfestival stammte von ihm und Jesse Ostermann, Moritz Naujoks steuerte den Anlass dazu bei.

Die Menschen kommen, um zu überleben

Das Falke-Mitglied interessierte sich bereits vorher für das Thema, besuchte Workshops und gelangte zu dem Schluss: „Niemand verlässt freiwillig seine Heimat, seine Familie und Freunde. Diese Menschen kommen zu uns, weil sie überleben wollen.“ Auf der Suche nach einem Weg, die Menschen in Gladbeck zu motivieren, sich ebenfalls mit dieser Problematik auseinanderzusetzen, suchten sie nach einer Aktion, die Viele anspricht.

„Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass Musik für fast Jeden eine wichtige Rolle spielt und damit ein verbindenes Element ist“, so Jesse Ostermann. Mit dem Bonhoefferhaus, das von der Ev. Kirche getragen wird, war auch der geeignete Ort gefunden - zentral gelegen und in der Stadt bekannt.

Doch so ein Projekt will auch finanziert werden - Geld, dass die Schüler nicht zur Verfügung haben. „Wir haben von vielen Privatleuten und einigen Unternehmen Spenden erhalten,“ freut sich Maximilian Franke.

Musik und Tanz

Nun versuchen die Gymnasiasten weitere Sponsorengelder aufzutreiben, denn schließlich müssen die Kosten - wie für den Securitydienst oder die Bühnentechnik - gedeckt werden. Denn der Eintritt zu diesem Festival ist frei, Spenden werden natürlich gerne genommen.

Die hoffentlich zahlreichen Besucher erwartet ein umfangreiches Programm. Auftreten werden eine senegalesische Trommelgruppe aus Herdecke, die Rockbands „Undivides Heart“ und „Phrases“, der Hip Hopper „Fate“, „Norbert & Friends“ sowie Florian Nienerza.

Und auch auf Tanzdarbietungen können sich die Gäste freuen: Der VfL Gladbeck, eine Ballettgruppe der Musikschule, der Tanz Express aus Gelsenkirchen, eine Formation aus dem Internationalen Mädchenzentrum sowie die Bauchtänzerinnen der Gruppe Naadirah werden sich im Rahmen des Festivals präsentieren.

Flüchtlinge kommen selbst zu Wort

Aber auch die Flüchtlinge selbst werden zu Wort kommen. „Das ist eines der wichtigsten Programmpunkte in diesem Event,“ weiß Maximilian Franke.

„Menschen aus Afrika, dem Kosovo und Afghanistan werden ihre Flucht schildern und die Gründe, die sie dazu bewogen haben. Die Besucher sollen in Kontakt mit diesen Menschen kommen, sie sollen miteinander reden und einander verstehen lernen. Denn ohne eine gegenseitige Kommunikation und damit den Aufbau von sozialen Kontakten, die eine erfolgreiche Integration ermöglichen, wird die Flüchtlingsproblematik nicht zu lösen sein“, ist Moritz Naujoks überzeugt.

Internationales Fingerfood-Buffet

Abgerundet wird der Abend mit unterschiedlichen Genüssen - Pommes und Bratwurst von einem Imbiss-Mobil und einem internationalen Fingerfood-Buffet, das die Flüchtlinge selbst zubereiten. Der Erlös der Veranstaltung kommt - nach Abzug der Kosten - einer Flüchtlingsorganisation zugute.

Das Festival findet im Bonhoefferhaus an der Postallee 12 von 16 bis 22 Uhr statt. Und wer die drei engagierten Schüler mit Spenden unterstützen möchte, der kann eine Überweisung an den Förderverein des Heisenberg-Gymnasiums vornehmen: Konto-Inhaber: Verein der Freunde und Förderer des Heisenberg-Gymnasiums, Konto-Nr.: 3753200, BLZ: 42260001 Volksbank Ruhr Mitte, IBAN: DE 184 22 6000 1000 3753 200, Verwendungszweck: Projekt Flüchtlinge.

Eine Spendenquittung wird gerne ausgestellt, Infos dazu gibt Kassenwartin Susanne Bussick, Mail: „sbussick @gelsennet.de“

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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