Serie "Hattinger und ihre Hüte": Hut und Stock - eine Einheit

Im Stadtmuseum geht es in einer Ausstellung um eine Zeitreise durch die Kulturgeschichte der Kopfbedeckungen und der Hattinger HutGeschichte(n). Wir stellen in einer Serie Hattinger und ihre Hüte vor.

Gutgelaunt brechen die jungen Männer aus Blankenstein im Mai 1902 zu einer Wandertour durch die nahe Umgebung auf. Unter ihnen Fritz Brüggerhoff, Rudi Vogt, Wilhelm Kalthoff und Karl Schulze.
Freizeit wird zum beginnenden 20. Jahrhundert groß geschrieben und ob mit oder ohne Verein: Gesellige Unternehmungen mit Freunden zählen zum guten Ton.
Gitarre, Henkelmann, Teller, Tassen und Besteck: Die Gruppe ist gut ausgestattet, schließlich ist Mann den ganzen Tag über unterwegs. Auch der Spazierstock ist dabei, denn ohne ihn verlässt man nicht das Haus. In einem schattigen Waldstück legen sie eine Rast ein und gruppieren sich der (Hut-)Größe nach fürs Foto.
Ob Hut, Kappe oder Schirmmütze: Der Mann von Welt trägt etwas auf dem Kopf! Auch einige Schüler gehören zu den Ausflüglern. Sie sind an ihren typischen Mützen erkennen. Mit ernster Miene blicken die jungen Männer in die Kamera. Werden der Fotograf oder das Fotografieren als lästige Störung empfunden?
Die Schülermütze war von den 1870er Jahren bis in die 1930er Jahre in Deutschland eine Kopfbedeckung für Schüler und teilweise auch Schülerinnen weiterführender Schulen wie Gymnasien, Oberrealschulen und Realschulen oder auch Mädchenpensionaten. Die unterschiedlichen Farben der Mützen dienten der Klassifizierung nach Schule und Jahrgangsstufen. Zu Beginn eines jeden Schuljahres wurden die Mützen bei einem ortsansässigen Hutmacher gekauft.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden die Schülermützen als „Ausgeburt des Klassendünkels“ gebrandmarkt und abgeschafft.
Die Schüler wurden vom „Bund Deutscher Mädel“ und der „Hitlerjugend“ neu eingekleidet.
Mit diesem Foto endet unsere Serie.