Sieben Verletzte durch Kellerbrand an der Nordstraße

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Am Samstag kam es auf der Nordstraße im Kellergeschoss eines Mehrfamilienhauses aus bislang ungeklärter Ursache zu einem Feuer, das sich durch einen ungenutzten Kaminschacht bis ins zweite Obergeschoss erstreckte und die dortige Wohnung erfasste.
Fünf Bewohner mussten infolge von Rauchgasvergiftungen in umliegenden Krankenhäusern ambulant behandelt werden, auch zwei Feuerwehrleute wurden verletzt. Eine 90jährige Mieterin verblieb vorsorglich stationär. Ein siebter Bewohner war zum Brandzeitpunkt abwesend. Der entstandene Sachschaden beträgt nach polizeilichen Schätzungen etwa 500.000 Euro. Das Wohnhaus wurde vom Kriminaldauerdienst beschlagnahmt. Die Ermittlungen dauern an.
Die Hattinger Feuerwehr war in dieser Nacht um zwei Uhr alarmiert worden - Rauchentwicklung im Treppenraum eines Mehrfamilienhauses in der Nordstraße.
Bei ihrem Eintreffen drang bereits dichter Rauch aus einem Fenster im zweiten Obergeschoss. An einigen Fenstern machten sich Hausbewohner bemerkbar. Sofort wurde die Drehleiter an der Gebäudefront in Stellung gebracht. Zwei Trupps wurden unter schwerem Atemschutz durch den Treppenraum zur Menschenrettung entsandt.
Da sich mittlerweile auch auf der Gebäuderückseite Personen an den Fenstern bemerkbar machten, wurde die Alarmstufe erhöht und weitere Löschzüge und Rettungswagen alarmiert. Es befanden sich neben der Hauptwache die freiwilligen Einheiten aus Mitte, Blankenstein, Holthausen, Bredenscheid und Niederwenigern im Einsatz.
Da der Hinterhof nur durch das Gebäude zugänglich war, musste hier eine tragbare Leiter eingesetzt werden. Diese brachten die Einsatzkräfte auf der Gebäuderückseite in Stellung und nahmen hier die Menschenrettung vor.
Über die Drehleiter wurden zwischenzeitlich drei Personen und ein Hund gerettet. Da immer noch Personen im Gebäude vermisst wurden, setzte die Einsatzleiterin weitere Trupps unter schwerem Atemschutz im Gebäude ein.
Bei weiteren Kontrollmaßnahmen über die Drehleiter wurde eine weitere Person durch ein Dachfenster gesichtet. Zur Rettung wurde kurzerhand die Fensterscheibe eingeschlagen und die Frau über das Dach gerettet. Insgesamt retteten die Feuerwehrleute sechs Personen und einen Hund aus dem Gebäude.
Alle Personen wurden mit Rauchgasvergiftungen in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert. Für eine Katze kam allerdings jede Hilfe zu spät. "Nur durch den massiven Personaleinsatz von Innen und Außen konnten alle Personen lebend aus dem Gebäude gerettet werden", so Feuerwehrsprecher Jens Herkströter. "Bei der vorgefundenen Lage hätte es auch deutlich schlimmer ausgehen können."
Da bislang immer noch kein Brandherd ausfindig gemacht werden konnte, erkundeten die Einsatzkräfte das Gebäude weiter. Schließlich wurden sie im Keller fündig.
"Hier brannte ein Kellerraum in voller Ausdehnung", berichtete Jens Herkströter. Durch eine Verbindung bis zum zweiten Obergeschoss drang der Rauch nach oben und trat nicht im Keller aus.
Wegen der großen Hitzeentwicklung im Keller war ein Innenangriff in diesem Bereich anfangs nicht möglich. Von Außen wurde ein Schaumangriff vorbereitet und der Keller mit Schaummittel geflutet. Später wurde eine Brandbekämpfung von Innen durchgeführt. Gegen fünf Uhr konnte "Feuer aus" gemeldet werden.
Es begannen nun umfangreiche Nachlöscharbeiten, da sich der Keller massiv aufgeheizt hatte. Die ebenfalls alarmierten Versorgungsunternehmen schalteten das Gebäude strom- und gasfrei.
Gegen sechs Uhr rückten die Löschzüge zur Hauptwache ein, um die Fahrzeuge wieder einsatzbereit zu machen. Der Löschzug Welper, der bislang den Grundschutz sichergestellt hat, übernahm die Brandwache an der Einsatzstelle. Die Einsatzkräfte kontrollierten mehrfach den Keller und löschten einzelne Glutnester ab. Um 8.30 Uhr wurden die Einsatzkräfte durch den Löschzug Elfringhausen abgelöst. Diese Kräfte führen derzeit die Brandwache am Gebäude durch.
Das Ende sei derzeit noch nicht abzusehen, heißt es aus Feuerwehrkreisen.
Insgesamt waren elf Trupps unter schwerem Atemschutz im Einsatz, vier davon wurden mit Filtergeräten und dem Abrollbehälter Atemschutz eingesetzt.
Zu Spitzenzeiten waren die Einsatzkräfte mit vier C-Rohren im Einsatz. Während des Einsatzes verletzten sich zwei Feuerwehrleute. Die Nordstraße war im Bereich der Einsatzstelle für mehrere Stunden beidseitig gesperrt.
Die Feuerwehr Hattingen war bislang mit über 60 Kräften im Einsatz.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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