Polizeistatistik zur Verkehrssicherheit
In Herne gab es 2021 keine Verkehrstoten

Im Juli 2021 stießen zwei Pkw-Fahrer auf der Gneisenaustraße in Herne  zuammen. | Foto: Polizei Bochum
  • Im Juli 2021 stießen zwei Pkw-Fahrer auf der Gneisenaustraße in Herne zuammen.
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Das Risiko, auf Hernes Straßen zu verunglücken, ist 2021 zurückgegangen. Im vergangenen Jahr verunglückten 360 Menschen bei einem Verkehrsunfall in Herne und Wanne-Eickel. 2020 waren es 394 Menschen gewesen, im Jahr 2019 lag ihre Zahl bei 433. Weitere Zahlen und Maßnahmen zur Verkehrsunfallentwicklung stellte das Polizeipräsidium Bochum jetzt vor.

Von Vera Demuth

Im gesamten Gebiet der Kreispolizeibehörde, in Bochum, Herne und Witten, sank die Zahl der Unfälle mit verletzten Personen um etwa zehn Prozent. Inwieweit dies auch mit der Coronapandemie zusammenhänge, könne man erst in einigen Jahren erkennen, erklärte Polizeidirektor Frank Nows, Leiter der Direktion Verkehr. Kein Zweifel ließ er jedoch daran, dass jeder Verletzte zu viel ist und die Polizei daher weiterhin auf Prävention setzt. Ursachen für die Unfälle sind vor allem überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen am Steuer sowie die verbotene Handynutzung.

Etwas mehr verunglückte Senioren

Die Anzahl der verunglückten Kinder in Herne sank 2021 auf 32. Von 2018 bis 2020 hatte die Zahl jeweils bei über 40 gelegen. Die Zahl der verunglückten Senioren lag mit 45 im Jahr 2021 etwas über dem Vorjahr (2020: 43). Zuvor hatte sie jedoch mit 57 Senioren im Jahr 2019 und 66 Senioren im Jahr 2018 deutlich darüber gelegen. Die Anzahl der verunglückten Fahrrad- und Pedelecfahrer sank von 115 (2020) auf 103 (2021) Personen, hatte 2017 aber nur bei 79 gelegen. 2021 wurde niemand im Straßenverkehr getötet. 2020 war es ein Mensch gewesen, in den Jahren 2019 und 2018 gab es keine Verkehrstoten.

Unfallschwerpunkt Kreuzung Rainerstraße / Auf der Wenge

Zu den Unfallhäufungsstellen in Herne, die in der Verkehrsunfallstatistik aufgeführt werden, zählt die Kreuzung Rainerstraße / Auf der Wenge. „Hier gab es viele Unfälle mit Abbiegern“, erläuterte Polizeihauptkommissar Michael Ochmann von der Direktion Verkehr. Um künftig Unfälle zu vermeiden, wurde das Freigabezeichen für die Fußgänger an den Überwegen verlängert. Außerdem wurde der gelbe Schutzblinker überprüft. Weitere Unfallschwerpunkte, an denen in der vergangenen Jahren bereits Maßnahmen umgesetzt wurde, die aber weiterhin betrachtet werden, sind zum Beispiel der Bereich Hammerschmidtstraße / A 42 / Am Stöckmannshof sowie Hölkeskampring / Altenhöfener Straße.
Zu den präventiven Aktionen der Polizei, um für mehr Sicherheit im Straßenverkehr in Bochum, Herne und Witten zu sorgen, gehört etwa die Aufklärungsarbeit schon bei den Kleinsten. Mit der geplanten Einschränkung der Coronamaßnahmen hofft man im Präsidium, bald wieder mit der Puppenbühne zur Verkehrserziehung in die Kitas kommen zu können. Dem Thema E-Bike- und Pedelecfahrer will die Polizei ebenfalls mehr Aufmerksamkeit schenken. Es müsse mehr dafür getan werden, dass Kfz-Fahrer und Radfahrer im Verkehr besser harmonieren, so Frank Nows. „Die Radfahrer sind immer die schwächeren und müssen geschützt werden.“

Senioren sollen in den Blick genommen werden

Daneben hat die Polizei die Senioren als wichtige Zielgruppe für ihre Präventionsarbeit ausgemacht. In den kommenden zehn, 20 Jahren werde die Anzahl der Menschen zunehmen, die auch mit über 80 Jahren noch Auto fahren. „Das kann zu Problemen führen. Darauf müssen wir achten“, sagte Nows. Vor allem die Generation der Jungen will die Polizei verstärkt über die sozialen Medien ansprechen, um sie für das Thema Sicherheit im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Wenn es die Coronasituation zulässt, will die Polizei mit weiteren Aktionen und Projekten mehr Präsenz zeigen. Zudem möchte sie das Entdeckungsrisiko von Verkehrsverstößen erhöhen. Die Bürger müssten davon ausgehen, „dass man immer auf Polizei trifft“, so Nows.
Grundsätzlich verwiesen er und Polizeipräsident Jörg Lukat beim Thema Sicherheit im Straßenverkehr auf geltende Verkehrsregeln. Beliebte Ausreden, wenn Kfz-Fahrer zum Beispiel sagten, dass sie nur fünf Stundenkilometer zu schnell gefahren seien, ließ Lukat nicht gelten: „Ab wann ist ein Verhalten individuell hinnehmbar?“ Nows betonte außerdem, dass es nicht reiche, sich an die Regeln zu halten. Jeder Verkehrsteilnehmer müsse sich zurücknehmen und Verständnis für den anderen haben.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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