So handhabt man etwaiges Galsverbot im Kreis Kleve
Jeck und Sicher?

Scherben von Glasflaschen können nicht nur für Kinder gefährlich werden! Foto: Bobby M./Pixelio.de
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Es ist der Höhepunkt des Karnevals, wenn die Karnevalszüge starten! Doch stellen Glasflaschen beim Straßenkarneval ein erhöhtes Risiko dar? Insbesondere bei Verletzungen? Das sind die Meinungen und Maßnahmen aus dem Kreis Kleve.

von Petra Zellhofer-Trausch und Silvia Decker

Kreis Kleve. Der Frühschoppenzug in Kranenburg, in diesem Jahr am Sonntag, den 23. Februar, zieht nicht nur Besucher aus der gesamten Gemeinde, sondern auch aus den umliegenden Städten und Gemeinden und natürlich aus den Niederlanden an.
Wenn so viele Menschen zum Feiern zusammen kommen, muss die Sicherheit an erster Stelle stehen. Glas und insbesondere Glasscherben bilden ein erhebliches Gefahrenpotential, wenn sich viele Menschen an einem Ort versammeln, um gemeinsam ein wenig ausgelassen zu sein.
„Die Gefahr, in einer größeren Menschenmenge zu stürzen und sich dabei zu verletzen, ist generell schon groß, wenn nun allerdings auch Glasscherben hinzu kommen, hört der Spaß auf“, so Maximiliane Voßkamp vom Ordnungsamt der Gemeinde Kranenburg.
Daher haben die Karnevalsgesellschaft Krunekroane, die Gemeinde Kranenburg und die Kreispolizeibehörde Kleve in diesem Jahr die Initiative „Jeck und Sicher“ wieder aufleben lassen. Alle Besucher werden aufgefordert, ohne Glasflaschen zum Frühschoppenzug nach Kranenburg zu kommen. Zum Karnevalsumzug im vergangenen Jahr wurde die Initiative „Jeck und Sicher“ ins Leben gerufen.
„Wir haben 2019 feststellen können, dass beachtlich weniger Glas und Glasscherben auf der Zugstrecke in Kranenburg zu finden war. Dies möchten wir auch in diesem Jahr beibehalten“, so Maximiliane Voßkamp.
Die Gemeinde Kranenburg weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Mitbringen von Glasflaschen zum Umzug am 23. Februar 2020 ebenfalls durch eine ordnungsbehördliche Anordnung untersagt wurde, um in Einzelfällen auch Glasflaschen sicherstellen zu können.

Doch wie handhaben dies die anderen Städte im Kreis?
Laut Pressesprecher Jörg Boltersdorf, der Stadt Kleve kann ein Glasverbot kann nur angeordnet werden, wenn dies aus Gründen der Gefahrenabwehr dringend erforderlich ist. "Hierzu müssen in der Vergangenheit etwaige Vorkommnisse eingetreten sein, welche ein Glasverbot notwendig machen. Dies ist in Kleve nicht der Fall.
Aufgrund der Erfahrungen aus den letzten Rosenmontagszügen sowie der dokumentierten Vorkommnisse (Die Einsatzberichte weisen keine erheblichen Vorkommnisse aus) ist ein Glasverbot in Kleve nicht angeordnet worden.
Trotzdem wird die Zugstrecke in Kleve teilweise unmittelbar vor Eintreffen des Zuges durch Kehrmaschinen von Glas gereinigt. Des Weiteren werden die Besucher des Rosenmontagszuges durch die Zugaufsicht immer wieder darauf hingewiesen Glas in die in großer Anzahl aufgestellten Abfallgefäße zu entsorgen.

Auch die Stadt Kalkar sieht keine Veranlassung zu einem Verbot von Glasflaschen. Es habe in den letzten Jahren keine diesbezüglichen Probleme oder Schwierigkeiten gegeben und die Straßen würden vor allem sofort nach den Zügen, natürlich mit dem notwendigen zeitlichen Abstand zum „jecken“ Volk, gereinigt und von Dreck und Glas befreit. Die Züge, sowohl im historischen Stadtkern, als auch in Altkalkar, haben bisher keinen Anlass gegeben, ein generelles Glasverbot auszusprechen, zumal hier das karnevalistische Publikum zum größten Teil aus Familien mit Kindern besteht.
„Natürlich werden auch hier Bier oder andere alkoholische Getränke konsumiert, aber es hält sich doch alles in überschaubaren Grenzen“, sagt Harald Münzner von der Stadt Kalkar. „Natürlich muss man auch an die Vernunft der Karnevalisten appellieren, aber durch das sehr familiäre Umfeld im Gebiet und die sehr schnelle Reinigung nach den Zügen, hatten wir hier bisher keine Probleme“, erklärt Münzner weiter. Als grundsätzliche Überlegung wäre ein Glasverbot im Kalkarer Karneval jedoch nicht ausgeschlossen.

Leider lag bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme aus Bedburg-Hau vor. Glasflaschen können zu Karneval zur Gefahr werden.

Autor:

Silvia Decker aus Emmerich am Rhein

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