Kleve - Emmerich - Goch - Niederrhein - Nordkap: Vom Nordkap ist man nur noch durch die Svalbard-Inseln vom Nordpol getrennt

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Gutes Wetter, viele Touristen, aber nur wenige Toiletten.
Viel Negatives hatten wir im Vorfeld über das Nordkap gelesen. Oft in Nebel gehüllt liege die karge Felsklippe im Eismeer, bietet eigentlich nicht viel Sehenswertes und es ist nicht einmal der nördlichste Punkt Europas und wir wurden dennoch von Touristenmassen überflutet. Zumindest in diesem Punkt wurden wir positiv überrascht: Zwar war es bei unserem Besuch Mitte 2012 sehr kalt, nur um die 3°C, und die Mitternachtssonne versteckte sich hinter Wolken, doch die Sicht war so gut, von Nebel keine Spur. Natürlich sind wir nicht die einzigen Touristen, auf dem Parkplatz sammeln sich gegen Mittag die Wohnmobile, darunter einige riesige „Reiseschiffe“, doch Massen sind es nicht und die große und weitläufige Nordkaphalle wirkt fast ein wenig leer und verlassen. Am berühmten Globus stehen aber sehr viele Leute. Sehr positiv überrascht waren wir auch von der Diashow, die in der Nordkapphalle gezeigt wird. Die neue, erst seit Anfang 2009 gezeigte Multivisionsshow, ist wirklich grandios. Großartige Aufnahmen, gute Musik, toller Schnitt und, obwohl ohne jegliche Erklärungen in Form von Sprache oder Text, mit interessantem Inhalt und sogar ein wenig Humor. Es ist die beste Multivisionsshow dieser Art, die wir jemals gesehen haben. Weniger beeindruckend war allerdings vom Service am Nordkap. Wenn die Nordkaphalle geschlossen hat - und das ist selbst in der Hochsaison für immerhin 9 Stunden pro Tag der Fall - gibt es auf dem gesamten Gelände keine öffentlichen Toiletten. Von Duschen ganz zu schweigen. Und das obwohl man einen unverschämt hohen Eintritt bezahlt und neben vielen Wohnmobilfahren und Bustouristen auch erstaunlich viele Fahrradfahrer und Rucksacktouristen zum Nordkap kommen, die ohnehin schauen müssen, wie sie hier die Nacht verbringen, denn auch zum Zelten gibt es keine extra Flächen. Das fanden wir ehrlich gesagt schon eine Unverschämtheit, zumal der nächste Campingplatz zumindest für Leute die mit dem Fahrrad oder per Pedes unterwegs sind, ziemlich weit weg ist. Wir sind ja eigentlich nicht sehr anspruchsvoll, aber gerade an so einem Ort, an dem tausende Menschen zusammenkommen und für den man zu dem auch noch viel Geld bezahlt, sollte es doch zumindest 24 Stunden lang zugängliche Toiletten geben. In einem Land wie Norwegen hätte ich das nicht erwartet.
Die Natur auf dem Felsplateau ist karg, außer Stein und Fels gibt’s nur ein paar Moose und Flechten und den immerhin 308 m hohen Nordkappfelsen kann man, wenn man selbst oben drauf steht, nicht so wirklich wahrnehmen. Wer dies möchte, dem können wir - gutes Wetter vorausgesetzt - nur die Wanderung zum Knivskjelodden, dem tatsächlich nördlichsten Punkt Europas empfehlen, eine wunderbare Tour und von dort hat man eine tolle Aussicht auf den Nordkapfelsen.

Autor:

Christian Tiemeßen aus Emmerich am Rhein

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