62 Frauen suchten 2012 Schutz im Frauenhaus

Andrea Hermanns (li) und Nina Buil betreuen Frauen während und nach dem Aufenthalt im Frauenhaus. Foto: AnH
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Frauen aus aller Herren Länder suchen Zuflucht im Klever Frauenhaus. Wenn Ehemänner oder Lebenspartner zuschlagen, seelische Gewalt anwenden, wenn die häusliche Situation eskaliert und Frauen nicht mehr ein noch aus wissen, ist das Frauenhaus Zufluchtsort.

Im vergangenen Jahr suchten 62 Frauen Hilfe. „Uns stehen im Frauenhaus acht Zimmer zur Verfügung - so dass wir im vergangenen Jahr schon aus Platzgründen nicht alle Frauen aufnehmen konnten. 20 Frauen mussten anderweitig untergebracht werden“, so Andrea Hermanns, Leiterin der AWO-Einrichtung in Kleve.

Überwiegend Frauen zwischen 19 und 40 Jahren suchten Hilfe im Frauenhaus. „Wir hatten im vergangenen Jahr viele sehr junge Frauen zwischen 19 und 25 Jahren. Bei diesen Frauen gibt es häufig Probleme in Sachen Schule und Ausbildung, während ältere Frauen Kinder mitbringen und die Probleme andere sind“, so Hermanns.

Die verschiedenen Lebensumstände erfordern unterschiedliche Beratung. Bürokratie und Wohnungssuche sind beispielsweise Thema. Dabei gestalte sich die Wohnungssuche oft als schwierig. Die Aufenthaltsdauer im Frauenhaus richte sich häufig nach dem individuellen Beratungsbedarf, führte Hermanns aus.

Hinter den Zahlen verstecken sich oft schlimme Schicksale. Zwei Frauen suchten Schutz vor Zwangsheirat,zwei vor Menschenhändlern. Die Sprache ist oft eine hohe Hürde. Ob polnisch, russisch, türkisch oder arabisch, thailändisch oder ungarisch -ohne professionelle Unterstützung von Dolmetschern geht‘s nicht.

Verlassen die Frauen das Frauenhaus, können sie inzwischen wieder weiter betreut werden. Diese Aufgabe hat Nina Buil, Sozialpädagogin, übernommen, nachdem das Land Nordrhein-Westfalen die im Jahr 2006 gestrichene, vierte Stelle wieder genehmigt habe, so Viktor Kämmerer, Geschäftsführer der AWO. Die Kosten des Frauenhause belaufen sich auf rund 250 000 Euro im Jahr. 123 670 Euro gibt es als Personalkostenzuschuss vom Land, 6000 Euro noch einmal als Sachkostenzuschuss. Von den Kommunen wird ein Tagesgeld gezahlt. 70 000 Euro sammelte der Frauenhaus-Förderverin in den vergangenen Jahren und auch der Verein „Frauen helfen Frauen“ unterstützte finanziell. AnH

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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