Facebook-Video ist nun Sache der Polizei

Die Polizei ermittelt nach der Veröffentlichung eines Videos bei Facebook, warnt aber auch vor dem Teilen des Films.  | Foto: Magalski / Themenbild
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Im Video ist ein Auto mit Kennzeichen aus dem Kreis Unna zu sehen, am Steuer ein Mann, in der Hand hält er eine Zigarette, auf seinem Knie ein Handy. Facebook-Nutzer teilten den Film tausende Male und nun ermittelt die Polizei.

Die Vorwürfe, die der Ersteller des Videos dem älteren Mann im Auto macht, sind nämlich brisant: Der Mann warte auf ein sieben Jahre altes Kind, um seinen Urin zu trinken, konfrontiert ihn der Filmer und fragt ihn nach einem Nutzernamen, unter Umständen aus einem Forum. Der Beschuldigte streitet die Vorwürfe ab, wirkt dabei verunsichert, dann attackiert ihn der Filmer durch das offene Fenster, schlägt ihm zwei Mal ins Gesicht. Das Video endet mit der Flucht des Autofahrers. Im Netzwerk Facebook verbreitet sich das Video rasend schnell, bis zum Abend teilen es mehr als fünftausend Nutzer und auch bei der Polizei landet der Film. Die Pressestelle der Kreispolizeibehörde bestätigt am Freitag im Gespräch mit der Redaktion des Lüner Anzeigers  laufende Ermittlungen, das Video sei nun Sache der Kriminalpolizei. Die Ermittler versuchen, mit dem Halter als auch dem Fahrer des im Video zu sehenden Autos zu sprechen, ebenso mit dem Filmer und dem Einsteller bei Facebook. Im Fokus dürfte dabei stehen, ob der gefilmte Autofahrer sich wirklich mit einem Kind treffen wollte und was die Hintergründe der Vorwürfe gegen ihn sind, von Interesse ist für die Polizei aber auch das Verhalten des Filmers und Einstellers. Die Schläge ins Gesicht des Autofahrers sind nach deutschem Recht als Körperverletzung zu werten, dazu kommt mit der Veröffentlichung des Videos eine Verletzung der Persönlichkeitsrecht des Mannes. Ins Visier der Kriminalpolizei könnten desweiteren unzählige Facebook-Nutzer rücken, denn sie teilten das Video nicht nur, sondern riefen in den Kommentaren zum Teil auch auf zu Gewalt an dem Unbekannten. Im Netz ist zumindest das ursprüngliche Video mittlerweile an vielen Stellen gelöscht, die Pressestelle der Polizei Unna warnte noch einmal ausdrücklich vor dem unreflektierten Teilen solcher Filme.

Thema "Facebook" im Lokalkompass:

> "Ober-Vollpfosten" antwortet bei Facebook

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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