Schweinezüchter machen sich Sorgen

Landwirtin Birgit Backs führte Minister Remmel und Rainer Schmeltzer durch ihren Betrieb.
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Mehr Platz für Schweine und somit mehr Tierschutz in der Schweinehaltung, das wünscht sich Johannes Remmel, Minister für Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Aus diesem Grund gibt es durch das Land NRW eine Eingabe im Bundesrat.

Der Minister bemängelt die zum Teil tierschutzwidrigen Zustände in den großen Mastanlagen und hält die Umsetzung der folgenden Maßnahmen für notwendig.

- 30 Prozent mehr Platz in den Ställen
- Bereitstellung von organischem Beschäftigungsmaterial wie z.B. Stroh oder Heu
- Bereitstellung von Raufutter (Stroh, Heu Silage) zur Stabilisierung des Darmtrakts
- Mindestsäugezeit 28 Tage, nicht wie derzeit üblich 21 Tage und generelles Verbot der mutterlosen Aufzucht von Ferkeln.

Diese und weitere Maßnahmen sollen natürlich konstruktiv und im Dialog gemeinsam mit den Landwirten gestaltet werden. Kleinere Familienbetriebe, die eine oder zwei Generation ernähren , dürften durch Maßnahmen nicht gefährdet werden, so Minister Remmel.

Anders sieht das die Lünener Landwirtin Birgit Backs. Sie befürchtet, dass ihr bei einer Umsetzung der Gesetzesinitiative die Existenzgrundlage verloren geht. Birgit Backs beklagt gegenüber Minister Johannes Remmel die mangelnde Planungssicherheit. Vor nicht ganz fünf Jahren hat sie ihre Stallanlagen für die Schweinehaltung nach den neuesten Anforderungen der Tierhaltung mit erheblichem finanziellen Aufwand und viel Eigenarbeit umgebaut und erweitert. Sie liegt schon heute deutlich unter der zulässigen Bestandsdichte.

Ein um 30 % größeres Platzangebot, wie es in der neuen Verordnung gefordert würde, könnte sie nicht realisieren. Es könnten nicht alle paar Jahre neue Verordnungen erlassen werden. Das wäre für die Landwirte nicht oder nur mit erheblichen finanziellen Risiken umsetzbar. Birgit Backs, die ihren landwirtschaftlichen Betrieb besonders nachhaltig bewirtschaftet, „die Schweine bekommen das erzeuget Futter, die Gülle kommt auf die eigenen Felder und die Tiere werden in der direkten Nachbarschaft verwertet“ sieht sich von der drohende Verordnung stark in ihrer Existenz gefährdet.

Autor:

Eberhard Kamm aus Kamen

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