Schützen retten altes Pförtnerhaus vor Abriss

Das Pförtnerhaus erstrahlt wieder in neuem Glanz. | Foto: Magalski
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Der Schreibtisch sieht so aus, als würde er gleich zurück kommen, der Pförtner aus dem kleinen Häuschen an der Westfalia-Brücke. Dabei ist hier schon lange dicht. Nun haben die Schützen die Regie für das Wethmarer Wahrzeichen übernommen.

Der Beschluss fiel bei der Jahreshauptversammlung der vierten Kompanie des Schützenvereins Wethmar. Damit retteten die Schützen das Pförtnerhäuschen vor dem Abriss. Klaus Greive und Norbert Hauschopp gingen Klinken putzen und stießen beim Bauunternehmen Heimken, Caterpillar und Möbel Hauschopp auf offene Ohren. Nach und nach wurde gemeinsam die mittlerweile schwer beschädigte Bausubstanz wieder aufgebaut und nun könnte sogar der Pförtner wieder einziehen. Ein Schreibtisch, ein Ofen, ein altes Telefon "Alles Original aus der Eisenhütte Westfalia", wie Klaus Greive nicht ohne Stolz bemerkt. Bis hin zu den kleinen Schnapspinnchen aus Zinn. Greive lacht. Schließlich bekam der Pförtner auch mal Besuch. Überhaupt hatte der Mann am Ende der Westfaliabrücke gut zu tun, musste er doch das sogenannte "Brückengeld" kassieren. Wer von Beckinghausen die Brücke nach Wethmar benutzen wollte, musste zahlen. Ausnahmen gab es für Beschäftigte der Eisenhütte Westfalia oder der Zeche, die einen Ausweis vorzeigen konnten. Wer den nicht hatte, durfte mit 0,05 Reichsmark die Brücke nutzen - Haftung für Schäden aller Art ausgeschlossen. Heute ist die alte Brücke mit dem markanten Westfalia-Schriftzug schon längst eine beliebte - und kostenlose - Verbindung zwischen Beckinghausen und Wethmar. Denn "Wegzoll" wie in alten Zeiten, so scherzen die Schützen, wollen sie nicht erheben. Im Untergeschoss, wo der Pförtner seine Toilette hatte, wollen die Schützen Nistkästen für Vögel einbauen und außerdem jedes Jahr zu einem Fest am Pförtnerhaus einladen. Der Kunstverein Lünen hat das Pförtnerhäuschen zum Kunstwerk des Jahres 2012 gewählt. Greive, der selbst Konstrukteur bei der Westfalia war, und Hauschopp wurden geehrt.

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Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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