Stadt will Ampel als Ersatz für marode Brücke

Die Fußgängerbrücke zwischen Lükaz und Hilpert-Theater ist marode, aus Sicherheitsgründen plant die Stadt den Abriss. | Foto: WaltroPixx.de
  • Die Fußgängerbrücke zwischen Lükaz und Hilpert-Theater ist marode, aus Sicherheitsgründen plant die Stadt den Abriss.
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Fußgänger nutzen sie als Verbindung zwischen City und Hansesaal, doch die Brücke über die Kurt-Schumacher-Straße scheint am Ende. Der Abriss steht nach einer Verwaltungsvorlage für den Rat der Stadt Lünen im Raum. Verfasser ist die Abteilung Straßenbau.

Im Beton der Brücke wurde sogenannter Spannstahl verwendet, der ist empfindlich für eine bestimmte Art von Rost in Kombination mit mechanischer Beanspruchung. „Brücken, in die der gefährdete Spannstahl eingebaut wurde, können in sich ein Risiko bergen, sofern sich der Versagenszustand des Bauwerks nicht rechtzeitig ankündigt und spontan eintritt“, heißt es in der Vorlage. Im Klartext: Die Brücke könnte spontan einbrechen, allerdings ist die Gefahr dafür gering, ergaben die Berechnungen eines Ingenieurbüros. Schäden, die zu einem echten Problem führen könnten, würde man sehen, so die Experten. Mängel gebe es auch an der Entwässerung. Wasser trete an manchen Stellen im Bereich der Stützen und des Widerlagers aus, der Beton sei stark durchfeuchtet und die Belastung mit Chloriden durch den Einsatz von Streusalz habe zusätzlich starke negative Auswirkungen auf den Stahl.

Abriss spart im Jahr rund zehntausend Euro

Nach Beurteilung der Stadt Lünen sei eine längere Nutzung der Brücke ohne unwirtschaftliche Verstärkungsmaßnahmen ein nicht vertretbares Sicherheitsrisiko und so fiel die Entscheidung für den Abriss. Sparpotenzial hat der knapp hunderttausend Euro teure Abriss der Brücke mit Blick auf die Zukunft außerdem, denn nach Angaben der Verwaltung belaufen sich die Kosten für die Unterhaltung des Bauwerks aktuell auf rund zehntausend Euro im Jahr mit steigender Tendenz. Drei Varianten für die Zeit nach der alten Brücke betrachtet die Stadt in ihrer Vorlage. Variante Neubau: Ein Neubau kommt nach Ansicht der Verwaltung nicht in Frage, denn Rampen an der Brücke wären aufgrund der örtlichen Gegebenheiten zu steil und die Brücke damit nicht geeignet etwa für behinderte Menschen. Ein Aufzug wäre zu teuer im Unterhalt und bei größeren Kulturveranstaltungen drohe hier aufgrund der begrenzten Kapazitäten ein unzumutbarer Zeitverzug.

Bürger protestieren mit Online-Petition

Variante Null beleuchtet einen Abriss der Brücke ohne irgendeinen Ersatz – hier geht die Stadt zu Fuß von einem Umweg von acht bis zwölf Minuten aus und befürchtet zudem eine hinderliche Wirkung auf Veranstaltungen in der Kulturinsel. Weil Fußgänger die vierspurige Straße außerdem teilweise so überqueren, komme es zu gefährlichen Situationen. Die Stadt schlägt dem Rat die dritte Variante vor, also eine Ampel Die Ampel solle in die grüne Welle eingebunden werden und bedeute laut Vorlage keine merkliche Beeinträchtigung des Verkehrs. Fußgänger bekommen nur auf Anforderung Grün. Kosten nach aktuellem Stand: 250.000 Euro. Im Internet wird heiß diskutiert und ein Bürger erstellte sogar eine Online-Petition vor allem gegen eine neue Ampel. Mittwoch beschäftigt sich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt mit dem Thema, eine Woche später geht es in den Ausschuss für Sicherheit und Ordnung und noch eine Woche später in den Haupt- und Finanzausschuss. Anfang März soll der Rat der Stadt Lünen die Vorlage dann beschließen, so der Zeitplan der Verwaltung.

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>Neubau kommt für Brücke an der Bergstraße

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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