DLRG Moers-Rheinkamp im Einsatz
Realistische Großübung auf dem Rhein
- Foto: Sven Kattelans
- hochgeladen von DLRG Ortsgruppe Moers-Rheinkamp e.V.
Auf dem Rhein fand heute eine eindrucksvoll realistische Einsatzübung des DLRG-Bezirks Kreis Wesel e.V. statt. Auch die DLRG Ortsgruppe Moers-Rheinkamp e.V. war mit engagierten Kräften vertreten – und mittendrin, wenn es darum ging, unter realitätsnahen Bedingungen Menschenleben zu retten.
Bereits am Morgen versammelten sich die Einsatzkräfte in Wesel: Drei Bootstrupps und zwei Strömungsretter-Trupps machten sich im geschlossenen Verband mit blauen Flaggen und Blaulicht auf den Weg nach Dinslaken. „Wenn der Letzte nicht über Grün kam, wurde kurz das Martinshorn eingeschaltet – wir wollten schließlich zusammen ankommen“, erzählt Sven Kattelans mit einem Schmunzeln.
In Dinslaken wurde das Szenario bekanntgegeben: Vermisste Kanufahrer auf dem Rhein. Die Boote wurden sofort geslippt und begannen mit der Suche. Schon bald wurden die Vermissten auf Höhe der alten Emscher-Mündung entdeckt – allerdings wasserseitig nicht erreichbar. Die Strömungsretter wurden alarmiert, seilten sich ab und gelangten schließlich über Land zu den Verunglückten. „Eine Situation, die einem unter die Haut geht“, berichtet Sven. „Vom Boot aus zu sehen, wie jemand um Hilfe winkt und wegen der starken Strömung nicht direkt eingreifen zu können – das ist schwer auszuhalten, auch wenn man weiß, dass es nur eine Übung ist.“
Noch während die ersten Patienten dem Rettungsdienst übergeben wurden, ging plötzlich ein Mayday-Ruf über Funk: Auf Höhe von Rheinkilometer 803 trieb ein führerloses Boot auf dem Rhein. Sofort machten sich die Boote auf den Weg zur neuen Einsatzstelle. Vor Ort fanden die Retter einen bewusstlosen Fahrer und einen weiteren, unter Schock stehenden Patienten, die beide an den Rettungsdienst übergeben wurden. Das Boot wurde gesichert, in Schlepp genommen und an einer Anlegestelle außer Gefahr gebracht.
Eine Besonderheit dieser Übung war der außergewöhnlich hohe Realismus: Alle Patienten wurden von echten Personen dargestellt. Statt Übungspuppen mimten Freiwillige die Verunglückten – eine echte Herausforderung für die Retter, die mit realen Reaktionen und Emotionen umgehen mussten. „Diese Art der Darstellung macht den Einsatz unglaublich realistisch“, sagt Niklas Messerschmitt, der als Mime auf dem führerlosen Boot mitwirkte. „Man spürt, wie die Spannung steigt, wenn plötzlich alles echt wirkt – das ist für die Einsatzkräfte eine wertvolle Erfahrung.“
Auch Andre Dacken war mit dem Boot der Ortsgruppe, der Rheinkamper Wellenreiter, im Einsatz: „Ich durfte die Beobachter zu den Einsatzstellen bringen. Es war beeindruckend zu sehen, wie professionell alle zusammengearbeitet haben. Das Feedback am Ende war durchweg positiv.“
Mitorganisiert wurde die Übung durch Patrick Polzin, stellvertretenden Einsatzleiter des Bezirks Kreis Wesel. „Das Ziel war, unter realistischen Bedingungen zu trainieren und die Zusammenarbeit zwischen den Ortsgruppen zu stärken“, erklärt Patrick. „Alle Teilnehmer haben wertvolle Erfahrungen gesammelt – genau das macht solche Übungen so wichtig.“
Nach Abschluss des Einsatzes kehrten alle Kräfte zur Wachstation der DLRG Ortsgruppe Dinslaken zurück, wo es eine wohlverdiente Stärkung und eine ausführliche Nachbesprechung gab. Die Übungsleitung zeigte sich sehr zufrieden – und alle waren sich einig: Solche realistischen Szenarien sind der Schlüssel, um im Ernstfall noch besser vorbereitet zu sein.

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