Rescue Track sorgt für schnellere Notfallversorgung in den Mülheimer Krankenhäusern
Zeitgewinn kann Leben retten

Dr. Ingmar Gröning, Chefarzt der Zentralambulanz am EKM, die dortige peflegerische Leiterin Zakia Bouarous und Andreas Johann, Sachgebietsleiter Rettungsdienste bei der Mülheimer Feuerwehr, erläuterten in der Notaufnahme die Vorteile des Rescue Tracks.
Foto: PR-Foto Köhring/SM
  • Dr. Ingmar Gröning, Chefarzt der Zentralambulanz am EKM, die dortige peflegerische Leiterin Zakia Bouarous und Andreas Johann, Sachgebietsleiter Rettungsdienste bei der Mülheimer Feuerwehr, erläuterten in der Notaufnahme die Vorteile des Rescue Tracks.
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„Je eher wir zuverlässige Hinweise zum Ankunftszeitpunkt eines Rettungswagens und zur Art der Verletzung oder Erkrankung des Patienten bekommen, umso besser können wir uns in einem ohnehin knappen Zeitfenster organisieren.“ Dr. Ingmar Gröning, Chefarzt der Zentralambulanz am Evangelischen Krankenhaus Mülheim (EKM) bringt die Vorteile von „Rescue Track“ auf den Punkt.

So heißt eine Art „Notfall-Software“, die in Leitstellen, Rettungsfahrzeugen und Klinken installiert und miteinander verbunden ist. Die Mülheimer Feuerwehr hat die Vorzüge bereits 2013 auf einer Internationalen Rettungsdienstmesse kennengelernt. „Für die Anschaffung mussten erst einmal Haushaltsmittel bereitgestellt werden, und dann haben wir das GPS-gestützte Navigationssystem eine geraume Zeit intensiv bei verschiedenen Einsätzen getestet“, berichtet Andreas Johann, Sachgebietsleiter Rettungsdienst bei der Feuerwehr.

Deren Leitstelle überträgt die Daten ins Rettungsfahrzeug. Die Einsatzkräfte sehen auf einem Display in ihrem Fahrzeiug sofort den Streckenverlauf. Man weiß exakt, wo es hingeht und wann man vor Ort ist. Sofort erhält die Notaufnahme in der vorgesehenen Klink dieselben Informationen. Dort weiß man in Echtzeit, wann der Rettungswagen mit dem Patienten eintrifft und verfügt über erste Informationen, welche Schritte und Maßnahmen beim Eintreffen erfolgen müssen.

Enormer Druck

Beide Krankenhäuser in unserer Stadt sind inzwischen an das System angeschlossen. Im EKM arbeitet man seit Mitte Dezember mit Rescue Track, das Katholische St. Marien Hospital (SHM) ist seit gut einer Woche dabei. Die Vorteile liegen auf der Hand. Zakia Bouarous, pflegerische Leiterin der EKM-Zentralambulanz: „Oft war uns nicht klar, wann uns was erwartet. Die zeitliche Unsicherheit der Ankunft von Rettungsfahrzeugen hat Ressourcen gebunden. Jetzt sehen wir auf einem großen Monitor erste Daten über die medizinische Situation des Patienten und wann sekundengenau der Wagen eintrifft.“

Nicht selten kommt es vor, dass innerhalb weniger Minuten oder sogar zeitgleich mehrere Rettungswagen das Krankenhaus anfahren. Dann muss teilweise unter enormem Druck organisiert und strukturiert werden. Das ist jetzt trotz immer noch bestehender Zeitknappheit einfacher geworden. Dr. Gröning nennt es „Notfallversorgung auf Vorbestellung“.

Jede Minute zählt

Ärzte und Helfer können schneller planen, das Personal hat deutlich weniger Druck. Man könne bei der Belegung der Notfallaufnahme schnell in andere Röäume ausweichen, ein benötigtes CT anmelden oder weitergehende Rettungsmaßnahmen vorbereiten, weil, so Gröning, „wir authentisch wissen, was uns erwartet. Für schwerstverletzte Unfallopfer, Schlaganfall- oder Herzinfakt-Patienten zählt jede Minute.“

Die Vernetzung in unserer Stadt ist umfassend, was längst nicht für alle Krankenhäuser in den umliegenden Städten gilt, die je nach Situation und von Fall zu Fall ebenfalls von der Feuerwehr angefahren werden müssen. Andreas Johann: „Hier merken wir den Unterschied.“ . Sämtliche Einsatzfahrzeuge der Mülheimer Feuerwehr, des DRK, der Johanniter und der Malteser sind mit dem Rescue Track ausgestattet und dienen als Schnittstelle zum EKM und zum SMH als anzufahrendes Krankenhaus.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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