Blitzeis und Glühwein

Auch der Nikolaus schlenderte über "seinen" Markt. | Foto: Jiri Kollmann
  • Auch der Nikolaus schlenderte über "seinen" Markt.
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Das war das richtige Nikolauswetter: Kalt genug für den Glühwein, trocken zum Bummeln. Nur das Blitzeis, das sich am Montagmorgen und abends bildete, war für die Werbegemeinschaft Saarn als Veranstalter des Saarner Nikolausmarktes nicht vorauszusehen.
Das führte morgens beim Aufbau zu einigem Aufwand. So mussten die Marktmeister die Straße enteisen, in Absprache mit dem Ordnungsamt durfte dafür Salz verwendet werden.
„Ich muss den Marktmeistern und den anderen Helfern ein großes Lob aussprechen, sie haben auch den Standbetreibern geholfen, ihre Flächen eisfrei zu bekommen“, betont Christian Rulf vom Vorstand der Werbegemeinschaft.
Das Sicherheitskonzept, das die Werbegemeinschaft im Vorfeld mit der Stadt aufgestellt hat, habe aber gut gegriffen, so Rulf. Das reichte von der geregelten Zufahrt für die Standbetreiber morgens als auch die Entzerrung von Engpässen. „Wir haben trotzdem mit 151 Ständen ein paar mehr als im letzten Jahr gehabt.“ Ein Feuerwehrwagen habe morgens zweimal die Düsseldorfer Straße problemlos passiert.
Nur mit dem Aufbau auf dem Klostermarkt klappte es nicht. Erstmals seit Jahren sollten wieder Stände dort stehen, doch Diebe machten der Werbegemeinschaft einen Strich durch die Rechnung. Sie stahlen nachts die Halteverbotsschilder, so dass der Markt morgens zugeparkt war. „Rechtlich gesehen durften wir nicht abschleppen lassen, so dass die dort geplanten sieben Stände woanders aufgebaut werden mussten, was wir aber problemlos hinbekommen haben“, so Rulf.
Bei Einbruch der Dämmerung wurde es dennoch eng im hinteren Bereich der Düsseldorfer Straße. Denn das trockene Winterwetter lockte wieder Tausende von Besuchern nach Saarn.
Sie bummelten vorbei an den vielen, liebevoll geschmückten Ständen mit Handwerkskunst, weihnachtlichen Dekorationen, Basteleien, Kerzen, Schals, Mützen, Dufthölzern, Schmuck, Likören oder Filzarbeiten. Probierten Glühwein, Punsch oder Kakao oder stärkten sich bei Gegrilltem, Crepes, Waffeln und dem beliebten Bäh-Brot - allerdings sollte man keine abendlichen Verprlichtungen mehr haben, wenn man das mit Knoblauch eingeriebene geröstete Brot gekostet hat. Umlagert waren die Ständen mit Glühwein und Punsch, gerne von Gruppen, die ihre Verbundenheit zu der Veranstaltung mit roten Nikolausmützen demonstrierten.
„Wir haben nicht nur ein Lob für die Privatstände bekommen, die besonders schön geschmückt waren, sondern auch dafür, dass wir die Trinkstände reduziert haben“, freut sich Christian Rulf. Ebenfalls positiv sahen die Besucher, dass es nun mehr Lücken zum Ausweichen an engen Stellen gab. Das machte sich auch bemerkbar, als ein Krankenwagen mit Blaulicht die Düsseldorfer Straße passieren musste. Im Nu hatten die vorauseilenden Ordner es geschafft, dass die Menschenmenge an den Straßenrand auswich und der Wagen durchfahren konnte.
Aufpassen musste man allerdings auf dem Weg nach Hause. Das Eis in den Nachbarstraßen war die Ursache noch für manchen Sturz. Schwerere Unfälle, betont Rulf, seien seiner Kenntnis nach aber nicht passiert.
Der Umsatz der Händler stimmte jedenfalls - und die Nachfrage nach einem Stand auf dem Nikolausmarkt bleibt unverändert groß. So war man komplett ausgebucht, musste sogar Absagen erteilen. Am Montag selber war kein Standplatz mehr zu ergattern. Wer also im nächsten Jahr wiederdabei sein will, sollte sich also rechtzeitig anmelden.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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