Ich halte dich...

Wann und wo auch immer

"Ich kann nicht mehr",
sagtest du mal
als das Schicksal dich wieder mal hart prüfte,
du zu verzweifeln drohtest und alles in Frage stelltest,
keine Energie mehr hattest, resigniert einfach aufgeben wolltest.

"Das wirst du nicht tun", sagte ich zu dir,
"du hast mehr Kraft und Halt als du denkst,
du wirst auch das schaffen."
Flüchtig und ungläubig schweifte dein stumpfer, hoffnungsloser Blick
etwas spöttisch ab ins Leere.

"Willst du mich etwa auffangen und halten"
fragtest du resigniert?
"Ja," erwiderte ich mit fester Stimme und großer Überzeugung,
ignorierte deine spöttisch hochgezogenen Brauen
über den tief in den Höhlen liegenden Augen,
die wie erloschen waren ohne jeden Glanz,
streckte meine Hand nach dir aus.

In Gedanken ging ich schon mit dem Kopf durch die Wand,
als könne ich damit das Schicksal bezwingen oder gar abwenden,
und hielt dir meine ausgestreckte Hand entgegen.
Darin lag ein fest geflochtenes Netz aus lauter einfachen Strohhalmen.

Fast unwillig schautest du es fast an,
und fragtest müde und resignierend was das soll.
"Immer wenn ich deine Hilfe gebraucht habe,
verzweifelt war, keinen Ausweg mehr sah
hast du mir einen rettenden Strohhalm gereicht der mir neuen Halt gab.

Ich habe sie alle gesammelt um daraus ein starkes Netz zu flechten
dass nun DIR Hilfe und Halt sein wird.
Nun halte ICH DICH -
ich fang dich auf im Leben.

Immer wenn du es brauchst"!

Autor:

Evelyn Gossmann aus Mülheim an der Ruhr

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