Finale der Antiken-Trilogie im Theater an der Ruhr als poetisches Erlebnis
Troja als Beispiel für Macht und Geldgier

Das Theaterkollektiv subbotnik prräsentiert auf der Basis der Sagen um Troja gemeinsam mit einem Chor aus jungen Menschen ein originelles, spannendes und poetisches Musiktheater-Erlebnis.
Foto: Christian Herrmann
  • Das Theaterkollektiv subbotnik prräsentiert auf der Basis der Sagen um Troja gemeinsam mit einem Chor aus jungen Menschen ein originelles, spannendes und poetisches Musiktheater-Erlebnis.
    Foto: Christian Herrmann
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Die Antike hält wieder Einzug ins Theater an der Ruhr. Wenn sich am kommenden Dienstag, 5. Februar, 11 Uhr, der Premieren-Vorhang zu „Städte. Kampf um Troja“ öffnet, wird zugleich der Abschluss einer Trilogie des Theaterkolletivs subbotnik auf die Bühne gebracht, die vor allem junge Menschen ein- und mitnimmt.

„In der Schule spielt die Antike kaum noch eine Rolle“, bedauert Sven Schlötcke, Künstlerischer Leiter des Bühnenhauses am Raffelbergpark. Dabei sei sie doch so etwas wie die Folie, in der man die Welt lesen könne. Der „Troja-Lese-Hör- und Sehstoff“ ist der dritte Teil der Antiken-Trilogie, die subbottnik im Herbst 2016 mit „Götter. Wie die Welt entstand“ begonnen und mit „Helden“ fortgesetzt hat.

Die drei subbotnik-Protagonisten Kornelius Heidebrecht, Martin Kloepfer und Oleg Zhukov haben sich längst den mehrfach ausgezeichneten und preisgekrönten Ruf erarbeitet oder erspielt, das „Beste der freien Szene in NRW“ zu sein. Auch in der eigenwilligen Interpretation der Sage um Troja stürzen subbotnik sich, die weiteren Bühnenakteure und das Publikum in die Verwicklungen antiker Macht, List und Politik, und das wieder mit ihrer typsichen Mischung aus Musik, Bildern und Erzählungen.

Spannend, originell und poetisch

Hier fügen sich Vokal- und Instrumentalkompositionen, Erzählung und Live-Performance zu einer eigenen Bühnensprache zusammen. Auf der Basis der Sagen um Troja präsentiert subbotnik gemeinsam mit einem Chor aus jungen Menschen, unter ihnen Schüler der Mülheimer Willy-Brand-Schule, eine originelle, spannende und poetische Musiktheater-Inszenierung.

Einige der Schüler aus unserer Stadt sitzen von der ersten Stunde der Trilogie mit im Theaterboot. Seitdem haben sie eigene Ideen eingebracht, agiert, und wenn ihnen was nicht passte oder sie es anders sahen, auch reagiert. Theater sei halt ein ständiger Lern- und Weiterentwicklungsprozess, meint Martin Kloepfer. In den drei Jahren der Zusammenarbeit mit den jungen Mülheimern sei dieser Prozess gestärkt worden. Einige von ihnen haben neben der Chorarbeit zusätzliche kleine Rollen übernommen, andere haben am Bühnenbild mitgewirkt.

Geldgier, Krieg und Eroberung

Obwohl alle drei Produktionen der Antiken-Trilogie ineinander übergehen, ist das Finalstück voruausssetzungslos anzuschauen und steht für sich. Aussagen und Inhalte kennzeichnen die Antike, sind aber übertragbar in die heutige Zeit, eigentlich in jede Zeit. Troja ist de umkämpfte Stadt. Geldgier, Krieg, Eroberung haben ihren Platz. Zum Schluss bleibt ein großer Friedhof von Menschen, für die  Mächtigen der Welt der Boden für neue Begierden.

Nch der Premiere am Dienstagmorgen gibt es am Tag danach, Mittwoch, 6. Februar, ebenfalls um 11 Uhr, die nächste Vorstellung. Weitere sind im April und Mai geplant. Für die Produktion im Zusammenarbeit mit dem fft Düsseldorf haben bereits neben der Willy-Brand-Schule die Gustav-Heinemann-Schule und die Gesamtschule Globus aus der Nachbarstadt Duisburg ihr Besucherinteresse bekundet. Weitere wären wünschenswert, denn wenn die Antike schon keinen Zugang mehr in die Lehrpläne hätte, so spannt sie wenigstens im Theater an der Ruhr den Erlebnisbogen vom Damals in das Heute. „Städte. Der Kampf um Troja“ wendet an sich an Jugendliche ab 12 Jahren, ist im Grunde genommen ein Famlienstück.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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