46 Mülheimer sind in Quarantäne
Diagnosezentrum Saarn hat seine Arbeit aufgenommen

Das Diagnosezentrum wurde in dem Flüchtlingsdorf an der Mintarder Straße eingerichtet. | Foto: Feuerwehr Mülheim
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Dienstagmorgen, 10. März, im Diagnosezentrum Saarn. Dr. Frank Pisani vom Gesundheitsamt ist vor Ort, um mögliche Verdachtsfälle auf das Corona-Virus zu testen. Insgesamt zehn Menschen haben sich an diesem Vormittag dem Test bereits unterzogen beziehungsweise werden noch getestet.

Dazu gehört eine Schülerin des Gymnasiums Broich, die mit ihrer Klasse am letzten Freitag aus dem Ahrntal in Südtirol von einer Klassenfahrt zurückgekommen ist. Das Gesundheitsamt hat am Montag die Klasse vorsorglich in Quarantäne geschickt, da das Skigebiet am Tag der Abfahrt zum Risikogebiet erklärt wurde und dem Gesundheitsamt bekannt wurde, dass eine Schülerin Erkältungssymptome aufweise. Entgegen dem Bericht von gestern Abend wird aber nicht die gesamte Klasse getestet, sondern nur die eine Schülerin.

Dr. Frank Pisani erklärt, warum: "Wir testen die Schülerin, da sie hartnäckige Erkältungssymptome aufweist, auch wenn sie diese Symptome schon vor Beginn der Reise hatte. Wir halten uns aber weiter an das Schema des Robert-Koch-Institutes: Getestet werden nur die Menschen, die Symptome aufweisen und die Kontakt mit einer infizierten Person hatten beziehungsweise aus einem Risikogebiet kommen. Keine, die keine Symptome haben. Ansonsten müssten wir so viele Menschen testen, das könnten wir gar nicht leisten".

Keine Tests ohne Symptome

Daher bleiben die anderen Schüler, die keine Symptome aufweisen, ohne Test in Quarantäne. Diese gilt übrigens nur für die Schüler, nicht aber für deren Angehörige, mit denen sie zusammenleben. "Wenn man auch noch die Kontaktpersonen der Kontaktpersonen ohne Symptome in Quarantäne schicken würde, dann würde man das öffentliche Leben lahmlegen", erklärt Dr. Pisani.

Neben der Schülerin haben sich zwei Reisegruppen beim Gesundheitsamt gemeldet. Eine vierköpfige Gruppe war auf Reisen mit einer Gruppe aus Rösrath, hier wurde bei einem Teilnehmer eine Corona-Infektion festgestellt. Alle vier wurden am Dienstag getestet und befinden sich in Quarantäne. Eine Zweier-Gruppe befand sich ebenfalls auf Reisen mit einer Gruppe aus Borken, aus der auch ein Corona-Fall gemeldet wurde. Die beiden wurden ebenfalls getestet und sind in Quarantäne. Dazu kamen noch drei weitere Einzeltests von Mülheimern, die Kontakt mit Infizierten aus anderen Städten hatten. In Quarantäne befinden sich zum momentanen Zeitpunkt insgesamt 46 Menschen in Mülheim, davon 32 aus der Schulklasse.

Wieviel Arbeit noch am Nachmittag auf ihn wartet, kann Dr. Frank Pisani nicht sagen. "Wir sind heute nachmittag wieder zum Testen hier. Wir bekommen die Überweisungen von den Ärzten gefaxt, das kann sich stündlich ändern". Die Ergebnisse der Tests am heutigen Vormittag werden ins Labor des Evangelischen Krankenhauses Oberhausen geschickt. "Wir rechnen mit dem Ergebnis am späten Nachmittag oder Abend, spätestens morgen früh", so der Amtsarzt.
Am Abend steht fest: Insgesamt 20 Menschen wurden an diesem Tag in Saarn getestet, die Zahl der Quarantänen hat sich bis abends nicht verändert.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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