Rodion Bakum wurde vom Unterbezirksparteitag zum neuen Mülheimer SPD-Vorsitzenden gewählt
Berappeln, Stärke zeigen und Zukunft schreiben

Rodion Bakum wurde zum neuen Mülheimer SPD-Vorsitzenden gewählt.
Foto: Andreas Köhring
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Im Ruhrfoyer der Stadthalle gab die Mülheimer SPD ein Paradebeispiel gelebter Basisdemokratie ab. Der neue Vorsitzende wurde nach Empfehlung der Mitglieder gewählt. So vereinten sich 79 Prozent der Stimmen auf Rodion Bakum.

Zum Parteivorsitz der Mülheimer SPD war eine Mitgliederbefragung durchgeführt worden. Die beiden Bewerber Sina Breitenbruch-Tiedtke und Rodion Bakum stellten sich bei drei Mitgliederversammlungen den Fragen und warben für ihr Programm. Einhelliger Tenor: Mit der Beteiligung von gut der Hälfte aller Parteimitglieder an der Befragung könne man sehr zufrieden sein, auch hätten die beiden höchst engagierten Kandidaten Aufbruchsstimmung spüren lassen. Letztlich empfahlen 378 Genossen Rodion Bakum für den Parteivorsitz. Sina Breitenbruch-Tiedtke erhielt 200 Stimmen, was durchweg als großer Achtungserfolg verstanden wurde. Für Bakum war das Verfahren „ein starkes Zeichen.“ Es sei gelungen, die eigene Basis zu motivieren, was zu innerparteilichem Respekt führe: „Es waren spannende Veranstaltungen. Das hat sich gelohnt. Für mich ein Stück Lebenserfahrung.“

Kritik an Scholten

Nun wählte sich der Unterbezirksparteitag für zwei Jahre einen neuen Vorstand. Ein deutlich verjüngtes Gremium. Der aktuelle OB Ulrich Scholten stand bekanntlich ebenso wie seine Stellvertreter Silvia Richter und Cem Aydemir nicht mehr zur Verfügung. Nach seinem Bericht musste Scholten einiges an Kritik einstecken, besonders pointiert von Hannelore Kraft. Gleichzeitig wurde seinen Vertretern dafür gedankt, dass sie nach Scholtens Rückzug die Partei interimsmäßig geführt hatten. Ulrich Scholten gestand Fehler ein und bat dafür um Entschuldigung. Zugleich beharrte er aber darauf, auch andere hätten Fehler gemacht. In seiner Rede las Rodion Bakum sich und den Mitgenossen die Leviten: „Wir haben vergessen, wofür die Menschen uns ihr Vertrauen schenken. Wir haben vergessen, anständig miteinander umzugehen.“ Die Menschen in Mülheim hätten aber ein sehr feines Gespür dafür, ob die Reden von Vertrauen, Toleranz und Solidarität auch mit Leben gefüllt würden. Bakum will die Mülheimer Sozialdemokratie zu neuer Stärke führen: „Unsere Sozialdemokratie hat es verdient, unsere Heimat Mülheim an der Ruhr hat es verdient, dass wir uns berappeln, Stärke zeigen und Zukunft schreiben.“

Parteitag folgte Mitgliederempfehlung

Der Parteitag folgte der Mitgliederempfehlung und wählte Rodion Bakum mit 103 der gültigen 130 Stimmen. Es gab allerdings auch 23 Nein-Stimmen. Für die beiden Posten der Stellvertretenden Vorsitzenden gab es vier Bewerber. Gewählt wurde Christian Völlmecke mit 75 und Nadia Khalaf mit 72 Stimmen. Völlmecke war Mülheimer Juso-Vorsitzender und Khalaf ist NRW- Vorsitzende der AG Migration und Vielfalt. Schatzmeister Klaus Thoer wurde fast einstimmig wiedergewählt. Die Wahlen der neun Beisitzer sahen drei Frauen vorn. Inamaria Wronka, die Juso-Vorsitzende Laura Libera und Astrid Stieren konnten die meisten Stimmen auf sich vereinigen. André Kasberger, Thomas Bergmann, Heinz-Werner Czeczatka-Simon, Oskar Obarowski, Wolfgang Piontek und Christian Scheuss erhielten ebenfalls das Vertrauen des Parteitages.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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