Kriminalität ist rückläufig
Erfreuliche Zahlen für Essen

Vorstellung der Kriminalstatistik 2019 in Fakten und Zahlen: (v.l.) Ramona Gatzki, Christian Voßkühler, Frank Richter und Uwe Ganz
  • Vorstellung der Kriminalstatistik 2019 in Fakten und Zahlen: (v.l.) Ramona Gatzki, Christian Voßkühler, Frank Richter und Uwe Ganz
  • hochgeladen von Claudia Leyendecker

Das sind erfreuliche Zahlen: Insgesamt ist die Kriminalstatistik 2019 in NRW auf dem niedrigsten Stand seit 30 Jahren. Laut Statistik gibt es weniger Gewalt- und Straßenkriminalität und auch die Einbruchszahlen sind rückläufig, so Innenminister Herbert Reul. Die „Null-Toleranz-Strategie“ scheint zu wirken, so das Innenministerium am Montag in einer Presseerklärung.

Die Aufklärungsquote von Strafdelikten in Essen und Mülheim lag 2019 bei 60 Prozent. „Das ist immer noch im hohen Bereich“, so Polizeipräsident Frank Weise. „Eigentumsdelikte nehmen nach wie vor den höchsten Anteil der Gesamtstraftaten ein.“ Mit 934 Wohnungseinbruchsdiebstählen und 458 Einbruchsversuchen 2019 verminderten sich die Einbrüche gegenüber 2015 um 2.000 Delikte allein in Essen. Christian Voßkühler ist stellvertretender Leiter der Direktion Kriminalität und zuständig für den Bereich Essen/Mülheim: „Die Rückgänge sind in vielen Bereichen deutlich.“ Während die Einbrüche in Häuser und Wohnungen leicht abnahmen, erhöhten sich 2019 die Einbrüche in Keller und Geschäfte im Stadtgebiet Essen.

„Das Grundgefühl sollte aber zumindest da sein, dass wir in Essen und Mülheim sicher leben,“

so Polizeipräsident Frank Richter am Montag. Und das in der gesamten Metropole Ruhr, gegenüber Metropolen wie Frankfurt, Hamburg oder München. 

Trickbetrug mit Dunkelziffer 

Nach wie vor gibt es eine Dunkelziffer bei Trickbetrug. Gemeint sind Opfer, die sich schämen und nicht bei der Polizei Anzeige erstatten. Das sollte nicht sein. Eine Anzeige ist heute auch online möglich. Gerade ältere Menschen sollten besser durch ihre Familien oder die Polizei geschützt werden, so der Tenor der Pressekonferenz.
Aber auch jüngere Menschen werden Opfer von Täterbanden, die meist aus der Türkei agieren. Diese Delikte fallen in Essen mit rund 13.500 statistisch geringer aus als 2018, jedoch taktieren die Täter immer raffinierter und haben exzellente Insiderkenntnisse, so Frank Richter. Etwa 80 Prozent der Betrugsfälle konnten 2019 aufgedeckt werden. Die Ermittlungen im Ausland erwiesen sich als schwierig, auch wenn die Behörden dort kooperieren.

Taschendiebstahl rückläufig

Taschendiebstähle waren in Essen mit 1.349 leicht rückläufig gegenüber den Vorjahren. Die Aufdeckquote liegt hier aber auch nur bei knapp drei Prozent. Gewaltkriminalität ist insgesamt konstant geblieben, Gewalt gegen Frauen bleibt in etwa 400 Fällen konstant und Kinderpornografie ist und bleibt im Revier ein trauriges Thema - mit 82 Tatverdächtigen in Essen.

Insgesamt setzt die Polizei Essen/Mülheim auf Prävention, um Kinder, Frauen und ältere Menschen zu schützen. Die Zusammenarbeit mit Netzwerkpartner hat sich hier bewährt, so Christian Voßkühler. „Auch die grenzübergreifende Zusammenarbeit mit Nachbarbehörden hat zu Aufdeckungserfolgen geführt,“ so Frank Richter. Insgesamt blickt der Polizeipräsident mit Stolz auf die aktuellen Zahlen, auch wenn sich die Gesellschaft mehr und mehr ändert und die Tendenz zur Hemmungslosigkeit - auch gegenüber Polizisten - zunimmt.

Autor:

Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr

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