Erstbesteigung in schwindelnder Höhe - Stadt und Bahn freuen sich über die reibungslosen Arbeiten an der neuen Thyssenbrücke

Gerd Matsche von der DB Netz AG, OB Ulrich Scholten und Projektleiter Ralf Grunert (v.l.) machten sich ein Bild von den planmäßigen Arbeiten an der neuen Thyssenbrücke.    Fotos: PR-Fotografie Köhring
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  • Gerd Matsche von der DB Netz AG, OB Ulrich Scholten und Projektleiter Ralf Grunert (v.l.) machten sich ein Bild von den planmäßigen Arbeiten an der neuen Thyssenbrücke. Fotos: PR-Fotografie Köhring
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Wir sind voll im Zeitplan und haben Verzögerungen im Vorfeld aufgeholt.“ Ralf Grunert, städtischer Projektleiter für den Neubau der Mülheimer Thyssenbrücke hat bei einer „Erstbesteigung“ der neuen, Konturen annehmenden, Brücke verdeutlicht, dass die derzeitige Sperrung der Bahnstrecke zwischen Essen und Duisburg optimal genutzt werde. 

Von zahlreichen Stadt-, Bahn- und Medienvertreter begleitet, ließen es sich Oberbürgermeister Ulrich Scholten und Gerd Matschke, verantwortlicher Projektleiter der Deutschen Bahn Netz AG, nicht nehmen, sich persönlich ein Bild vom Stand der Arbeiten zu machen.

Der OB freut über den reibungslosen Ablauf und ist sich sicher, dass ab Herbst der Verkehr über die neue und größere Brücke läuft.. Scholten: „Die vorausschauenden Planungen der Stadt gemeinsam mit der Bahn haben sich bewährt und bringen nun die erwarteten positiven Ergebnisse.“

Emsiges Treiben auf der Baustelle

Auf der Baustelle herrschte emsiges Treiben. Zum einen ging es am Brückenbau weiter, zum anderen wurden die notwendigen Gleisarbeiten der Bahn unterhalb der Brücke und auf der weiteren Strecke fortgesetzt. Durch die Vollsperrung der Strecke bis zum 9. April sei das Ganze „viel entspannter“, wie ein Bauarbeiter sagte.

Ralf Grunert erinnert an die Anfänge: „Seit etwa zehn Jahren besteht bei uns die Absicht, die marode Brücke aus dem Jahr 1909 komplett zu ersetzen, da sie vor fast 110 Jahren für das, was sie heute tragen muss, einfach nicht ausgerichtet war.“ Ulrich Scholten ergänzt: „In den letzten Jahren ging es um Finanzierung, Detailplanung, Absprachen und letztendliche Konkretisierung. Das hat halt den Zeitrahmen in Anspruch genommen.“

Inzwischen wurden 31 Stahlträger mit einer Länge von 40 Metern über den Gleisen der DB Netz AG aufgelegt. Zwischen den Trägern wurden Faserzementplatten verlegt, so dass jetzt eine geschlossene Unterkante entstanden ist. Von dieser Fläche aus wurden anschließend 20 Millimeter dicke Bewehrungsstäbe durch kleine Löcher quer durch die Stahlträger gezogen.

Bald geht es an den zweiten Teil

Für den Betrachter sieht dieser Teil der Brücke von unten gesehen schon „fast fertig“ aus. Dieser Eindruck allerdings täuscht gewaltig. Oben auf der Brücke in schwindelnder Höhe wird deutlich, dass noch eine Menge zu bewerkstelligen ist,. Bis zum Ende der Sperrzeit werden an den äußeren Trägern Gerüste aufgesetzt, Schalungen montiert und die Bewehrungsarbeiten fortgesetzt.

Wenn die Bahnstrecke wieder in Betrieb ist, geht es ab dem 9. April an den nächsten Teil der Brücke. Dann wird der zweite Teil der Träger über den Güterzuggleisen der Mannesmann Salzgitter GmbH mit einer Länge von gut 33 Metern aufgelegt, mit den zuerst aufgelegten Trägern verbunden und wie im ersten Abschnitt komplettiert.

Ende April oder spätestens Anfang Mai wird der gesamte Brückenüberbau mit fast 1.900 Kubikmetern Beton verfüllt. Ralf Grunert spricht die logistische Herausforderung an: „Wenn Sie wissen, dass ein LKW etwa neun Kubikmeter laden kann, können Sie vorstellen, wie viele von ihnen da zur Baustelle fahren müssen.“ Anschließend werden dann die Gehwege hergestellt. Bis zu den Herbstferien, wenn die Bahnstrecke zwischen Duisburg und Essen erneut komplett gesperrt wird, wird die neue Brücke mit einer Dichtung, dem Fahrbahnbelag, den Gleisen der Straßenbahn sowie den Beleuchtungs- und Abspannmasten vervollständigt, so dass dann die alte Brücke zurückgebaut werden kann.

Arbeiten am und im Hauptbahnhof 

Die Projektkosten sind von ursprünglich geplanten 18 Millionen auf nunmehr etwa 25 Millionen gestiegen. Die beinhalten die Umlegung von Versorgungsleitungen, Kanalbauarbeiten, Kampfmitteluntersuchungen, Ablösebetrag, Neubau des Unterwerks der Ruhrbahn, Baustraße, Herstellung von Stützwänden, Oberleitungs-, Brückenbau- und Straßenbauarbeiten.

Auch in andetren Bereichen wird die derzeitge Streckenstillegung iuntensiv gebutz. Die Vorarbeiten an den Brücken zwischen Ruhr und Schiffahrtskanal zwischen Duisburg und Mülheim sind im Gange. Die weiteren Baumaßnahmen am und im Mülheimer Hauptbahnhof laufen ebenfalls auf Hochtouren.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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