Wahlkampf
Reinhard sieht die MBI gegen wachsende Konkurrenz gut aufgestellt

Lothar Reinhard ist seit 1999 Fraktionssprecher der MBI. | Foto: PR-Fotografie Köhring
  • Lothar Reinhard ist seit 1999 Fraktionssprecher der MBI.
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Seit 1999 sitzen die Mülheimer Bürgerinitiativen im Rat der Stadt Mülheim. Seit dem ersten Tag ist Lothar Reinhard ihr Fraktionssprecher. Der 70-Jährige führt die MBI auch in die bevorstehende Kommunalwahl. Für die Zukunft wünscht er sich eine bessere Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten, eine Aufhebung bestehender Beschlüsse und eine Gesamtschule in Speldorf.

Bürgerlicher Aufbruch, Bündnis für Bildung, Wir aus Mülheim, die AfD – immer mehr Parteien oder Wählergruppen drängen in den neuen Rat. Lothar Reinhard sieht das gelassen. „Viele Gruppen hatten wir beim letzten Mal schon“, sagt der 70-Jährige. Ihm macht eher die Corona-Krise Sorge. „Man kann deswegen gar nicht einschätzen, wer überhaupt wählen geht und nach welchen Gesichtspunkten.“

„Nötig wie nie, MBI“ – so ist ein Beitrag auf der Internetseite des Bündnisses überschrieben. Lothar Reinhard begründet diese Sichtweise so: „Wir haben schon recht früh auf sehr viele Dinge hingewiesen, ob das Grünflächen sind, die Finanzen, die VHS oder die Innenstadt-Problematik“, zählt der Fraktionssprecher nur einige Beispiele auf.

ÖPNV bleibt eines der wichtigsten Themen

Als eines der wichtigsten Themen für die bald anstehende Wahl benennt Reinhardt den ÖPNV. Er wiederholt seine Forderung nach einer gemeinsamen Gesellschaft aller Ruhrgebietsstädte, „damit das Ruhrgebiet als Metropolregion diesen Standortnachteil verliert.“ Vom Land müsse man auch gewisse Dinge einfordern.

Noch wesentlich aktueller ist freilich das Thema Corona. „Die Arbeitslosigkeit steigt und Firmen gehen pleite“, befürchtet Reinhard. Umso wichtiger werde eine bessere Weiterbildung. „Dafür war die alte Volkshochschule sehr gut geeignet. Da fand auch Kommunikation statt und man hat sich nicht nur sein Bildungspaket abgeholt“, sagt der MBI-Frontmann. Andererseits sagt er aber auch, man könne noch gar nicht absehen, wie die Folgen der Corona-Krise tatsächlich aussehen werden. „Was wird dann wichtig sein?“

VHS-Schließung erzürnt den MBI-Frontmann nach wie vor

Das Thema rund um die VHS erzürnt Lothar Reinhard jedenfalls nach wie vor. „Wir mussten den Bürgerentscheid erst vor Gericht erzwingen. Da verliert man ja jede Glaubwürdigkeit. Da müssen wir anders rangehen nach den Wahlen“, fordert er. Beim jüngsten Workshop zum Thema VHS habe es für ihn nichts konkretes Neues gegeben.

Beim ganz aktuellen Thema Flächenpolitik haben die MBI eine ganz klare Meinung. „In den sensiblen Flächen Gewerbe anwerben zu wollen, nur weil sie autobahnnah sind, ist der falsche Weg“, findet Reinhard. Stattdessen könne etwa auf dem Tengelmann-Gelände etwas erarbeitet werden. Außerdem strebt Reinhard eine Zusammenarbeit mit den jeweiligen Nachbarstädten vor. Dabei sollen aber Tabuzonen festgelegt und damit Freiluftschneisen gesichert werden. „Es kann nicht sein, dass sich die Städte gegenseitig unterbieten, um irgendwelche Firmen zu bekommen“, schimpft der Stadtverordnete.

MBI wollen Ruhrbania beenden

Ein Dauerthema ist auch Ruhrbania. Als eine der ersten Maßnahmen nach der Wahl wollen die MBI die Planungen für die weiteren Baufelder stoppen. „Das sagen wir seit Jahren. Solange das im Raum steht, ist alles andere blockiert“, betont Reinhard. „Ich würde da hinten erstmal gar nichts mehr machen“, so der MBI-Mann über die Fläche zwischen Eisenbahn- und Konrad-Adenauer-Brücke.

Auf dem Schulsektor haben Reinhard & Co. einen Zuwachs an Kindern ausgemacht. „Die Grundschulen platzen aus den Nähten und bald wird das dann auch bei den weiterführenden Schulen kommen“, so der Fraktionssprecher. Am sinnvollsten wäre in seinen Augen eine vierte Gesamtschule – zum Beispiel auf dem bisherigen Tengelmann-Areal. „Auf der Liste des Immobilienservice stehen ja immer noch Grundschulen zum Verkauf“, sagt Reinhard und möchte auch hier alle Beschlüsse kippen.

„Es gibt viele Punkte, wo wir das Schlimmste verhindern konnten“, blickt Reinhard gerne zurück. Auch nach über 20 Jahren mache die Lokalpolitik noch Spaß – meistens.

Autor:

Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr

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