"Mülheim - Die Perle an der Ruhr" - Kabarettist Jürgen Becker im Interview - Kartenverlosung

„Der Künstler ist anwesend“ heißt es am 29. November mit Jürgen Becker in der Stadthalle Mülheim. | Foto: Becker
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„Der Künstler ist anwesend“ heißt es am Samstag, 29. November, um 20 Uhr in der Stadthalle Mülheim, wenn Kabarettist Jürgen Becker für einen vergnüglichen Abend sorgen will. Vor seinem Gastspiel stand er der Mülheimer Woche und seiner Nachrichten-Community auf lokalkompass.de/muelheim für ein Interview zur Verfügung.

Von Anne Buerbaum

Mülheim freut sich auf Sie. Mülheim ist die Stadt mit den vielen Theatern und der Freude an Kultur - weniger als an Finanzen. Kommen Sie gern hierher?
„Sehr gerne! Für die Sendung „Becker, der Entdecker“ zeigte mit Hannelore Kraft mal die schönsten Ecken Mülheims. Seit dem weiß ich: Es ist die Perle der Ruhr.“

Sie sind der Kabarettist mit großer Treue. Immerhin seit 1990 zur WDR-Frühstückspause und lange bei den Mitternachtsspitzen. Haben Sie eine besondere Beziehung zum WDR?
„Die Mitternachtsspitzen machen wir in dieser Besetzung nun 23 Jahre. Wir haben immer der Versuchung widerstanden, in die ARD zu wechseln. Insofern kann man wirklich von gelebter Treue zum WDR sprechen. Hier haben wir eine Stunde künstlerischer Freiheit und obendrein die gleiche Bild- und Tonqualität wie im Ersten.“

„Rührungswert, Qualität und Unterhaltungswert sollten sich immer die
Waage halten.“ Jürgen Becker, Kabarettist

Sie sind als Kölner katholisch geprägt. Fluch oder Freude und Anlass für so manche Spitzfindigkeiten gegen die Religionen der Welt?
„Die Spitzfindigkeiten gehen nicht gegen die Religion, auch wenn das manche so empfinden. Ich sage den Leuten immer: Man kann nicht in den Puff gehen und sich beschweren, dass da nackte Frauen drin sind. Religion und Humor sind Verwandte. Ein Mensch, der lacht, wird leicht, schwebt über den Dingen und kann sie aus der Distanz, also von oben betrachten.“

Sie haben die Stunksitzung mitbegründet, haben Sie Kontakt zum Geierabend. Sehen Sie auch das Entstehen einer „Kultur von unten“ in der Region, vergleichbar der in Hamburg, München oder Berlin. Etwa durch Stratmanns und den Mondpalast? Die Region nimmt sich auf die Schippe?
„Mir ist noch kein „Ruhri“ begegnet, der nicht zur Selbstironie fähig wäre. Die Zumutungen des harten Strukturwandels und der leeren Kassen kann man ohne Humor kaum verarbeiten. Analog zu Berlin könnte man sagen: Arm aber Tegtmeier!“

Wollen Sie unterhalten. Möchten Sie Bequemlichkeiten durchbrechen?
„Das ist im Kabarett wie in der Politik: Unterhaltungswert, Rührungswert und Quälwert sollten sich immer die Waage halten.“

Muss man als Kabarettist ein politischer Mensch sein?

„Nicht tagespolitisch, wie Herbert Knebel bestens beweist.“

"Nicht tagespolitisch, wie Herbert Knebel bestens beweist." Jürgen Becker

Sie sind oft in Funk und Fernsehen vertreten. Was bedeutet Ihnen die Bühne?
„Das Fernsehen ist ein geniales technisches Hilfsmittel, Veranstaltungen zu Hause zu sehen, die in der Ferne stattfinden. Wenn man aber vor der Haustüre live schauen kann, ist das natürlich was ganz anderes.“

Was sind Ihre Themen auf der „Baustelle Deutschland?
„Zuletzt sendeten wir aus Oberhausen zum Thema „Arme Städte.“ Aus der Merkez-Moschee in Duisburg Kabarett am Minarett und nun Anfang 2015 aus dem schunkelnden Köln zum Thema Sucht.“

Was bringen Sie uns mit nach Mülheim?
„Passend zum Thema Freibier. Zum Finale kann sich jeder Zuschauer das Eintrittsgeld heraus trinken. Zuvor zeige ich 120 Meisterwerke und die Kunstgeschichte in 120 Minuten. Meine Kunst besteht dann letztlich nur noch darin, dafür zu sorgen, dass sie aus dem Lachen einfach nicht mehr herauskommen.“

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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