Frage der Woche
Sollten wir in Folge des Kriegs wieder auf Atomkraft und Kohle setzen?

Ein Kühlturm eines Atomkraftwerks dampft in der Morgensonne. Eigentlich sollen die letzten drei AKWs in Deutschland Ende 2022 abgestellt werden... eigentlich.  | Foto: distelAPPArath auf pixabay
  • Ein Kühlturm eines Atomkraftwerks dampft in der Morgensonne. Eigentlich sollen die letzten drei AKWs in Deutschland Ende 2022 abgestellt werden... eigentlich.
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In der Nacht zu Freitag haben russische Truppen das größte Atomkraftwerk Europas, Saporischschja in der Ukraine angegriffen. Nach ersten Erkenntnissen gibt es Entwarnung: Der Brand auf dem Gelände soll nicht den Reaktor erreicht haben, Messungen haben keine erhöhte Radioaktivität ergeben. Aber das AKW ist unter russischer Kontrolle. 

Dieser Angriff zeigt, wie gefährlich die Technologie werden kann, wenn sie in falsche Hände gerät. Auch Tschernobyl ist inzwischen in russischer Hand.

Ausstieg vom Atom-Ausstieg? 

Diese Angriffe dürften die jüngsten Überlegungen deutscher Politiker beeinflussen, denn innerhalb einer Woche hatte es nicht nur eine Kehrtwende in Bezug auf Waffenlieferungen gegeben, sondern auch im Bereich Energiepolitik. Der Krieg in der Ukraine hatte den grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck dazu gebracht, öffentlich den Ausstieg aus dem Ausstieg zu überlegen. Die drei verbliebenen AKW in Deutschland sollen eigentlich Ende 2022 vom Netz genommen werden. Aber vor dem Hintergrund der Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energielieferungen waren Atomkraftwerke dann plötzlich nicht mehr Tabu. Auch den "vorübergehenden Weiterbetrieb von Kohlekraftwerken" schloss der grüne Spitzenpolitiker nicht kategorisch aus - und erntete gleich öffentliche Kritik unter anderem von der "Fridays-for-future"-Sprecherin Luisa Neubauer. Die Intensivierung fossiler Energien könne nicht die Antwort sein, wenn "nebenbei" die Klimakrise weiter eskaliere, sagte Neubauer dem WDR. 

Explodierende Kosten 

Fakt ist: Am heutigen Freitag kostete Diesel 1,94 Euro und Super-Benzin 1,99 Euro. Die Kosten für Strom, Gas und Öl sind schon vor dem Ukraine-Krieg sprunghaft angestiegen. Russland hat schon Ende vergangenen Jahres die Gaslieferungen gedrosselt, die Folgen spüren die Unternehmen und Haushalte im Portmonee. Maßnahmen der Regierung zur Entlastung helfen höchstens marginal, das Gros der Kosten tragen die Verbraucher und Firmen selbst.

Die deutsche Energieversorgung ist alles andere als krisenfest, das zeigt sich im Moment. Wie aber kann sie schnellstmöglich krisenfest werden? Durch verlängerte Laufzeiten von Atomkraft- und Kohlekraftwerken? Sollten wir alternative Energielieferanten auftun oder ist dies aus dem Grund der Abhängigkeit abzulehnen? Wie kann der Ausbau regenerativer Energien beschleunigt werden? Was ist eure Meinung? 

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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