Polizeistatistik für 2021
Weniger Menschen auf Wittens Straßen verunglückt

Zwei Autos kollidierten im Juni 2021 bei einem Verkehrsunfall auf der Ruhrstraße in Witten. | Foto: Polizei Bochum
  • Zwei Autos kollidierten im Juni 2021 bei einem Verkehrsunfall auf der Ruhrstraße in Witten.
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Das Risiko, auf Wittens Straßen zu verunglücken, ist 2021 zurückgegangen. Im vergangenen Jahr verunglückten 242 Menschen bei einem Verkehrsunfall in Witten. 2020 waren es 272, im Jahr davon 315 Menschen gewesen. Weitere Zahlen und Maßnahmen zur Verkehrsunfallentwicklung stellte das Polizeipräsidium Bochum jetzt vor.

Von Vera Demuth

Im gesamten Gebiet der Kreispolizeibehörde, in Bochum, Herne und Witten, sank die Zahl der Unfälle mit verletzten Personen um etwa zehn Prozent. Inwieweit dies auch mit der Coronapandemie zusammenhänge, könne man erst in einigen Jahren erkennen, erklärte Polizeidirektor Frank Nows, Leiter der Direktion Verkehr. Kein Zweifel ließ er jedoch daran, dass jeder Verletzte zu viel ist und die Polizei daher weiterhin auf Prävention setzt. Ursachen für die Unfälle sind vor allem überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen am Steuer sowie die verbotene Handynutzung.

Zwei Verkehrstote im Jahr 2021

Die Anzahl der verunglückten Kinder in Witten lag 2021 bei 22. Im Jahr 2020 waren es 18 gewesen, 2019 waren es 26 Kinder, und 2018 hatte die Zahl bei 24 Kindern gelegen. Die Zahl der verunglückten Senioren lag mit 36 im Jahr 2021 deutlich unter der in den Vorjahren: 2020: 45, 2019: 49. Die Anzahl der verunglückten Fahrrad- und Pedelecfahrer sank von 68 (2020) auf 57 (2021) Personen, hatte 2019 aber nur bei 52 gelegen. 2021 wurden zwei Menschen im Straßenverkehr getötet. In beiden Fällen habe eine überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle gespielt, so Nows. In den drei Jahren zuvor gab es keine Verkehrstoten, in den Jahren 2016 und 2017 jeweils einen.
Zu den Unfallhäufungsstellen in Witten, die in der Verkehrsunfallstatistik aufgeführt werden, zählt seit mehreren Jahren die Kreuzung Ardeystraße / Ledderken. Im Oktober 2021 ist hier eine neue Ampel installiert worden. „Seitdem gab es dort keinen Unfall mehr“, erläuterte Polizeihauptkommissar Michael Ochmann von der Direktion Verkehr. „Die Situation scheint jetzt im Griff zu sein.“

Polizei plant präventive Projekte

Zu den präventiven Aktionen der Polizei, um für mehr Sicherheit im Straßenverkehr in Bochum, Herne und Witten zu sorgen, gehört etwa die Aufklärungsarbeit schon bei den Kleinsten. Mit der geplanten Einschränkung der Coronamaßnahmen hofft man im Präsidium, bald wieder mit der Puppenbühne zur Verkehrserziehung in die Kitas kommen zu können. Dem Thema E-Bike- und Pedelecfahrer will die Polizei ebenfalls mehr Aufmerksamkeit schenken. Es müsse mehr dafür getan werden, dass Kfz-Fahrer und Radfahrer im Verkehr besser harmonieren, so Frank Nows. „Die Radfahrer sind immer die schwächeren und müssen geschützt werden.“
Daneben hat die Polizei die Senioren als wichtige Zielgruppe für ihre Präventionsarbeit ausgemacht. In den kommenden zehn, 20 Jahren werde die Anzahl der Menschen zunehmen, die auch mit über 80 Jahren noch Auto fahren. „Das kann zu Problemen führen. Darauf müssen wir achten“, sagte Nows. Vor allem die Generation der Jungen will die Polizei verstärkt über die sozialen Medien ansprechen, um sie für das Thema Sicherheit im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Wenn es die Coronasituation zulässt, will die Polizei mit weiteren Aktionen und Projekten mehr Präsenz zeigen. Zudem möchte sie das Entdeckungsrisiko von Verkehrsverstößen erhöhen. Die Bürger müssten davon ausgehen, „dass man immer auf Polizei trifft“, so Nows.

Regeln einhalten und Rücksicht nehmen

Grundsätzlich verwiesen er und Polizeipräsident Jörg Lukat beim Thema Sicherheit im Straßenverkehr auf geltende Verkehrsregeln. Beliebte Ausreden, wenn Kfz-Fahrer zum Beispiel sagten, dass sie nur fünf Stundenkilometer zu schnell gefahren seien, ließ Lukat nicht gelten: „Ab wann ist ein Verhalten individuell hinnehmbar?“ Nows betonte außerdem, dass es nicht reiche, sich an die Regeln zu halten. Jeder Verkehrsteilnehmer müsse sich zurücknehmen und Verständnis für den anderen haben.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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