Ausstellung und Diskussion zu Iran-Protesten
Träume haben keinen Duft
- hochgeladen von Hans Hudde
Zum Internationalen Tag der Menschenrechte präsentiert die Bochumer Doktorandin und Filmemacherin Solmaz Gholami am 10. Dezember 2025 unter dem Titel „Träume haben keinen Duft“ im Kunstmuseum Bochum eine Veranstaltung über Protest, Erinnerung und Widerstand im Iran. Das umfangreiche Programm beinhaltet eine multimediale Ausstellung sowie Vorträge und Gespräche mit Betroffenen, die infolge der Proteste verletzt wurden oder Angehörige verloren haben. Musik und Tanz geleiten durch den Abend.
Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr mit der Vorführung von Gholamis Dokumentarfilm „Träume haben keinen Duft“ über die Protestbewegung „Frau, Leben, Freiheit“ im Iran, der den Kampf um Freiheit und Menschenrechte eindrucksvoll sichtbar macht.
Von 17-19:30 Uhr folgen Beiträge, die aus verschiedenen Blickwinkel auf die Proteste blicken. Dazu gehört Shole Pakravan, eine der bekanntesten Stimmen der Dadkhah-Bewegung, die sich für Gerechtigkeit und gegen staatliche Gewalt im Iran engagiert, seit ihre Tochter Reyhaneh Jabbari 2014 hingerichtet wurde. Der preisgekrönte Film „Sieben Winter in Teheran“ erzählt das Schicksal ihrer Tochter und in Pakravans Buch „Wie man ein Schmetterling wird“ dokumentiert sie deren Leben, Widerstand und Prozess.
Zu den Teilnehmenden, die über ihre persönlichen Erfahrungen mit Schmerz, Widerstand und Hoffnung berichten, zählen auch Maryam Dior, deren Sohn 2022 bei den „Frau Leben Freiheit“ Protesten getötet wurde, und Maria Mahmoudi, deren Ehemann 2024 nach Folter und ohne faires Gerichtsverfahren hingerichtet wurde, sowie Kosar Eftekhari und Arasto Pasbar, die während der „Frau Leben Freiheit“ Proteste durch Schrotkugeln verletzt wurden und ihr Sehvermögen auf einem Auge verloren.
Online zugeschaltet wird Dr. Nahid Husseini, Forscherin zu Frauenfragen und Bildung und Gründerin und Direktorin des Women’s Independence and Equality Network (W.I.S.E). Für Amnesty International berichten Toni Storms und Hannes Hudde über die Lage der Menschenrechte im Iran. Solmaz Gholami spricht über die Bedeutung der Dadkhahi-Bewegung, ein Schwerpunkt ihrer Promotion. Moderiert wird die Veranstaltung von Bianca Schmolze, Menschenrechtsreferentin der Medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum.
Begleitet wird der Abend mit Kunst, Performance und Musik von Sanaz Safaie (Malerei), Asal Lebaschi (Sufi-Tänzerin) und Reza Karami (Pianist).
Der Eintritt ist frei.
Community:Hans Hudde aus Bochum |

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