"Magisches" Buch stärkt Innenleben

Ohne Zoff dank Lesestoff

Lesen macht fitt für den Ausnahmezustand. Als Zeitvertreib mit Wohlfühlcharakter strukturiert es den Alltag zuhause und fördert die soziale Balance. Bücher lenken ab, regen zum Lachen oder Nachdenken an, informieren, erinnern, entführen in ferne Welten oder geben Fantasieimpulse. Und wenn jetzt auch noch die Kassen der derzeit geschlossenen örtlichen Buchhandlungen klingeln, freuen sich auch Fahradkurier, Verlag und Autor und viele Beteiligte mehr.

Zauberkräfte verleiht das Buch von Managementberater Reinhard Springer namens "Magie des Konflikts" allerdings nicht. So appelliert er an die positiven Kräfte des Streitens und integriert Konflikte in sein Weltbild. Menschen, die sich streiten, haben Interesse aneinander. Als Gebrauchsanweisung fürs Innenleben in eingeschränkten Pandemiezeiten taugt das Buch nur sehr bedingt: zum Beispiel "Zornsparbücher" zur Abrechnung alter Konflikte sind jetzt nicht angesagt, auch kein unnötiges Provozieren, was im Managerdeutsch No-Blame-Methode heißt. Gewinn der Lektüre: Konflikte und Widersprüche muss man aushalten können, fair ausgetragen sind sie ein Pluspunkt für soziale Gruppen, die Sehnsucht nach Friedefreudeeierkuchengefühlen führt meist nicht zur Harmonie.

So ist eine moderne Streitkultur in vielen gesellschaftlichen Bereichen demokratisches Gut.  Das aktuelle Wanken von Gewohntem bietet auch die Chance, Mitreden, Anerkennen und Kooperieren aufs Neue positiv wahrzunehmen. Für "Ehrlichkeitshelden, Moralathleten und Leistungsgiganten", so Buchautor Reinhard Sprenger auf Textseite 282, ist "Magie des Konflikts" eine gute Wahl. Das Buch ist erschienen im Verlag DVA München 2020. Gute Bücher können das Innenleben stärken. Ein Buch kann Anlass sein, von der Nachcoronazeit zu träumen und sich die Welt per Tagtraum in den leuchtensten Farben auszumalen!