Marktplatz: "Nicht im stillen Kämmerlein diskutieren"

„Es kann nicht sein, dass Pläne im stillen Kämmerlein diskutiert werden. Das hier ist der Ort, an dem darüber gesprochen werden sollte. Das Thema Marktplatzumgestaltung ist wichtig genug, dass wir zeigen, was im Moment die Diskussionsgrundlage ist, denn die Verwaltungsvorlage ist es ja nicht“, erklärte Bauausschussvorsitzender Oliver Lind (CDU) in der gestrigen Sitzung (2. September). Und er setzte sich durch.

Die Ampel-Koalition möchte in Sachen Marktplatzumgestaltung bekanntlich einen möglichst breiten Konsens finden und hatte auf Signale der CDU gewartet, die noch Beratungsbedarf gehabt und sich nicht vor dem 8. September habe äußern wollen. Der Vorstoß von Oliver Lind brachte Nils Bettinger (FDP) daher auf die Palme. „Wir halten uns an Absprachen, und Sie führen uns hier vor“, warf er dem CDU-Mann vor.

Doch wie sieht „die über Wochen entstandene Kompromisslinie“ aus, mit der sich offenbar auch die CDU anfreunden kann? Zunächst einmal sollen weniger Parkplätze wegfallen. „110 plus x Parkplätze“ sollen geschaffen werden und damit maximal 18 Parkplätze wegfallen.

Die Neugestaltung der Leonhardstraße ist nicht mehr Teil der Pläne.
Die sogenannte „Flaniermeile“ (sie heißt jetzt „Passage“) an der Westseite („Florales & Design Goebel) soll kommen; neue Beleuchtung und Sitzgelegenheiten inklusive. Die Notwendigkeit der „Passage“ hatte die FDP bisher nicht gesehen. Bei einem Ortstermin mit Fachleuten habe sich jedoch gezeigt, dass die Passage marode sei und Sanierungsbedarf bestehe, erklärt Nils Bettinger auf Stadtanzeiger-Nachfrage.

Wie vorgesehen, soll die Bushaltestelle an der Altstadt-Apotheke neu angelegt werden.
Die Pläne sehen vor, die Bäume auf dem Altstadtmarkt zu fällen – mit der Neubepflanzung seien es „dann zwei Bäume mehr als heute“, so Bettinger.