Raub, Bedrohung und Körperverletzung in Aplerbeck: Polizei schließt bei 14- bis 17-jährigen Verdächtigen U-Haft nicht aus
Rund 40 Jugendliche sorgen für Unsicherheit

Nach Fällen von Bedrohungen, Raub und Körperverletzung  in Dortmund Aplerbeck geht die Polizei  konsequent gegen einige polizeibekannte Jugendliche vor, die aus Gruppen heraus Dortmunder bedrohen oder anpöbeln.   | Foto: Archiv
  • Nach Fällen von Bedrohungen, Raub und Körperverletzung in Dortmund Aplerbeck geht die Polizei konsequent gegen einige polizeibekannte Jugendliche vor, die aus Gruppen heraus Dortmunder bedrohen oder anpöbeln.
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Sie sind zwischen 14 und 17 Jahren, aus verschiedenen Dortmunder Stadtteilen und sorgen seit  Wochen für Unruhe und Unsicherheit in Dortmund-Aplerbeck. Die Polizei kennt sie. Und nicht alle diese Jugendlichen begehen Straftaten. Manche verhalten sich unflätig gegenüber Passanten und pöbeln sie an.  Für Straftaten verantwortlich hält die Polizei fünf Jugendliche.
Auch sie sind der Polizei bekannt. Zwei davon stuft die Kriminalpolizei als Intensivtäter ein: Im  "Haus des Jugendrechts" an der Landgrafenstraße arbeiten Jugendamt, Staatsanwaltschaft und Polizei eng zusammen, um kriminelle Karrieren jugendlicher Straftäter schnellstmöglich zu stoppen. Die enge Zusammenarbeit unter einem Dach beschleunigt die Kooperation der Behörden.

40  Jugendliche im Zentrum und am Skatepark

 In Aplerbeck treten etwa 40 Jugendliche zu unterschiedlichen Zeiten auf. "Viele von ihnen leben in extrem schwierigen Familienverhältnissen oder halten sich überwiegend auf der Straße auf. Die meisten stammen unter anderem aus Derne, Wickede, Hörde, Brackel und auch aus Unna", berichtet Polizei-Sprecher Peter Bandermann, "einer der Intensivtäter wohnt seit einigen Monaten in Aplerbeck. Probleme bereiten nicht nur Jungen, sondern auch Mädchen."
 

Verdacht gegen 2 Intensiv-Täter

Die beiden Intensivtäter stehen unter dem Verdacht, Jugendliche am helllichten Tag und abends überfallen zu haben. Opfer wurden getreten und geschlagen. Zeugenaussagen und die Erkenntnisse der Polizei führten schnell auf die Spur der Verdächtigen. "Zwischen einem Notruf und einer vorläufigen Festnahme der Tatverdächtigen vergingen oftmals nur wenige Minuten. War dies nicht möglich, erhärteten präzise Zeugenaussagen und Ermittlungen zügig den Verdacht, dass bereits bekannte Jugendliche die Tat begangen haben", sagt Peter Bandermann.

Polizei ist präsent

Polizeipräsident Gregor Lange: "Raubüberfälle sind eine starke Belastung für die Opfer. Die aus Gruppen heraus begangenen Straftaten führen zu Verunsicherungen im Stadtteil. Deshalb haben wir unsere Präsenz in dem Bereich deutlich verstärkt. Für die weiteren Schritte ist hilfreich, dass wir die Namen der Haupttäter und auch der Mitläufer bereits kennen."
Die Polizei verstärkt seit mehreren Tagen den Einsatz von Streifenteams in Aplerbeck. Die Einsatzkräfte nehmen gezielt Kontakt mit Dortmundern auf und suchen das Gespräch.

Sicherheit zurück geben

Wer zur Verunsicherung im Stadtteil beitrage, muss mit bis zu 24 Stunden-Platzverweisen und auch mehrwöchigen Bereichsbetretungs-Verboten rechnen. Die Polizei stellt weiter Identitäten fest und geht konsequent gegen Straftäter vor. Mit Hochdruck soll dafür gesorgt werden, das Problem zu lösen und den Aplerbeckern die gewohnte Sicherheit zurück zu geben.
Polizeipräsident Gregor Lange wird deutlich: "Es geht bei den uns bekannten Haupttätern um Bedrohung, Körperverletzung, Raub und räuberische Erpressung. Ich möchte klarstellen, dass die Zahl und die Schwere dieser Straftaten eine Untersuchungshaft auch bei Jugendlichen grundsätzlich nicht ausschließt. Die in Aplerbeck aufgefallenen Jugendlichen wären nicht die ersten, die wir mit Unterstützung der Staatsanwaltschaft in die Untersuchungshaft gebracht haben."

Hilfe für betroffene Aplerbecker 

Die Jugendlichen halten sich vor allem im Aplerbecker Zentrum, an der Schweizer Allee und im Skaterpark auf. Die Polizei bittet Opfer von Straftaten, die aus Angst oder anderen Gründen noch nicht die Polizei verständigt haben, dies anzuzeigen. Sie erhalten gezielt Hilfe. Und die Polizei bittet auch Anwohner, die Bedrohungen oder Ruhestörungen ausgesetzt sind, unverzüglich den Notruf 110 zu verständigen.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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