Heizkraftwerk geht Ende September 2022 außer Betrieb
Abschied mit Ansage

Bereits 2020 starten auf dem Kraftwerksgelände die Bauarbeiten für die Energiezentrale Weißenburger Straße. Das alte Kraftwerk wird 2022 vom Netz genommen und in Teilen zurückgebaut. Das Verwaltungsgebäude und das Grundstück gehen in den Besitz von DEW21 über.  | Foto: DEW21
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  • Bereits 2020 starten auf dem Kraftwerksgelände die Bauarbeiten für die Energiezentrale Weißenburger Straße. Das alte Kraftwerk wird 2022 vom Netz genommen und in Teilen zurückgebaut. Das Verwaltungsgebäude und das Grundstück gehen in den Besitz von DEW21 über.
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Zum 30. September 2022 wird das Dortmunder Heizkraftwerk (HKW) der RWE Generation seinen Betrieb einstellen. Damit endet die 125 jährige Energiegeschichte an der Weißenburger Straße, wo 1897 erstmals Strom erzeugt wurde.

Hintergrund für die Entscheidung von RWE sind neue technische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen: DEW21 als Betreiber des Dortmunder Fernwärmenetzes hat sich entschieden, die Erneuerung des Netzes mit einer Neugestaltung der Wärmeinfrastruktur und einer geänderten Einspeisung zu verbinden. DEW21 will bis 2023 die Dampf- durch Heißwasserleitungen ersetzen, zukünftig verstärkt Abwärme nutzen und so sukzessive auf die Lieferung der gasbasierten Wärme aus dem Kraftwerk verzichten. Das Heizkraftwerk beliefert nur DEW21. RWE Generation wird diese Wärmeversorgung bis September 2022 fortsetzen und es dann außer Betrieb nehmen.

DEW21 übernimmt das Grundstück

Danach übernimmt DEW21 das Grundstück an der Weißenburger Straße. Ein Kaufvertrag ist bereits unterzeichnet. Um die Effizienz des Kraftwerksclusters Dortmund/Karnap zu steigern, betreibt RWE die Dortmunder Anlage seit April von Essen aus. Teile des Kraftwerksteams sind schon nach Essen gewechselt und werden dort zukünftig beschäftigt bleiben. Wartungs- und Instandsetzungsaufgaben übernimmt ein Team in Dortmund.

Beitrag zum Klimaschutz

Mit dem Umbau der Wärmeversorgung leistet DEW21 einen Beitrag zum Klimaschutz in Dortmund: Zukünftig können 45.000 t CO2 im Jahr eingespart werden – das entspricht dem CO2-Ausstoß von 30.000 PKW. Mehr als 100 Mio. Euro investiert DEW21 in den Umbau der Wärmeversorgung.
Den Kauf des Grundstücks des Kraftwerks sieht die DEW21 als "einen weiteren Meilenstein für die Umstellung auf eine klimafreundlichen Wärmeversorgung in der Innenstadt". Zur Absicherung der zukünftig primär genutzten Abwärme der Deutschen Gasrußwerke und zur Abdeckung von Lastspitzen an sehr kalten Tagen benötigt DEW21 mehrere eigene Energiezentralen.

Citynahe Wärmeerzeugung

Neben den beiden bereits in Bau befindlichen Anlagen an der Adlerstraße und in Lindenhorst ist eine weitere innenstadtnahe Wärmeerzeugung notwendig. Hierfür wurde das Grundstück an der Weißenburger Straße gekauft.
Am Standort in der Innenstadt wurde 1897 erstmals Strom erzeugt. 1935 bis 1938 wurde das Kraftwerk erneuert und vergrößert. Zu Beginn der 1950er Jahre wurde der erste Fernwärmekunde mit Heizdampf versorgt – der Beginn der Stromerzeugung nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, wie sie auch heute noch praktiziert wird. 1974/75 folgte die Umstellung von Kohle auf Erdgas. 

Hintergrund:

Im Laufe der Zeit wurden von den Partnern RWE Generation und der DEW21 hohe Summen investiert, um die Effizienz und Umweltfreundlichkeit des Kraftwerks zu erhöhen.
Zuletzt wurde in 2014 am Standort eine neue Vorschaltgasturbine in Betrieb genommen. Diese unterstützt den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und damit ein wichtiges Ziel der Energiewende.
Dadurch ließen sich deutliche CO2-Einsparungen realisieren. Aktuell verfügt die Anlage über zwei Turbinen und vier Kessel für die Dampf- und Wasserfernwärmeversorgung.

Bereits 2020 starten auf dem Kraftwerksgelände die Bauarbeiten für die Energiezentrale Weißenburger Straße. Das alte Kraftwerk wird 2022 vom Netz genommen und in Teilen zurückgebaut. Das Verwaltungsgebäude und das Grundstück gehen in den Besitz von DEW21 über.  | Foto: DEW21
Ein Blick ins Kraftwerk an der Weißenburger Straße.  | Foto: DEW21
Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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