Info-Abend des Lippeverbands zum Start der „Renaturierung“ des Telgeigrabens in Husen

Anders als die bereits naturnah umgestaltete Körne, in die der dann saubere Telgeigraben künftig wieder münden soll, fließt der „Nebenbach“ derzeit noch als so genannte Köttelbecke durch den Husener Osten. | Foto: Günther Schmitz
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  • Anders als die bereits naturnah umgestaltete Körne, in die der dann saubere Telgeigraben künftig wieder münden soll, fließt der „Nebenbach“ derzeit noch als so genannte Köttelbecke durch den Husener Osten.
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Dem vermuteten Anstieg des Grundwasser-Pegels und der Angst vor Wildwuchs, d.h. der Pflege des künftig abwasserfrei fließenden, naturnah umgestalteten Telgeigrabens galt das Hauptinteresse der Husener. Rund 30 Anwohner des rund 500 Meter langen Noch-Schmutzwasserlaufs waren zum Info-Abend des Lippeverbands ins Husener AWO-Heim gekommen.

Indes: Die Atmosphäre sei sehr sachlich gewesen und die Beseitigung der Abwasserführung und die Offenlegung des unteren Telgeigrabens, des verrohrten Abschnitts zwischen Kühlkamp und Körne, sei sehr begrüßt worden, resümierten die Verantwortlichen des Gewässerverbands im Nachgang der Versammlung zufrieden.

Projektleiter Jörg Müller und Markus Meyer von der Abteilung Wasserwirtschaft standen den Husenern Rede und Antwort hinsichtlich dieses weiteren „Renaturierungsprojekts“ im Rahmen des groß angelegten Seseke-Programms, mit dem der Lippeverband im Bachsystem auf die generelle Trennung von Abwasser – künftig im Rohr – und sauberem Oberflächenwasser im (größtenteils) offenen Bachlauf zielt.

Rodung in den letzten Februartagen

Die Berichterstatter informierten zudem, dass gemäß der Naturschutzauflagen bereits vom 24. bis zum 28. Februar entlang der Gewässertrasse gerodet wird. Ab März sollen die angrenzenden Häuser auf mögliche Vorschäden – zur Beweissicherung – untersucht werden.

Der Kühlkamp bleibe während der gesamten Bauzeit vom August 2014 bis zum Spätsommer 2015 für den Verkehr offen. Nur während der Arbeiten am Kreuzungspunkt von Gewässer und Straße soll der Verkehr über ein seitlich angrenzendes Grundstück geleitet werden, teilten die Verbandsvertreter mit.

Neben dem oberen Telgeigraben, nördlich des Kühlkamps, verlegt der Lippeverband einen geschlossenen Kanal, der noch unter der Straße her führt und dann an den vorhandenen Kanal angeschlossenen wird. „Den Abwasserkanal bauen wir in offener Baugrube, für die zwei Kanalschächte werden Spundwände gerammt“, teilten Projektleiter Müller und sein Mitarbeiter Meyer mit.

Kein Fußweg am Telgeigraben wie entlang der Körne

Der heute tief eingeschnittene Graben (siehe Foto Nr. 1) bleibt im obersten Teil zwar in Tieflage, wird dann aber in seinem weiteren Verlauf entlang des Friedhofs nach und nach angehoben. Südlich des Kühlkamps, wo bisher kein Gewässer ist, wird der neue Bach in einer flachen Mulde weiter geführt. Ein Fußweg am Gewässer – anders als an der Körne – ist an deren Nebenbach nicht vorgesehen.

Damit es durch das teilweise Anheben der Gewässersohle nicht zu steigenden Grundwasserständen kommt, verlegt der Lippeverband ein System von Drainagerohren und will die Grundwassersituation bis Ende 2016, also gut ein Jahr über die Bauzeit hinaus, beoabachten.

Grundwasser-Überwachung schon jetzt an zehn Messstellen

Um eine Grundlage für das so genannte Grundwasser-Monitoring zu haben, werden die Grundwasserstände laut Verband übrigens schon seit 2013 an zehn Messstellen gemessen. Ziel ist es, den anliegenden Friedhof und die benachbarte Wohnbebauung vor zu hohen Grundwasserständen zu schützen.

Ergänzende Infos im Vorbericht zur Bürgerversammlung hier.
Einen Eindruck vom nahegelegenen und bereits vor Jahren ökologisch umgestalteten Hauptbachlauf Körne vermittelt BürgerReporterin Sabine Schwalbert in ihrer Bildergalerie.

Anders als die bereits naturnah umgestaltete Körne, in die der dann saubere Telgeigraben künftig wieder münden soll, fließt der „Nebenbach“ derzeit noch als so genannte Köttelbecke durch den Husener Osten. | Foto: Günther Schmitz
Interessiert, aber zunächst durchaus skeptisch waren die Mienen der rund 30 betroffenen Anwohner, die jetzt auf Einladung des Lippeverbandes zur Bürgerversammlung in die Husener AWO-Begegnungsstätte am Kühlkamp gekommen waren. | Foto: Günther Schmitz
Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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