„Des Wahnsinns Fette Beute“ zu Gast in Neumühl - Mystik und ein großer Mittelalter-Markt sorgen für ein lebhaftes „Spectaculum“

Die Kultformation „Des Wahnsinns Fette Beute“ aus dem Münsterland steht bei Freunden mittelalterliche Musik ganz hoch im Kurs. Am Samstagabend, 3. November, sind die Bänkelgesang-Spezialisten zu Gast in Neumühl.               Foto: Veranstalter
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  • Die Kultformation „Des Wahnsinns Fette Beute“ aus dem Münsterland steht bei Freunden mittelalterliche Musik ganz hoch im Kurs. Am Samstagabend, 3. November, sind die Bänkelgesang-Spezialisten zu Gast in Neumühl. Foto: Veranstalter
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„Kommet her und sehet, was wir an Gewandungen und Köstlichkeiten feilbieten und genießet alles.“ Tobias Kierdorf, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute, blickt mit diesen Worten lachend und voller Vorfreude auf das erste November-Wochenende. Denn geht das „Mystische Neumühl mit großem Mittelaltermarkt“ in die nächste Runde.

Neumühl ist modern, bestens aufgestellt und geht erfolgreich mit der Zeit. Einmal im Jahr wird es in dem pulsierenden, lebendigen Stadtteil allerdings richtig mittelalterlich und betont mystisch. Seit ein paar Jahren sorgt die Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute e.V. am Übergang vom Oktober in den November für eine Reise in die Zeit der Rittersleut‘, Gaukler, wohlfeilen Händler, Zauberer und Hexen. Lag Anfangs der Schwerpunkt auf Halloween, so gibt es mittlerweile eine Wende in Richtung Mittelalter. Die organisierte Kaufmannschaft hat sich eine Menge einfallen lassen, um den Stadtteil einerseits „schön gruselig“ oder „gruselig schön“ erscheinen zu lassen, aber zugleich den Gauklern und Händlern einen Markt zu bieten.

Mittelalterlich und mystisch zugleich

„Das Konzept ist aufgegangen und trägt weitere Früchte“, freuen sich der Vorsitzende Tobias Kierdorf, seine Stellvertreter Bernd Wallhorn und Markus Corzillius, und der gesamte Vorstand der Aktionsgemeinschaft. Denn der Mittelalter-Markt lockt stets viele Besucher aus ganz Nordrhein-Westfalen und sogar dem benachbarten Ausland an. Kierdorf: „Die Autokennzeichen sprechen eine deutliche Sprache.“

Nicht nur auf der fußläufigen Holtener Straße, sondern zusätzlich auf einem Teil des angrenzenden Neumühler Markts, wird es am Samstag und Sonntag, 3. und 4. November, wieder sowohl mittelalterlich als auch gespenstisch-mystisch zugehen. Das bunte Treiben beginnt jeweils um 11.00 Uhr. Am Samstag endet es um 23.00 Uhr, am Sonntag um 19.00 Uhr.

Der Halloween-Brauch, eigentlich keltischen Ursprungs und von Amerika „rübergeschwappt“, erfreut sich auch in Deutschland steigender Beliebtheit. Diese Tatsache haben die Neumühler berücksichtigt, aber zugleich großen Wert darauf gelegt, gediegenes Mittelaltergeschehen in den Vordergrund zu stellen. In Kooperation mit dem Mittelaltermarkt erfahrenen Karsten zu Wanthoff und seiner Kollegin Ulrike Bitterlich-Nietsch von Ars Westfalica haben die Kaufleute als Motor im Stadtteil ein „Spectaculum“ auf die Beine gestellt, das seinesgleichen sucht.

Zeichen für Neumühl gesetzt

„Mit einen kleinen Hauch von Halloween, Mystik und dem Mittelalter-Markt können wir die Stärken des Stadtteils noch weiter nach außen präsentieren, und das auch in außergewöhnlicher Form“, sind sich die Neumühler sicher. Im Klartext heißt das, der Stadtteil steht am ersten November-Wochenende ganz im „werbewirksamen Zeichen“ von Halloween, Gespenstern, mittelalterlichem Markt und zusätzlichen Einkaufsmöglichkeiten. Die Holtener Straße und der Hohenzollernplatz werden sich mittelalterlich-schön präsentieren, und das in friedlich-fröhlicher Ausübung ohne Gruselclown-Exzesse und negative Begleiterscheinungen.

Einige Neumühler Geschäfte haben zudem am Samstag, 3. November, beim „Moonlight-Shopping“ bis 20.00 Uhr geöffnet. Am Sonntag, 4. November, ist dann von 13 bis 18 Uhr in Neumühl „verkaufsoffen“. Viele Mitgliedsfirmen machen mit. Einige haben ihre Läden dem Anlass entsprechend ausgestattet, und die Mitarbeiter sind zum Teil stilecht verkleidet.

Zudem gibt es an beiden Tagen ein mittelalterliches Show- und Unterhaltungsprogramm erster Güte. Infernus Luctus und der Dudelsackpfeifer Don Philippus sorgen für einprägsame Marktmusik. Tandaniel, der „Geschichtenweber“, präsentiert den zumeist staunenden Besuchern abenteuerliche Nachrichten, Geschehnisse und Begebenheiten. „Lacuna ad Igmen“ bietet wie im Vorjahr wieder neben Zauberkünsten und Jonglagen seine imposante „Feuerspei-Show“. Am Samstagabend ist zudem die Kultformation „Des Wahnsinns Fette Beute“ zu Gast in Neumühl. Bei den Freunden mittelalterlicher Musik steht die Formation aus dem Münsterland ganz hoch im Kurs.

Gaukler, Händler und Hexen

Die Holtener Straße und der Hohenzollernplatz verwandeln sich an beiden Tagen in einen mittelalterlichen Markt. Zahlreiche Verkaufsstände und darstellendes Handwerk werden erneut viele Besucher aus nah und fern in den ehemaligen Bergarbeiter-Stadtteil locken. Mit von der Partie sind Fell-, Schmuck- und Lederwarenhändler, angeboten werden Holzartikel, Gewürze und Tonwaren.

Es gibt „Gewandungen“ und Stoffe, Tee und Kräuter, Met und Honig, Präsent- und Geschenkideen, und das alles in und an Ständen, die ebenfalls dem Halloween- und Mittelalter-Ereignis entsprechend dekoriert sind. Händler mit klangvollen Namen sind an Bord: Hologus der Krämer, Elmagalu, die Hexen vom Niederrhein, Bruder Goswin, Sueba Silubra, Xampippas Hexengebräu, Runkelstein, Kartenleserin Kyra, die Seifenhexe oder Acus et Linum.

"Es ist gerichtet. Strömet herbei"

Bei Einbruch der Dunkelheit absolviert die eindrucksvolle Neumühler Weihnachtsbeleuchtung ihre „Generalprobe“ und sorgt für zusätzliches Ambiente. Auch gastronomisch wird an beiden Neumühler Mystik- und Mittelalter-Tagen einiges geboten. So gibt es unter anderem eine Metstation, eine Weintaverne, Kirschbier und kleine Leckereien wie Flammkuchen und Flammlachs. Kierdorf abschließend: „Wir haben alles gerichtet. Jetzt strömet herbei.“



Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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