Brauner Mob auf Betriebsausflug

Als Informationsveranstaltung war‘s gedacht, doch über Information siegte Eskalation. Die von der Stadt anberaumte Landesasyl-Debatte im Neumühler Agnesheim nutzten Anhänger des rechten Lagers für peinliche Politpöbeleien und Drohgebärden. Während interessierte Bürger mehr über die Nutzung des ehemaligen St. Barbara-Hospitals als Landeserstaufnahmequartier erfahren wollten, krakeelten demokratiefeindliche Störer dazwischen und warfen in altbekannter Manier Asylbewerber und Armutsflüchtlinge aus Südosteuropa in einen Topf. Sie konnten gar von einem glücklicherweise vereitelten Kindesentführungsfall durch „Zigeuner“ im Stadtteil berichten. Was das mit den Asylbewerbern zu tun hat, die hier künftig übergangsweise untergebracht werden sollen? Eigentlich nichts. Doch frei nach dem Möller-Klassiker „Mailand oder Madrid – hauptsache Italien“ wurden hier wieder alle Feindbilder in einen Topf geworfen und mit ordentlich brauner Sauce übergossen, damit man nicht sieht, wovon einem schlecht wird. Polizei und Staatsschutz schmeckte das nicht: Sie ermitteln wegen Volksverhetzung. Prost Mahlzeit!

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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